Wie bereits im Vorjahr liegt Cisco im Leader-Segment (recht oben) vorne und konnte sogar seine Position gegenüber dem Zweitplatzierten Microsoft etwas ausbauen. Dritter ist Siemens Enterprise Communications (SEN). Gartner bewertet die Münchner, was die Ausgereiftheit ihrer Vision (Gartner-Speak: Completeness of Vision), etwas besser als Microsoft, gleichzeitig schafft es das Unternehmen aber nicht so gut, diese im Markt umzusetzen ("Ability to Execute"), schlechter ab. Leicht abgeschlagen auf vierter Stelle sehen die Marktforscher weiterhin Avaya, das Unternehmen konnte sich aber etwas hinsichtlich seiner "Vision" verbessern.
Auch in den Nachbarquadranten gibt es kaum spürbare Veränderungen: Einziger Visionär ist laut Gartner der kanadische Anbieter Mitel, während IBM, NRC, Alcatel-Lucent und Huawei (in dieser Rangfolge) weiterhin als Herausforderer bewertet werden. Als Nischenanbieter sehen die Marktbeobachter Interactive Intelligence, ShoreTel, Aastra und - weit abgeschlagen - Toshiba.
Wie alle "magischen Quadranten" ist allerdings auch dieses Gartner-Ranking mit Vorsicht zu genießen, viele Bewertungsaspekte sind nur etwa für Großunternehmen, die weltweit operieren, relevant. Außerdem sehen die Analysten vieles stark durch die Nordamerika-Brille. Auf die Praxis der Marktforscher, sich die Studie von einem oder mehreren Playern aus dem Leader-Quadranten nach Erstellung finanzieren zu lassen (Danke, Microsoft!), soll hier gar nicht erst eingegangen werden.
Bewertungsgrundlage und Einzelergebnisse
Um für eine Bewertung im Gartners Magic Quadrant Unified Communications überhaupt in Frage zu kommen, muss ein Hersteller Angebote in sechs Bereichen aufweisen:
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Sprache und Telefonie
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Audio-, Video- und Web-Conferencing-Lösungen (auch über Partner)
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Messaging (Integration von E-Mail, Voice-Mail etc…)
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Presence und Instant Messaging
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Client-Software für verschiedene Umgebungen sowie
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Anwendungen mit integrierten Kommunikationsfunktionen.
Zusätzlich wird gefordert, dass die UC-Lösung in mehreren Regionen einschließlich Nordamerika, Europa und Asien angeboten wird und der Anbieter einen Mindestumsatz von 150 Millionen Dollar im Enterprise-Geschäft und fünf Referenzen (drei Kunden, zwei Partner) für sein UC-Portfolio vorweisen kann.
Bei den Einzelbewertungen spielt dann auch noch eine entscheidende Rolle, wie reibungslos der Wechsel zwischen einer On-Premise-, Hybrid- und Cloud-basierenden Lösung möglich ist, oder wie es um die weltweite Verbreitung sowie das Service- und Reseller-Netz bestellt ist. Last, but not least betrachtet Gartner auch die finanzielle Situation der UC-Anbieter, wobei sich natürlich Firmen mit anderen Geschäftsbereichen leichter tun, etwa Cisco, IBM, Microsoft oder Huawei.
Aastra
Laut Gartner sollen Unternehmen die Aastra-Suite in Betracht ziehen, wenn sie besonderen Wert auf kostengünstige Telefonie und UC-Funktionen legen und es in ihrer Region Aastra-Partner gibt. Die Marktforscher weisen jedoch darauf hin, dass einige Features wie Web Conferencing nicht angeboten werden. Firmen, die ihre bestehenden TK-Anlagen von Aastra in Richtung UC migrieren wollen, sollten prüfen, inwieweit ihre aktuelle Umgebung zur breiteren Ausrichtung von Aastra passt, einschließlich des BluStar-Clients.
Stärken:
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Aastra schafft es laut Gartner besonders in Europa, die installierte Basis zu seinem Vorteil zu nutzen und bietet allgemein eine niedrigere TCO im Vergleich zu anderen Anbietern
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Aastra setzt auf offene Standards, um die Integration in andere UC-Lösungen und eine weite Zahl von SIP-Endpunkten zu unterstützen.
Gefahren:
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Obwohl Aastra weitere Distributoren hinzugewinnen konnte, ist der Marktanteil für sein UC-Produkt in Kernmärkten wie Nordamerika weiterhin begrenzt. Einige Partner haben laut Gartner nur begrenzte Erfahrung, was den Support von UC-Funktionen betrifft.
