IT-Manager wetten

Unsere Formel für den IT-Erfolg

15.04.2020 von Timo Salzsieder
Timo Salzsieder wettet, dass Unternehmen 2025 nur noch dann erfolgreich sein werden, wenn sie die Gleichung: 'Umsetzung + Strategie + Kultur = Erfolg' konsequent umsetzen.
Timo Salzsieder ist CIO und CSO der Metro AG sowie CEO von Metronom.
Foto: Foto Vogt

Als Großhändler mit rund 36,5 Milliarden Euro Umsatz und mehr als 150.000 Mitarbeitern in 36 Ländern gehört die Metro AG zu den etablierten Akteuren im Handelssegment. Um den IT-Herausforderungen mit einer ständig steigenden Komplexität gerecht zu werden, stellte sich die Metro im Jahr 2018 in diesem Bereich komplett neu auf. Mit der Tech-Unit Metronom ist ein kraftvolles "Schnellboot" entstanden, das mit etwa 2.500 Mitarbeitern weltweit an acht Standorten aktiv ist. Das Team arbeitet an verschiedenen digitalen Omnichannel-Lösungen und Innovationen, die den Großhandel schon in wenigen Jahren entscheidend verändern werden.

Als überwiegend intern agierendes Unternehmen könnte man meinen, dass sich Metronom nur für den ersten Faktor der Erfolgsformel - die Umsetzung - interessiert, doch das ist nicht weit genug gesprungen. Unsere Erfahrung zeigt, dass nur eine übergreifende Denk- und Herangehensweise zum Erfolg führt.

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Die "Umsetzung" steht in unserer Erfolgs­formel bewusst an erster Stelle. Denn ohne sie ist auch die beste Strategie wirkungslos. Legt man die "Purpose Statements" und "Value Propositions" für IT-Abteilungen von mehreren Unternehmen übereinander, so unterscheiden sie sich oft nur in Nuancen, in der Reihenfolge und in der Wortwahl.

Wunderbare Gelegenheiten zum Verzetteln

Entscheidend ist, wer letztendlich die Strategie wie umsetzt. Für die IT ergibt sich daraus eine neue Form von Verantwortung. Schließlich bietet die in den Strategien weitgehend ausgeklammerte Komplexität und Untiefe der Technologien jeden Tag viele wunderbare Gelegenheiten zum Verzetteln. Gleichzeitig wertet diese neue Verantwortung die IT enorm auf. Denn der Bereich verschlingt nun nicht mehr nur Budgets, sondern schafft Wert. Die IT ermöglicht lukrative Geschäftsmodelle und öffnet neue Räume für weitere Geschäftsfelder in Wachstumsmärkten.

Die IT als wertschöpfender Partner des Geschäfts: Daran müssen sich nicht nur die internen und externen Partner, sondern auch die Mitarbeiter der IT-Einheiten gewöhnen. Sie sichern den laufenden technischen Betrieb - das ist schon Herausforderung genug - und gleichzeitig sollen sie Zukunftsprojekte vorantreiben, deren technische Komplexität sich manchmal erst mitten im Projekt zur neunköpfigen Hydra entfaltet.

Das Ergebnis: Viele ITler werden im Unternehmen noch immer wie nerdige "Schmuddelkinder" angesehen, die mit Code im Sandkasten spielen, den Zeitplan nicht einhalten und eine Sprache sprechen, die keiner versteht. Die Zusammenarbeit mit der IT wird eher als Last denn als Lust empfunden. Diese Dynamik lässt sich nur schwer durchbrechen. Wir haben es durch konsequente Kundenorientierung und eine vollständige agile Prozesslandschaft geschafft.

