Geht es um die Karriere, ist die sogenannte Generation Y nicht ortsgebunden. 83 Prozent der 14- bis 29-Jährigen erklärten in einer Umfrage des Marktforschers Emnid, sie würden aus beruflichen Gründen den Wohnort wechseln.
Werden die Antworten über alle Altersklassen hinweg gezählt, unterschreiben fast zwei Drittel (64 Prozent) diesen Satz. Allerdings sind es unter den über 60-Jährigen nur noch 44 Prozent. Zum Vergleich: Für die große Liebe würden nur 47 Prozent aller Deutschen umziehen.
Weitere 50 Prozent würden den Wohnort wechseln, um Fahrtkosten zu sparen. Dazu erklärt Rüdiger Grimmert von der Bausparkasse BHW, die die Studie in Auftrag gegeben hat: "Steigende Benzinpreise und großer Zeitaufwand bringen immer mehr Pendler dazu, ihren Wohnsitz in die Stadt nahe des Arbeitsplatzes zu verlagern."
Dass die Bereitschaft, umzuziehen, mit dem Alter nachlässt, mag mit Lebenserfahrung zu tun haben. Schließlich versuchen Entscheider zunehmend, neben der Firma auch der Familie gerecht zu werden. Gerade junge Frauen denken überhaupt nicht mehr daran, zurückzustecken. Konflikte um berufliche Mobilität einerseits und den Wunsch nach einem glücklichen Privatleben andererseits dürften programmiert sein.
Karriere ist nicht mehr das Wichtigste
Schließlich hatte Emnid in einer früheren Umfrage aus dem Jahr 2007 bereits festgestellt, dass nur noch weniger als 60 Prozent der männlichen Führungskräfte dem beruflichen Vorankommen Vorrang gegenüber der Familie einräumen. 42 Prozent gaben an, dass sie aus Rücksicht auf Frau und Kinder bereits auf Karrierechancen verzichtet hätten.
Der Marktforscher TNS Emnid hat im Auftrag der BHW Bausparkasse rund 1.000 Deutsche befragt. Die Zahlen sind in der Studie "Berufliche Mobilität hoch im Kurs" dokumentiert.