In einem ersten Schritt hat Unilever nun die Stammdaten in fünf Ländern der Vertriebsregion Naher Osten, Afrika und Türkei vereinheitlicht. Mit Hilfe der implementierten Integrationstechnologie erhöht der Konzern seine Datenqualität, hofft auf mehr Effizienz in den Geschäftsprozessen und senkt seine Kosten. Letztlich verfolgt der Anbieter von 400 Marken für Ernährung, Hygiene und Körperpflege das Ziel, seine Marktpräsenz zu festigen.
Konsumgüterhersteller sehen sich gerade in Wachstumsmärkten einem starken Wettbewerb ausgesetzt. Weiterer Druck entsteht durch steigende Rohstoffpreise, regionale Konsumschwankungen sowie permanente Marktveränderungen aufgrund von Fusionen und Übernahmen. Dieses wirtschaftliche Umfeld verlangt schnelle Entscheidungen bei Produkteinführungen, der Anpassung von Lieferketten aber auch der Steuerung von Margen und Profitabilität. Für Unilever liegt das Potenzial zu mehr Differenzierung auch darin, seine nach außen gerichteten Geschäftsprozesse, sowohl im Verbraucher-Marketing als auch der Zusammenarbeit mit Dienstleistern, Kunden und Lieferanten zu verändern.
Komplexität verringert
Neben einer höheren Datenqualität und den daraus resultierenden exakteren Kennzahlen und Berichten konnte Unilever jetzt den Grundstein für eine globale Sicht auf die betriebswirtschaftlichen Ziele und die Unternehmensleistung legen. Darüber hinaus werden auch Fusionen, Übernahmen und Veräußerungen vereinfacht. Nicht zuletzt hat der Konzern redundante Systeme abgeschafft, was wiederum die Komplexität in der IT verringerte.
"Gute Informationen und einfache Prozesse sind die Basis unseres Erfolges", erklärte Chris Turner, Chief Technology Officer (CTO) bei Unilever. "Um unsere Unternehmensleistung noch weiter zu verbessern, müssen wir in allen Geschäftsbereichen effizienter werden." Die IT stützt sich hierbei auf SAP. Die jetzt abgeschlossene Implementierung war der erste Schritt in der Migration der Stammdaten auf die SAP-Plattform. "So erhalten wir konsistente Informationen über Produkte, Materialien, Geschäftspartner und Kunden, können regionale Unterschiede berücksichtigen und Veränderungen in unseren Geschäftsprozessen flexibel umsetzen", so Turner.
Auf mittlere Sicht will der Konzern sämtliche Geschäftsprozesse weltweit optimieren und standardisieren - das Projekt läuft unter dem Namen "One Unilever". Um das Ziel zu erreichen, arbeitet die IT seit vergangenem Jahr enger mit der SAP AG zusammen. Im Mai 2007 schloss das Unternehmen als erstes seiner Branche ein zunächst auf fünf Jahre ausgelegtes Global Enterprise Agreement mit Walldorf ab. Damit begleitet SAP den Konzern als strategischer Partner bei der Einführung einer servicebasierten Architektur für Geschäftsanwendungen. "Die bestehende IT-Landschaft wird dabei in eine neue, erheblich vereinfachte IT-Architektur transformiert", erklärte Neil Cameron, CIO von Unilever.
Eckpfeiler ERP und Netweaver
Gemeinsam arbeiten Teams von SAP und Unilever regional sowie weltweit an der Definition und Auswahl branchenspezifischer Best Practices, die anschließend konzernweit zum Einsatz kommen. Als Eckpfeiler der Reorganisation setzen die Unternehmen auf SAP ERP und NetWeaver.
Branche |
Konsumgüter |
Zeitrahmen |
bis Anfang 2008 |
Produkte |
SAP Netweaver Stammdatenmanagement |
Dienstleister |
SAP |
Umfang |
bisher in fünf Ländern |
Internet |
www.unilever.de |