Der Einsatz von Linux in Unternehmen beschränkte sich in der Vergangenheit oft auf Kommunikation nach außen. So setzen die Frankfurter Vermögensverwaltung DZ Capital und die Fondsgesellschaft Frankfurt-Trust bei Firewall, Web Proxy und E-Mail-Schleuse auf Linux. Jüngste Unternehmensentscheidungen deuten nun auf einen weiteren Erfolgszug von Linux im Finanzbereich: Eine der vier Hauptabteilungen von Morgan Stanley stellt derzeit 4000 Server um.
Für sieben Monate geplant, nahm die Migration schließlich neun in Anspruch. Trotzdem ist Hollenbach mit diesem Zeitrahmen sehr zufrieden. Ausschlaggebend für die Verzögerung waren keine technischen Probleme, sondern die Eingliederung des DIT in das Allianz Dresdner Asset Management. "Die Umstellung wurde von den Kollegen neben dem eigentlichen Tagesgeschäft durchgeführt", gibt Hollenbach zu bedenken. Angesichts der Ersparnis spielte die Zeit aber eher eine geringere Rolle: "Unter Linux sanken die Betriebskosten um 50 Prozent", sagt Hollenbach.
Er hält seine Entscheidung für zukunftssicher, denn Linux sei "unkaputtbar". Weil das Betriebssystem von keiner Firma vereinnahmt werden kann, hänge sein Erfolg auch nicht vom Marketing-Geschick des Anbieters ab, so der Projektleiter. Zudem werde es sich als offenes System dynamisch weiterentwickeln. In der Offenheit sieht Hollenbach allerdings auch die Crux: "Die Entwicklung von Open Source ist nicht vorhersehbar. Es gibt keine zentrale Vision, die sich in den eigenen Planungen berücksichtigen lässt", bemängelt er.
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