Übernahe von Arsys

United Internet baut Auslandsgeschäft aus

19.08.2013
United Internet (1&1, GMX, Web.de) baut sein Auslandsgeschäft mit einer millionenschweren Übernahme in Spanien aus. Der Internetdienstleister kauft das spanische Unternehmen Arsys für bis zu 140 Millionen Euro.

Der Preis werde bar bezahlt, teilte das TecDax-Schwergewicht am Montag in Montabaur mit. Der spanische Webhosting- und Cloud-Computing-Anbieter hat rund 150.000 Kunden und erzielte zuletzt einen Jahresumsatz von zirka 40 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag bei 15 Millionen Euro.

Verkäufer sind die beiden Finanzinvestoren The Carlyle Group und Mercapital sowie andere Altgesellschafter. Die Transaktion kommt nicht ganz überraschend, nachdem darüber zuletzt bereits in spanischen Medien berichtet wurde. Der deutsche Internetkonzern wurde dabei als möglicher Käufer genannt. Arsys ist den Angaben zufolge einer der größten Anbieter Spaniens für das sogenannte Webhosting und Cloud-Computing. In beiden Bereichen ist United Internet europaweit einer der größten Anbieter.

Auch in Spanien ist der deutsche Konzern bereits mit der Marke 1&1 vertreten. Daran solle sich nichts ändern. Arsys soll auch künftig vom derzeitigen Management als eigenständiges Unternehmen weitergeführt werden, hieß es. Der Internetanbieter betreibt in Spanien derzeit zwei Rechenzentren. Mit der Übernahme forciert United-Internet-Chef Ralph Dommermuth den Wachstumskurs. Zuletzt konnte der Konzern vor allem aus eigener Kraft die Kundenzahl ständig nach oben schrauben. Erst in der vergangenen Woche hatte United Internet das Neukundenziel für dieses Jahr um 10 Prozent auf 1,1 Millionen erhöht.

An der Börse kam dies genauso wie das deutliche Umsatzplus im ersten Halbjahr sehr gut an. Die United-Internet-Aktie stieg nach Bekanntgabe der Quartalszahlen auf das Rekordhoch von 26,13 Euro. Dieses Niveau konnte das Papier zwar nicht ganz halten. Der Börsenwert des Unternehmens liegt nach dem jüngsten Höhenflug mit knapp fünf Milliarden Euro allerdings weiter deutlich vor einigen Dax-Unternehmen wie K+S oder Lanxess . Da Firmengründer und Unternehmenschef Dommermuth derzeit knapp 44 Prozent der Anteile hält und der Streubesitz daher vergleichsweise gering ist, kann sich United Internet gegenwärtig kaum noch Hoffnung auf einen Aufstieg in den Dax machen. (dpa/rs)