Die Top CIOs im Handel
Michael Müller-Wünsch
Der Berliner Michael Müller-Wünsch (aka: MüWü) ist seit August 2015 Bereichsvorstand Technology (CIO) der Otto-Einzelgesellschaft. In dieser Funktion verantwortet Müller-Wünsch die Weiterentwicklung der IT-Landschaft und Tech-Architektur des Onlinehändlers und treibt damit den Wandel des Geschäftsmodells in Richtung Plattform. 2017 wurde die Technologie-Organisation von Otto unter seiner Führung mit dem CIO Innovation Award ausgezeichnet. Während seiner beruflichen Laufbahn arbeitete der im Bereich KI promovierte Informatiker und Diplom-Kaufmann unter anderem für Lekkerland, Ceva Logistics, MyToys und Herlitz.
Markus Mosa
Seit Februar 2015 wird das Ressort IT/Logistik beim Lebensmittelkonzern Edeka direkt vom Vorstandsvorsitzenden Markus Mosa geführt. Vorgänger Michael Wulst ging aus persönlichen Gründen in Rente. Das Vorstands-Team der Edeka AG besteht nun aus nur noch drei Vorständen.
Eduard Spitz
Die weltweite IT von Hugo Boss liegt seit März 2023 in den Händen von Eduard Spitz. Sein Vorgänger Jörg Walter ging in den Ruhestand.
Bastian King
Mit Bastian King beruft das Modeunternehmen Takko Fashion erstmals einen Chief Information Officer. Er soll den digitalen Wandel vorantreiben. Die Position des CIO hat der Modehändler aus dem nordrhein-westfälischen Telgte neu geschaffen. Zum 1. März 2023 holte das Management dazu Bastian King an Bord.
Christian Metzner
Seit Mitte April 2023 leitet Christian Metzner die IT der Drogeriemarktkette Rossmann. Seiner Vorgängerin Antje König stieg Anfang 2022 in den Vorstand auf. Metzner kommt von Volkswagen Financial Services.
Melanie Fichtner
Zum 1. Februar 2024 hat Melanie Fichtner den CIO-Posten bei der Baywa übernommen. Zuvor leitete sie die operative IT des Konzerns.
Ricardo Diaz
Seit August 2017 arbeitet Ricardo Diaz bei der Emil Frey AG in Zürich als CIO/CTO. Die Gruppe ist im Automobilhandel tätig. Der gelernte Diplom-Kaufmann Diaz war im April 2014 vom Energie Versorger EnBW als Vice President IT Strategy &Steering zur Unternehmensgruppe Media-Saturn gekommen. Im Juli 2014 wurde er CEO der Media-Saturn IT-Services und CIO bei Media-Saturn.
Matthias Wlaka
Seit 1. Januar 2024 ist Matthias Wlaka CIO und Mitglied der Geschäftsführung von Bonprix. Die Stelle wurde neu geschaffen, um die IT-Aktivitäten des Modehändlers zentral zu bündeln.
Marc Rauscher
Seit 1. April 2023 ist der ehemalige IT-Chef von Douglas, Marc Rauscher, Geschäftsführer der Hagebau IT GmbH. Er verantwortet das operative Geschäft der IT-Tochter.
Roman Melcher
Roman Melcher verantwortet bei dm nicht nur die IT, sondern sitzt auch in der Geschäftsführung des Drogeriekonzerns.
Lars H. Heimann
Lars H. Heimann ist seit März 2019 CIO der BAHAG AG, die zentrale Einkaufsgesellschaft der BAUHAUS Regionalgesellschaften. Seit Anfang 2021 hat er zudem den Posten des Senior Vice President Corporate IT inne. Er kam bereits 1999 in das Unternehmen.
Roland Schütz
Roland Schütz, langjähriger CIO der Lufthansa, wechselt als Vorstand für IT und Digitalisierung zum Mannheimer Pharmahändler Phoenix. Schütz tritt die neu geschaffene Position des Chief Information Officer Anfang 2021 an.
Andreas Hubert
Andreas Hubert ist seit Februar 2021 Group CIO von Adidas.
Katja Burkert
Seit 1. Juli 2021 ist Katja Burkert CIO bei Intersport. Sie folgte auf Lars-Eric Pusch, der zur Drogeriekette Müller wechselte.
Sinanudin Omerhodzic
Sinanudin Omerhodzic ist seit Oktober 2020 Geschäftsführer IT bei Aldi Nord. Er kommt von der Paul Hartmann AG.
Frank Schroeder
Frank Schroeder ist seit Mai 2016 Head of IT der Interseroh Dienstleistungs GmbH, einer Tochter des Berliner Recycling- und Umweltdienstleisters Alba. Er war zuvor Leiter IT-Management und Leiter Innovationsmanagement beim Bauunternehmen Hochtief AG in Essen.
Severin Canisius
Seit September ist Severin Canisius CIO und Mitglied der Geschäftsführung des Essener Schuhhändlers. Er folgt auf Olaf Schrage, der das Unternehmen Ende 2021 verlässt.
Katharina Knötel
Katharina Knötel hat im August 2021 den CIO-Posten bei Coca-Cola European Partners CCEP von Christian Rasche übernommen, der Mitte Juni zu The Coca-Cola Company gewechselt ist. Sie berichtet sowohl an Peter Brickley, CIO von CCEP, als auch die Geschäftsführung der deutschen Dependance. Knötel ist Teil der hiesigen Geschäftsführung und hat zudem einen Sitz im internationalen BPT-Führungsteam. Sie leitet den Bereich Business, Process and Technology (BPT) in Deutschland und ist unter anderem verantwortlich für Vertriebs- und Lieferkettenlösungen.
