Die Vereinten Nationen wollen Smartphone-Besitzer mit einer App dazu bewegen, hungernden Kindern zu helfen. Die App "ShareTheMeal" ermöglicht es, mit zwei Klicks 40 Cent für eine Mahlzeit am Tag zu spenden, teilte die gleichnamige Initiative mit. Als erstes Etappenziel hat sich "ShareTheMeal" vorgenommen, jedes Schulkind in Lesotho im südlichen Afrika mit Mahlzeiten zu versorgen. Das Essen wird durch das Welternährungsprogramm der UN (WFP) verteilt.
Lesotho zähle weltweit zu den Ländern mit der geringsten Ernährungssicherheit. "Knapp 40 Prozent aller Kinder leiden dort unter chronischer Unterernährung", sagte Sebastian Stricker, Mitgründer von ShareTheMeal. Aktuell benötigten rund 50 000 Schulkinder in Lesotho Ernährungshilfe. "Wir wollen in einem Land starten, in dem Hunger ein echtes Problem ist und unsere App somit eine sichtbare Wirkung erzielen kann. Nach und nach wollen wir weitere Regionen unterstützen", sagte Bernhard Kowatsch, Mitgründer von ShareTheMeal.
Weltweit gebe es über zwei Milliarden Smartphone-Nutzer und 100 Millionen hungernde Kinder. Mit den Kleinspenden über das Handy könne der Hunger effektiv und effizient bekämpft werden. In den 40 Cent pro Mahlzeit seien Transport- und Verwaltungskosten enthalten.
Die App startet am Dienstag offiziell in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Später im Sommer solle die Anwendung international zur Verfügung gestellt werden. Während einer Testphase haben nach Angaben von ShareTheMeal bereits über 12 500 Smartphone-Nutzer die App heruntergeladen und über 125 000 Mahlzeiten gespendet. Auch andere Hilfsorganisationen nutzen immer öfter Online-Kampagnen, um Menschen zum Helfen und Spenden zu motivieren.
Kowatch und Stricker haben sich für die Entwicklung der App ein Jahr lang Auszeit von ihren Jobs als Unternehmensberater genommen. Sie profitieren finanziell nicht von der Initiative, die in Berlin als gemeinnützige GmbH organisiert ist. Die Initiative wird von freiwilligen Helfern und verschiedenen Unternehmen unterstützt.
Die App "ShareTheMeal" der United Nations gibt es für das iPhone sowie Android-Smartphones. (dpa/mb)