Der mit der Kandidatensuche beauftragte Ausschuss tage an diesem Donnerstag und wolle entscheiden, schreibt die "Financial Times" mit Verweis auf das Umfeld der Bank. Dem Blatt zufolge steht auf der Liste der engeren Kandidaten von extern Jean Pierre Mustier, früherer Leiter des Investmentgeschäfts bei der französischen Bank Societe Generale, der von 2011 bis 2014 auch schon bei der Unicredit tätig war. Zudem kommen demnach der Chef des italienischen Versicherers Unipol, Carlo Cimbri, sowie Corrado Passera, früherer Chef der Bank Intesa Sanpaolo, in Frage.
Interne Kandidaten sind laut "FT" Carlo Vivaldi, der bei der Unicredit das Geschäft in Osteuropa leitet sowie Luigi Lovaglio, Chef der polnischen Tochterbank Pekao. Die Zeitung "Il Sole 24 Ore" schreibt, dass auch der Unicredit-Vizechef Gianni Franco Papa zu den Kandidaten gehört.
Die Aktien von Italiens einzigem international relevanten Geldhaus sind seit Jahresbeginn um mehr als 60 Prozent gefallen, nachdem am Markt Zweifel über die Kapitalausstattung und Strategie der Bank wieder hochgekocht waren.
Italiens Finanzminister Pier Carlo Padoan hatte in der vergangenen Woche Eile bei der Entscheidung angemahnt. Je mehr Zeit vergehe, umso mehr schwäche es die Bank, hatte er gesagt. Der bisherige Chef Federico Ghizzoni hatte sich vor einigen Wochen einvernehmlich mit der Bank über die Trennung geeinigt und sich bereit erklärt, bis zur Ernennung eines Nachfolgers im Amt zu bleiben. Der 60-Jährige war seit sechs Jahren auf dem Posten. (dpa/rs)