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Gartner warnt außerdem vor finanziellen Herausforderungen in den nächsten Jahren. Zum einen müsse Aastra mit der schwachen Konjunktur in Ländern wie Italien, Spanien, Benelux oder Skandinavien zurechtkommen, wo die Company einen hohen Marktanteil vorweisen kann. Zum anderen sehen die Marktforscher die Strategie des Herstellers kritisch, Wachstum durch Übernahmen zu erzielen. Aastra müsse seine Investitionen in Forschung und Entwicklung erhöhen, um die verschiedenen Lösungen zu integrieren.
Alcatel-Lucent
Laut Gartner sollten Unternehmen die OpenTouch-Suite evaluieren, wenn sie auf der Suche nach einer vollständigen software-basierten UC-Suite sind. Voraussetzung sei jedoch, dass Alcatel-Lucent ausreichend Service und Support in der Region gewährleisten kann.
Stärken:
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OpenTouch bietet eine komplette Multi-Party-, Multi-Device- und Multimedia-fähige UC-Suite mit einem wettbewerbsfähigen TCO, die als komplette Lösung oder Teile einer Multivendor-Lösung genutzt werden kann.
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Die Enterprise-Produkte erstrecken sich von physikalischen oder virtuellen Umgebungen für Provider und Unternehmen. Dies könnte sich laut Gartner günstig für Cloud-basierte, hybride oder On-Premise-Angebote erweisen und das Vordringen in bestehende Märkte ermöglichen, etwa Nordamerika, wo sich die lokalen Lösungen bislang noch so gut bewährt hatten.
Gefahren:
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Während Alcatel-Lucent Enterprise-Segment selbst Profite schreibt, steht das Engagement der Muttergesellschaft laut Gartner erneut in Frage, da diese das Enterprise-Geschäft als Unterbereich des Focussed Business Segment einstufe.Die Wahrnehmung von Enterprise als Kerngeschäft und strategische Business Unit verwässere sich damit, so die Analysten.
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Laut Gartner geben die Finanzergebnisse von Alcatel-Lucent die schwierigen Marktbedingungen in den vergangenen zwölf Monaten (sinkende Umsätze, rückläufige Profitabilität und negativer Cashflow) gut wieder. Immerhin habe der Konzern seine Schulden refinanziert und plane nun eine Umstrukturierung mit dem Ziel, die Kosten bis Jahresende um 1,25 Milliarden Dollar zu senken. Nichts desto trotz sollte man bei rund 6,7 Milliarden Dollar Schulden (Stand: Ende März) ein Auge auf die Finanzen des TK-Ausrüsters haben.
Avaya
Laut Gartner kommt Avaya Aura als UC-Lösung in Frage, wenn Unternehmen heterogene Umgebungen (Systeme, Services oder Geräte) verbinden müssen oder bereits hohe Anschaffungen in Avaya-Equipment getätigt haben, das nun in Richtung einer UC-Lösung der nächsten Generation migriert werden soll.
Stärken:
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Telefonie und Call-Center sind laut Gartner nach wie vor zentrale Elemente im Avaya-Portfolio: Die Stärke und Bekanntheitsgrad der Marke in diesem Bereich helfen Avaya, seine Sichtbarkeit zu behalten, während die Company ihr gesamtes UC-Portfolio weiter verstärkt und die Wettbewerbsposition im entstehenden Software- und Cloud-Markt verbessert.
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Den Analysten zufolge hat Avaya außerdem seine Integrationsmöglichkeiten erweitert, was Multivendor-Lösungen einschließlich der Nutzung zusammen mit Microsoft Lync erleichtert.
Gefahren:
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Laut Gartner erhält Avaya gemischte bis negative Bewertungen von Kunden für seinen Support durch Vertriebspartner. Da das Unternehmen zunehmend Richtung indirekter Vertrieb gehe, müsse es hier nacharbeiten.
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Avaya muss laut Gartner weiterhin zeigen, dass es sich neben Telefonie- und Callcenter-Lösungen auch für eine steigende Annahme und bessere Marktdurchdringung für das gesamte UC-Portfolio interessiere.
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Avaya muss mit seinen Plänen voranschreiten, seine verschiedenen Clients für Flare Experience, Scopia, Aura und one-X zu konsolidieren, um User-Experience und Qualität zu verbessern.
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Avaya verbuchten in den letzten vier Quartalen einen kontinuierlichen Umsatzrückgang, wenn gleich die Marge dank Kostensenkungen relativ stabil blieb. Der Schuldenstand liegt laut Gartner mit 6,1 Milliarden Dollar relativ hoch, auch wenn Avaya eine Refinanzierung geglückt ist.