Jörg Kohlenz
Am 1. Juli 2022 hat der ehemalige Leoni-CIO Jörg Kohlenz die Position des Group CIO beim Thermomix-Anbieter Vorwerk übernommen.
Lars-Eric Pusch
Seit April leitet Lars-Eric Pusch die IT der Drogeriemarktkette Müller. Er soll sie zu einem datengetriebenen Unternehmen machen.
Michael Rybak
Michael Rybak hat bei der Drogeriekette Rossmann Anfang 2015 als Geschäftsführer den neu geschaffenen Geschäftsbereich Logistik und IT übernommen. Er verantwortete bereits seit Mitte 2014 zusätzlich zur Logistik den Fachbereich IT. Rybak wechselte 2009 in die Logistik des Drogeriekonzerns, wurde Logistikleiter sowie Geschäftsführer der Logistik-Gesellschaft und trat in die Geschäftsleitung ein.
Mark Michaelis
Seit dem 7. Juni 2021 ist Mark Michaelis Geschäftsführer der Markant Services International GmbH sowie ihres polnischen Pendants. Das Unternehmen verantwortet die IT, Produktentwicklung und den Betrieb der Dienstleistungen und Services der Markant-Gruppe.
Michael Kaib
Michael Kaib wurde im Juli 2015 neuer CIO in der Zentrale des Modekonzerns Esprit in Ratingen. Er berichtet an den Chief Operations & Systems Officer, Leif Erichson. Kaib kam im Mai 2010 zu Esprit. Er war dort zuletzt Vice President - Head of IT Governance & Enterprise Architecture. Kaib studierte Betriebswirtschaftslehre an der Philipps-Universität Marburg und in den USA und promovierte anschließend am Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Marburg. Seine berufliche Karriere begann er 1998 als Berater bei Booz & Company in Frankfurt am Main in der globalen IT Practice.
Andreas Schobert
Bei der Hornbach-Baumarkt-AG ist Andreas Schobert (41) seit 2015 neuer IT-Vorstand. Das Ressort Technologie wurde neu geschaffen. Der Vorstand wurde dafür von sechs auf sieben Mitglieder erweitertet. Im neuen Ressort laufen ab sofort die Fäden für die konzernweite Informationstechnologie sowie das E-Business zusammen. Seit 2012 war Schobert als Leiter E-Business für den internationalen Aufbau und die Weiterentwicklung des Online-Geschäfts im Hornbach-Baumarkt-AG Konzern zuständig.
Nathan Mott
Nathan Mott ist seit Oktober 2014 CIO beim Stuttgarter Pharmagroßhändler McKesson Europe (zuvor: Celesio). Der IT-Chef kam aus den USA, vom Mehrheitsaktionär McKesson. Mott war zuletzt Präsident der McKesson Pharmacy Systems & Automation (MPS&A) und hatte danach zusätzlich das Celesio Coordination Planning Office geleitet.
Armin Bergbauer
Mit Armin Bergbauer hat der Technologie-Distributor Ingram Micro seit Frühjahr 2008 einen neuen IT-Chef. Seine Vorgängerin Barbara Neumann hatte sich in den Ruhestand verabschiedet. Als Leiter IT & Organization ist Bergbauer auch Mitglied der Geschäftsleitung und berichtet an Gerhard Schulz, den Vorsitzenden der Geschäftsführung.
Walter Schulte-Vennbur
Bei Electronic Partner verantwortet Walter Schulte-Vennbur seit Februar 2013 die IT. Der Diplom-Informatiker war zuvor CIO be Also Actebis. Auch vor dem Zusammenschluss von Also und Actebis 2011 arbeitete er mehr als 15 Jahre in verschiedenen Positionen beim Vorgängerunternehmen Actebis.
Bernd Herrmann
Bernd Herrmann arbeitet seit 1990 bei Würth, einem Großhandel für Produkte der Befestigungs- und Montagetechnik. In der Würth-Gruppe ist er Geschäftsbereichsleiter für IT, E-Business und Logistik sowie Geschäftsführer für die Bereiche Marketing und EDV der Adolf Würth GmbH & Co. KG. Seit Mai 2015 ist er auch in der vierköpfigen Konzernführung der Würth Gruppe vertreten und dort für IT und E-Business verantwortlich.
Stephan Wohler
Seit 2011 ist Stephan Wohler im Vorstand der Edeka Minden-Hannover. Er verantwortet bei der größten Edeka-Regionalgesellschaft die Ressorts IT und Logistik. Wohler kommt von der Metro, wo er zuletzt als Vorsitzender der Metro Group Logistics (MGL) arbeitete.
Khaled Bagban
Zum 1. Juli 2024 ist Khaled Bagban als CIO bei der Metro AG eingestiegen. Gleichzeitig wurde er CEO der Digitalisierungstochter Metro.digital. Er folgt auf Timo Salzsieder.
Michael Homburg
