Nach Konzernangaben vom Dienstag wuchs der Umsatz im ersten Halbjahr auf vergleichbarer Basis um rund 9 Prozent auf 30,4 Milliarden Euro, während der Absatz um knapp drei Prozent anzog. Den größten Schub lieferte in den vergangenen sechs Monaten vor allem das Geschäft mit Kosmetika und Körperpflege, wie der Hersteller von Produkten wie Langnese-Eis, Pfanni-Knödel und Dove-Seife in London mitteilte. Analysten hatten mit einem etwas geringeren Konzernumsatz gerechnet, und auch das Management zeigt sich nun ein wenig optimistischer. Kurz nach Handelsbeginn ging es für die Unilever-Aktie um fast sechs Prozent nach oben.
Der seit Anfang Juli amtierende neue Unilever-Chef Hein Schumacher geht zwar davon aus, dass die Preiserhöhungen im weiteren Jahresverlauf niedriger ausfallen dürften als bisher. Er stellt jedoch für 2023 insgesamt ein Wachstum der vergleichbaren Erlöse von mehr als fünf Prozent in Aussicht. Unter seinem Vorgänger Alan Jope hatte der Konzern zuletzt noch das obere Ende der auch langfristig geltenden Spanne von drei bis fünf Prozent angepeilt.
Ferner rechnet das Management unter anderem dank Investitionen in das Markenportfolio im Gesamtjahr mit einer leichten Verbesserung der bereinigten operativen Marge. Diese legte im ersten Halbjahr um 0,1 Prozentpunkte auf 17,1 Prozent zu. Unter dem Strich stieg der auf die Aktionäre entfallende Gewinn um mehr als ein Fünftel auf gut 3,5 Milliarden Euro - dies war den Angaben zufolge auch Teilverkäufen und einem geringeren Aufwand für die Umstrukturierung geschuldet. So hatte der Konzern etwa im Mai die Kosmetik-Marke Suave veräußert. (dpa/ad)