Auch dank Zukäufen legte der Umsatz des TecDax-Schwergewichts im Jahresvergleich um 15 Prozent auf 3,07 Milliarden Euro zu, wie das Unternehmen am Mittwochabend im rheinland-pfälzischen Montabaur mitteilte. Der um Bewertungsänderungen bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zog um rund 36 Prozent auf 551,5 Millionen Euro an - darin sind allerdings rund 33,3 Millionen Euro Beitrag aus der ab 1. Oktober einbezogenen Komplettübernahme des Glasfaserspezialisten Versatel enthalten.
Ohne diesen Konsolidierungseffekt hatte Konzernchef Ralph Dommermuth ein bereinigtes Ebitda von 520 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Analysten hatten im Schnitt auch mit etwas mehr als den erreichten 518,2 Millionen Euro gerechnet. UBS-Analyst Vikram Karnany wertete das operative Ergebnis für das vierte Quartal schwächer als erwartet. Inklusive Bewertungseffekten durch die Versatel-Übernahme sowie der Einbringung von Fondsanteilen in die Startup-Schmiede Rocket Internet stieg das Ebitda im Gesamtjahr auf 737,6 Millionen Euro.
20 Cent mehr Dividende
Beim Umsatz und Nettoergebnis traf das Management die eigenen Ziele. Ohne die Erlöse von Versatel aus dem letzten Jahresviertel zog der Umsatz um 10,5 Prozent an. Der um Einmalerträge und Beteiligungsveränderungen bereinigte Gewinn je Aktie landete mit 1,46 Euro im anvisierten Korridor. Inklusive aller Effekte stand je Anteilschein ein Gewinn von 2,28 Euro unter dem Strich - bei inzwischen rund 205 Millionen Aktien rechnerisch ein Überschuss von rund 467 Millionen Euro nach 207 Millionen Euro ein Jahr zuvor.
Die Dividende soll dank des gestiegenen Gewinns von 40 Cent auf 60 Cent je Aktie steigen. Damit verteilt die Gesellschaft vom bereinigten Gewinn am oberen Ende der angepeilten Ausschüttungsquote von bis zu 40 Prozent an die Aktionäre. Dommermuth selbst gehören rund 40 Prozent der Anteile. Damit bekommt er über die Gewinnbeteiligung rund 49 Millionen Euro - außerdem ist sein Aktienpaket gemessen am Xetra-Schlusskurs vom Mittwoch fast 3,4 Milliarden Euro wert.
Aktie gibt vorbörslich nach
Am Donnerstag ging es für die Aktie des TecDax-Schwergewichts vorbörslich aber erst einmal nach unten. Das Papier verlor zuletzt rund drei Prozent. Händler führten dies vor allem auf das enttäuschende operative Ergebnis zurück.
Dommermuth will den Wachstumskurs auch im laufenden Jahr fortsetzen: Der Umsatz soll um 20 Prozent auf knapp 3,7 Milliarden Euro klettern, das um Sondereffekte bereinigte Ebitda um 40 Prozent steigen. Damit steht 2015 hier ein Wert von gut 770 Millionen Euro im Plan. Mit Werten in dieser Größenordnung hatten Experten gerechnet. Der Ausblick sei wie erwartet ausgefallen, schrieb Karnany.
Bei den zahlenden Neukunden zählte United Internet zum Jahreswechsel organisch 910.000 neue Verträge und damit rund 10.000 mehr als veranschlagt. Zusätzlich kamen 420.000 Kunden von Versatel dazu, weswegen die Anzahl der zahlungspflichtigen Verträge auf knapp 14,8 Millionen stieg. Für das laufende Jahr hat Dommermuth seinem Vertrieb 800.000 neue zahlende Kunden als Ziel mitgegeben. (dpa/tc)