Michael Homburg ist seit April 2016 Geschäftsbereichsleiter IT/Organisation bei Edeka Nord. Sein Vorgänger Ernst Bochnig ist in den Ruhestand gegangen. Seit Mitte 2015 war Homburg bei Edeka Nord bereits stellvertretender Geschäftsbereichsleiter IT/Organisation.
Benjamin Beinroth
Neun Jahre war Benjamin Beinroth bei dem Lebensmitteleinzelhändler Tegut beschäftigt, davon vier Jahre als Chief Information Officer (CIO). Er wechselte zum Jahresbeginn 2016 in die CIO-Position bei Fressnapf. Beinroth berichtet als CIO direkt an Hans-Jörg Gidlewitz. Dieser ist verantwortlicher Geschäftsführer für die Bereiche Finanzen, Personal und IT bei Fressnapf.
Jörg Heinen
Jörg Heinen heißt der IT-Leiter bei WMF (Württembergische Metallwarenfabrik AG) in Geislingen. Seit Februar 2016 ist er im Amt. Der Vice President Global IT (CIO), so sein offizieller Titel, war zuvor Corporate Director, Strategic Vendor Management, bei der Henkel AG in Düsseldorf. Dort war er zuvor auch CIO Western Europe und damit verantwortlich für die IT-Services in der umsatzstärksten Region.
Andreas Möller
Seit März 2018 ist Andreas Möller Geschäftsführer IT/ Managing Director IT beim Lebensmittelhändler Aldi Nord in Essen. Zuvor war er dort Bereichsgeschäftsführer IT, verantwortlich für IT-Projekte & -Methodik.
Frank Hoe
Frank Hoe ist seit September 2016 CIO DACH bei der L’Oréal Deutschland GmbH in Düsseldorf. Er blickt auf 15 Jahre Erfahrung als CIO und IT Direktor in internationalen Unternehmen wie McDonald’s, Dole Food Company, Aldi Stores UK/Ireland und beim TÜV Rheinland zurück. Hoes Vorgänger im Amt, Abder Dellys, ist in den Ruhestand gegangen.
Johannes Wechsler
Johannes Wechsler ist seit Juli 2018 neuer Geschäftsführer der MediaMarktSaturn IT Solutions in Ingolstadt. Wechsler berichtet an Atul Bhardwaj, CTO der MediaMarktSaturn Retail Group und CEO der MediaMarktSaturn IT Solutions. Wechsler wird die Geschäftsführung der MediaMarktSaturn IT Solutions um Bhardwaj, Orhan Olgun und Thomas Gawron ergänzen. Zuvor, seit Mai 2015, war Wechsler CIO der ProSiebenSat.1. Media SE.
Max Thelen
Weil Erwin Sattler in die Geschäftsführung aufstieg, übernahm Max Thelen im Herbst 2010 dessen Position als Bereichsleiter IT/ORG beim Pharmagroßhändler Sanacorp. Damit verantwortet er IT-Infrastruktur und Anwendungsentwicklung des Unternehmens. Zugleich fungiert er als Schnittstelle zu den Fachbereichen.
Michael Baier
Neuer Geschäftsführer des IT-Dienstleisters Infokom in Karlsruhe ist seit Juli 2018 Michael Baier. Infokom ist die IT-Tochter der Eurobaustoff, einer Kooperation für den mittelständischen Baustoffgroß und -einzelhandel. Zuletzt war Baier Vorstandsmitglied der Abas Unternehmensgruppe.
Jens Siebenhaar
Jens Siebenhaar ist seit Oktober 2018 CIO beim Bekleidungsunternehmen C&A Europe. Zuvor arbeitete Siebenhaar als Geschäftsführers der REWE Systems GmbH. Siebenhaar war im März 2009 Leiter der IT bei REWE geworden. Er wechselte damals von der Baumarktkette OBI an den Rhein.
Frank Scholz
Frank Scholz ist seit September 2018 Group CIO bei der Citti Handelsgesellschaft in Kiel. Er ist dort für die gesamte IT verantwortlich. Scholz war zuvor CIO bei der DB Regio. In den kommenden vier Jahren wird er sich die Aufgabe mit dem bisherigen IT-Leiter Matthias Ernst teilen.
Ulrich Wiedemann
Ulrich Wiedemann ist seit September 2020 IT-Leiter von Vinzenzmurr. Zuvor war er CIO und COO beim Münchner Edelmetallhändler Pro Aurum, zu dem er Anfang 2020 von Essity gewechselt ist.
Jochen Jaser
Jochen Jaser ist seit Juni 2019 neuer CIO beim Kölner E-Commerce Unternehmen HRS Group. Zuvor war Jaser bis Mai 2019 ein Jahr als CTO bei der Bearing Point Software Solutions GmbH in Frankfurt. Fast acht Jahre arbeitete er bei der Frankfurter Matrix42 AG, als CTO und CEO und sowie fünf Jahre bei der Karlsruher update4u Software AG, als Head of Product Management und CTO.
Andreas Helber
Mit dem Jahreswechsel 2010/11 änderten sich die IT-Verantwortlichkeiten bei der BayWa: Andreas Helber wurde zum Finanzvorstand berufen und übernahm zugleich das IT-Ressort vom vormaligen Vorstand Frank Hurtmanns. Dieser verließ den Agrarhändler. IT-Dienstleistungen bezieht die BayWa über die RI-Solution GmbH, die sie Anfang 2002 zusammen mit der österreichischen RWA AG gegründet hat. Chef des Dienstleisters ist Eugen Berchtold.

