Im Jahr 2020 hätten die Händler nur rund 200 000 Tonnen Altgeräte eingesammelt, obwohl mehr als 2,8 Millionen Tonnen Neugeräte verkauft worden seien, rügte die Umweltorganisation am Donnerstag in Berlin. Der Handel trage die Hauptverantwortung dafür, dass in Deutschland die gesetzliche Sammelquote von 65 Prozent deutlich verfehlt werde.
"Seit fünf Jahren muss der Handel Elektroschrott sammeln und noch immer machen es insbesondere viele Onlinehändler den Verbraucherinnen und Verbrauchern schwer, alte Elektrogeräte zurückzugeben", sagte die Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der DUH, Barbara Metz. Dabei enthalte Elektroschrott Schadstoffe wie Schwermetalle, Flammschutzmittel und Weichmacher, die unbedingt sachgerecht behandelt werden müssten. Um mehr Druck auf den Einzelhandel auszuüben, drängt die Umwelthilfe darauf, die Händler zur Veröffentlichung ihrer Sammelquote zu verpflichten.
Negativbeispiel Onlinehändler
Bei der Sammlung ausgedienter Elektrogeräte fallen laut DHU gerade Onlinehändler negativ auf. Obwohl der Onlinehandel in Deutschland während der Corona-Krise 2020 seinen Umsatz mit dem Verkauf von Elektrogeräten auf 17,8 Milliarden Euro steigern konnte, mangele es bei vielen Onlinehändlern noch immer an einer verbraucherfreundlichen Sammlung von Elektroschrott. Verbraucher würden oft nur unzureichend über ihre gesetzlichen Rückgaberechte beim Onlinekauf informiert. Zudem böten Händler zumeist komplizierte Rückgabemöglichkeiten per Paket an, um möglichst wenig Elektroschrott zurücknehmen zu müssen.
"Damit Onlinehändler wirklich einen Beitrag zur Sammlung ausgedienter Elektrogeräte leisten, sollten sie sich an flächendeckenden stationären Rücknahmesystemen beteiligen und deren weiteren Ausbau unterstützen", fordert der Stellvertretende Leiter Kreislaufwirtschaft bei der DUH, Philipp Sommer. (dpa/ad)