Cisco
Laut Gartner sollten Unternehmen eine UC-Lösung von Cisco in Betracht ziehen, wenn sie nach einer umfänglichen Netzwerklösung mit integrierter UCC-Suite Ausschau halten. Cisco ist außerdem attraktiv für große und international tätige Konzerne, die solide Sprach- und Videofunktionalitäten benötigen, sowie für Firmen, für die ein vollständiger Support mit UC-Clients für alle führenden mobilen Plattformen essenziell ist.
Stärken:
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Cisco bietet laut Gartner eine vollständige UC-Suite mit solider, weltweit skalierbarer Unterstützung für IM/Presence, Video, Telefonie und verschiedene Conferencing-Möglichkeiten. Zusätzlich ist die komplette UC-Funktionalität auch für die führenden mobilen Plattformen verfügbar.
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Außerdem ist Cisco dank seines großen Kundenstamms bei Datennetzen und der weltweit starken Basis an Vertriebs-, Service- und Integrationspartnern gut bei den Entscheidungsträgern für UC-Lösungen positioniert.
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Cisco bietet über Carrier und Dienstleister attraktive hybride oder Cloud-basierte Lösungen an (UCaaS), Die Hosted Collaboration Suite (HCS) basiert dabei auf der gleichen Software wie On-Premise-Lösungen.
Gefahren:
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Gartner zufolge berichten Kunden, dass das Cisco-Portfolio nach wie vor sehr komplex und schwer zu verwalten sei. Als ein Effekt davon erhalte man nur schwer klare Angaben zur benötigten Konfiguration und dem dafür aufgerufenen Preis.
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Außerdem berichteten Gartner-Kunden regelmäßig, sie würden dazu gedrängt werden, auch die Netzinfrastruktur und teilweise sogar Lösung für das Rechenzentrum (UCS) bei Cisco zu kaufen, um einen optimalen UC-Einsatz zu ermöglichen.
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Obwohl das Lizenzsystem Cisco's Unified Workspace Licensing (CUWL) attraktive Preisnachlässe biete, sollten Nutzer ihre Anforderungen genau nach ihrem Bedarf ausrichten. Außerdem warnt Gartner vor einem Fünf-Jahres-Vertrag beim Software-Support (Cisco Unified Communications Software Subscription), drei Jahre würden viel besser zu den meisten Planungs- und Update-Zyklen passen.
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Die Tatsache, dass Ciscos Netzwerkgeschäft nach wie vor stark hardwarelastig sei, behindert die Wettbewerbsfähigkeit der Cisco Collaboration Technology Group als Softwareanbieter.
Huawei
Laut Gartner sollten Unternehmen Huawei in Betracht ziehen, wenn sie eine umfängliche Netzwerklösung mit integrierten UCC-Funktionen suchen. Sie sollten aber sicherstellen, dass es vor Ort Support gibt. Huawei ist am besten in China und einigen Ländern in der Asien-Pazifik-Region, dem Nahen Osten, Osteuropa, Afrika und Südamerika vertreten, der Support in anderen Regionen muss geprüft werden.
Stärken:
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Huawei erzielte 2012 35 Milliarden Dollar Umsatz, wächst weiterhin stark, hat einen großen Kundenstamm und kann seine Stärken im Netzwerk- und Server-Bereich ausspielen. Die Lösungen reichen von Carriern, über Großkonzernen bis hin zu kleinen und mittelständigen Unternehmen rund um den Globus.
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Der Anbieter baut die Bereiche Enterprise Networking und Mobile Devices sowie deren Präsenz weiter aus. Laut Gartner macht Huawei außerdem Fortschritte dabei, seine Anwesenheit und das Partnernetz in EMEA und Nordamerika zu erweitern.
Gefahren:
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Laut Gartner tun sich Unternehmen möglicherweise schwer, die Fähigkeiten von Huaweis umfangreichen Kommunikationsportfolio und das Support-Modell zu verstehen. Grund dafür seien häufig die kulturellen Unterschiede, da die meisten weltweiten Regionen direkt von China aus verwaltet werden.
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Gegenüber Huawei herrscht in einigen Regionen (z.B. USA) ein gewisses Misstrauen. Da der Konzern nicht an der Börse notiert ist, sind Einblicke in die finanzielle Situation zudem schwierig. Um in solchen Märkten erfolgreicher zu werden, müsse der Anbieter mehr tun, um das Vertrauen der Entscheidungsträger zu gewinnen, so Gartner.