Bei Metro haben wir bewusst die komplette IT-Einheit neu aufgestellt und bei Metronom von Anfang auf eine selbstbewusste und starke Markenbildung nach innen und außen geachtet. Ein Metronom gibt bekanntlich den Takt und die Geschwindigkeit vor. Und genauso sehen wir uns: als Pacemaker für das Unternehmen und den Markt, in dem wir uns befinden. Die Namensgebung ist kein Zufall: Wir müssen in kürzeren Takten entwickeln, um schneller zu sein. Mit Hilfe von Prototypen, die wir gemeinsam mit Kunden testen, können wir beispielsweise viel schneller lernen und einen neuen Entwicklungszyklus starten - eine Maßnahme, die man ohne großen Aufwand durchführen kann.

Die IT wird zum Taktgeber

Die Umfirmierung und Neuaufstellung gab uns die Gelegenheit, Ressourcen und Abläufe sowie historisch gewachsene Scheinabhängigkeiten zu überdenken und radikal zu ändern. Ein Beispiel: Uns war bewusst, dass die Umsetzung geschmeidiger gelingt, wenn wir von Anfang an als zuverlässiger Partner wahrgenommen werden. Das geht nur, wenn wir die Lieferfristen mindestens in versprochener Qualität einhalten. Dazu benötigten wir für alle Beteiligten transparente IT-Prioritäten.

Diese Überlegungen mündeten in ein ausgefeiltes Portfolio-Management, das wir erfolgreich einsetzen. IT-Initiativen ziehen wir mittlerweile in Sechs-Monats-Zyklen durch. Das Ergebnis ist eine Termin- und Liefertreue von 86 Prozent und eine Verdoppelung der Produktivität. Fast noch wichtiger ist es aber, dass wir zunehmend von unseren internen Auftraggebern ohne Argwohn als ernst zu nehmender Partner wahrgenommen werden, was die Zusammenarbeit erheblich erleichtert.

Ohne Kundennähe geht es nicht

Eine weitere Erkenntnis auf unserem Weg ist, dass Technologie ohne Kundennähe wertlos ist. Vorbei ist die Zeit, in der die IT als fremdgesteuerter Satellit an technischen Lösungen basteln konnte, die sich letztendlich als teure Rohrkrepierer herausstellten. Daher nehmen wir unsere internen und externen Auftraggeber und Kunden konsequent von Anfang an mit auf die digitale Reise.

So lassen wir für die Entscheidungsfindung bei Produktentwicklungen Analysedaten und Kunden-Feedback immer als Erstes in die Projekte einfließen. Als Resultat verstehen wir dadurch nicht nur die länderspezifischen Bedürfnisse viel detaillierter, sondern aufgrund der zahlreichen granularen Datenpunkte auch die Kunden unseres Geschäfts - was wiederum Impulse für neue Ideen gibt: von der Entwicklung im Bereich Mobile Commerce über stark individualisierte Online-Shops bis hin zur Optimierung der Logistik und der Service- und Preisfindung für den einzelnen Gastronomen.