IBM
Laut Gartner sollten Unternehmen IBM Sametime in die engere Auswahl nehmen, wenn sie bereits Produkte und Dienstleistungen von Big Blue einsetzen und diese stärker ausnutzen wollen oder ihnen IBMs Social-Business-Strategie gefällt. Für Firmen, die TK-Systeme verschiedener Hersteller verwenden und einen gemeinsamen UC-Client suchen, komme dabei Sametime Unified Telephony in Frage. Unternehmen, die Sametime mit einem Standard-kompatiblen Telefonie-Server nutzen wollen, empfiehlt Gartner Sametime Unified Telephony Lite.
Stärken:
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Als Anbieter von Social-Software-, Web-Conferencing-, Analyse- und Content-Management-Produkten bietet IBM Kunden die Möglichkeit, ihre UC-Lösungen in zahlreiche Umgebungen zu integrieren.
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Die starke Marke IBM, das Partner-Netz und die Servicesparte unterstützen Sametime dabei, noch mehr Sichtbarkeit im Markt zu erlangen und auf deren Basis Branchenlösungen zu entwickeln.
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Mit IBMs Vision hinsichtlich Collaboration und Social Business sowie die entstehenden Cloud-Lösungen bewegt sich der Anbieter klar in Richtung Next Generation UCC.
Gefahren:
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Laut Gartner kann IBM nach wie vor nur eine begrenzte Zahl von UC-Installationen, insbesondere mit Telefoniefunktion, vorweisen. So habe es die Mail-Plattform IBM Notes nicht geschafft, ausreichend Telefoniegeschäft mit Sametime einzufädeln. Auch der Plan, die On-Premise-Lösung Sametime mit der Cloud-basierenden IBM SmartCloud for Social Business zu integrieren, hat sich laut Gartner noch nicht zu einem attraktiven Angebot entwickelt.
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IBM Sametimes PBX-neutraler Ansatz hat Gartner zufolge einige gute Punkte, dennoch haben die führenden UC-Lösungen im Markt inzwischen alle eine Telefoniefunktion voll integriert. IBM weise damit einen Nachteil für alle Unternehmen auf, die eine Single-Vendor-Lösung suchen.
Microsoft
Laut Gartner sollten Unternehmen, die ihre IT stark nach der Office-Familie ausrichten wollen, den Einsatz von Microsoft Lync in Betracht ziehen und begreifen, welche Auswirkungen die Lösung auf ihre Geschäftsprozesse und die Produktivität ihrer Mitarbeiter haben kann. Firmen, die auch Telefonie und Video mit Lync umsetzen wollen, legen die Analysten jedoch nahe, sich über die Einschränkungen der Lösung und die Anforderungen an die Infrastruktur klar zu werden. Außerdem sollten sie klären, wie Filialen unterstützt werden können und wie sie falls benötigt weltweit Support von Drittanbietern erhalten.
Stärken:
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Microsoft Lync verzeichnet weiterhin starke Zuwächse im Markt und ist für eine große Zahl von Unternehmen attraktiv. Laut Gartner wird die UC-Lösung in vielen Fällen zunächst wegen ihrer Instant-Messaging-, Presence- und Web-Conferencing-Funktionen genutzt, daraus ergebe sich häufig schrittweise nachfolgend der Einsatz von Telefonie und Video für spezielle Arbeitsgruppen oder Regionen.
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Die Integration von Skype in Lync schafft ein attraktives Modell für B2B- und B2C-Collaboration.
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Gartner zufolge berichten Unternehmen, dass sich Funktionen von Lync schnell in Geschäftsprozesse und -anwendungen integrieren ließen. Oft würden diese neuen Funktionen auch durch Lync-Erweiterungen von einer wachsenden Zahl von Microsoft-Partnern in diesem Bereich bereitgestellt.
Gefahren:
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Gartner zufolge haben bislang nur wenige IT-Verantwortliche ihre PBX in Lync-Installationen komplett abgeschafft. Typischerweise komme Lync-Telefonie nur bei einem Teil der Mitarbeiter zum Einsatz, während Instant-Messaging und Web-Conferencing weiter verbreitet sei. Dieses Szenario, verbunden mit einer unklaren Roadmap für Lync-Online-Telefonie und einem schwachen Angebot zur Aufrechterhaltung der Verbindung in Zweigstellen, deutet an, dass die meisten Unternehmen eine Hybridlösung wählen sollten.
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Nach Darstellung von Gartner-Kunden werden nach wie vor mehrere Partner für ein Lync-Deployment (z.B. für Telefonie, Gateways, Server…) benötigt, was die Preisfindung und -vergleich für Service und Support erschwert.
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Dem Analystenhaus zufolge gibt es auch Befürchtungen von Kunden, die Bündelung von Diensten wie Exchange, Lync, Sharepoint, Skype oder Yammer, kombiniert mit proprietären Protokollen führe längerfristig zu einem Vendor-Lock-in und stark eingeschränkten Wahlmöglichkeiten.
Siemens Enterprise Communications (SEN)
Laut Gartner kommt OpenScape von SEN für Unternehmen in Frage, die nach einer Standard-basierenden, vollständigen und preiswerten UC-Suite suchen, die - falls notwendig - auch über Lösungen von Drittanbietern erweitert werden kann.
Stärken:
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Laut Gartner ist OpenScape eine ausgereifte, voll funktionsfähige, rein software- und SIP-basierende UC-Lösung, Teile des Portfolios sind auch einzeln erhältlich.
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Die Suite bietet vielfältige Integrationsmöglichkeiten mit Collaboration- und Business-Anwendungen, etwa von IBM, Microsoft und Google und unterstützt eine Reihe von Clients.
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Wegen des frühen Starts in den Markt für rein softwarebasierten UC-Lösungen hat sich das OpenScape-Portfolio laut Gartner über viele Jahre hinweg als vollständige und skalierbare Lösung bewiesen. Dieses Angebot erweitere der Anbieter mit innovativen und differenzierenden Funktionalitäten.
Gefahren:
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Die geringe Sichtbarkeit von Siemens Enterprise Communications in Nordamerika hat laut Gartner zu einer nur langsamen Verbreitung und Beachtung der OpenScape-Suite in dieser Region geführt. Der Anbieter investiert jedoch in neue Vertriebs- und Marketingprogramme um die Sichtbarkeit und Marktdurchdringung zu verbessern.
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Auch das kürzlich vorgestellte UCaaS-Angebot, quasi eine hybride Erweiterung der On-Premise-Lösung soll SEN dabei helfen, in den Nordamerika-Markt einzudringen. Laut Gartner muss sich der Anbieter aber erst noch als effektiv genug dafür erweisen, da der Markt voll mit großen, etablierten Cloud-Anbietern und modernen Alternativen sei.
Ausblick: Noch fehlen UC Features
Laut Gartner ist der Markt für Enterprise-UC-Lösungen in den vergangenen zwölf Monaten weiter gewachsen, so dass das Thema allmählich beginnt, Mainstream zu werden. Den Marktforschern zufolge bedeutet dies zum einen, dass zwar Produkte vorhanden sind, aber Features oder Einsatzmöglichkeiten vermissen lassen. Außerdem seien die Best Practices für Anwender, Administratoren und Systemintegratoren noch nicht ausgereift, etwa, was Auswahlkriterien, Preisvergleich und Deployment anbelangt. Obwohl diese Aspekte wichtig für einen wachsenden UC-Einsatz seien, glaubt Gartner, dass es etliche Jahre mit schrittweisen Verbesserungen vergehen, bis diese Kinderkrankheiten kuriert seien.
Als wichtiger Aspekt müsse aus Sicht der Marktforscher außerdem das Thema UC Federation adressiert werden, da dies die Zusammenarbeit von Unternehmen mit Partnern, Zulieferern, Distributoren oder Kunden erleichtert, die eine andere UC-Lösung einsetzen. Hier gebe es zwar kleine technische Schwierigkeiten bei der Umsetzung, die größere Barriere stelle jedoch das Konkurrenzdenken der Anbieter dar, so Gartner. Inzwischen gebe es jedoch schon einige Lösungen, wie NextPlane, die eine Art Vermittlungsdienst für UC-Federation anbieten. Das Analystenhaus erwartet daher, dass sich die Situation in diesem Bereich in den nächsten zwei Jahren deutlich verbessert.
Weniger Fortschritte beobachtet Gartner beim leidigen Thema Standards: Während die meisten UC-Anbieter darauf bedacht seien, standard-basierende Funktionen bereitzustellen, zögen einige Hersteller proprietäre Varianten bei Software, Hardware und Netzen klar vor. Dies behindere vor allem die strategische Planung von Unternehmen, da proprietäre Ansätze oft in eingeschränkten und teureren Wahlmöglichkeiten resultierten. Generell empfiehlt Gartner vor allem größeren Organisationen, UC als einen Prozess kontinuierlicher Verbesserungen zu sehen. Entscheider sollten ihre UC-Lösung auf lange Sicht planen und mit einer deutlichen Weiterentwicklung innerhalb der nächsten drei Jahre rechnen.