Strategie muss gelebt werden

Wer glaubt, dass ein rasches Einführen von neuen technischen Systemen reicht, um die IT erfolgreich weiterzuentwickeln und am Markt zu bestehen, muss dringend am zweiten Summanden der Erfolgsformel arbeiten: der Strategie. Ist die Ausführung die Voraussetzung dafür, dass die Strategie zündet, muss überhaupt erst einmal eine sinnvolle Strategie vorhanden sein - und zwar auch eine schlüssige IT-Strategie, die konsistent auf die jeweilige Unternehmensstrategie einzahlt.

Wenn wir über Strategie sprechen, dann geht es auch immer um eine gewisse Geisteshaltung, um den "Mindset": Das gilt für den Vorstand über die Führungskräfte bis zum Mitarbeiter in der technischen Hotline. Statt von oben nach unten eine Strategie durchzudrücken, die von Anfang an viel zu abstrakt ist, um sie konkret mit Leben zu füllen, haben wir die Metronom-Strategie gemeinsam in einem "Bottom-up"-Prozess erarbeitet.

Strategie entsteht Bottom-up

Über einen Zeitraum von sechs Monaten haben sich 160 Mitarbeiter in 19 Teams mit den strategischen Themen beschäftigt. Ihnen wurde lediglich eine Methodenunterstützung und ein Framework an die Hand gegeben. Wir haben uns dabei für das Strategiemodell VMOSA entschieden. V steht für Vision, M für Mission, O für Ziele (Objectives), S für Strategie und A für Action, also Handlung. Bei diesem Modell er­geben sich die Ziele einer Organisation ideal­typisch aus einer formulierten Vision, der von allen Akteuren geteilten Beschreibung eines erwünschten Zustands.

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Den Rest erledigte die "Schwarmintelligenz" der Metronom: Wir haben nun eine Strategie, mit der sich unsere Mitarbeiter persönlich identifizieren. Sie verstehen sich als Teil einer Bewegung und trauen sich, Veränderungen aktiv mitzugestalten. Dabei arbeiten wir heute mit sogenannten "Objectives & Key Results". Diese dienen etwa als Grundlage für strategische Ziele, damit diese operationalisierbar und messbar werden. Das "Objective" beinhaltet die Frage "Wo will ich hin, was ist mein Ziel?" und die "Key Results" formulieren die Messbarkeit zur Erreichung des Ziels. Dadurch zahlen Visionen und Ziele direkt auf den gemessenen Erfolg beim Kunden und das Unternehmen ein. Eine datengetriebene Entwicklung mit agilen Methoden hilft uns hier also.

Für die Metronom haben wir fünf strategische Kompetenzfelder identifiziert, die für uns in den nächsten Jahren Priorität haben: Cloud, Connectivity, Data, User Experience sowie Mobile. Mitunter fließen diese Bereiche ineinander.

Wenn die Strategie passt und alle Ampeln für die Umsetzung auf Grün schalten, dann ist das noch lange kein Garant für den langfristigen Erfolg. Denn nur wenn die Mitarbeiter motiviert sind, mitziehen und sich mit den Unternehmenswerten persönlich identifizieren - also einen Sinn in ihrer täglichen Arbeit sehen -, wird das Unternehmen erfolgreich sein. Getreu dem Motto von Simon Sinek: "Ihre Kunden werden Ihr Unternehmen erst lieben, wenn es auch die Mitarbeiter tun", wandeln sich derzeit Unternehmen reihenweise in "lernende Organisa­tionen". Um ein attraktiver Arbeitgeber zu sein, haben wir bei Metronom verschiedene Grundsätze. Einer davon ist: Kompetenz vor Hierarchie.

Unsere Führungskräfte nehmen sich bewusst zurück und lassen mehr die Kompetenzteams im Haus entscheiden. Damit werden die innovativen Kräfte im Unternehmen gestärkt. Unsere Erfahrung ist, dass die gemeinsam mit den Teams getroffenen Entscheidungen immer besser und wertvoller werden.

Führung durch Vorbild

Ein weiterer Grundsatz ist "Führung durch Vorbild": Ein internationaler Konzern wie die Metro AG bewegt sich in Bezug auf Geografie, Geschlecht und Generation auf allen Dimensionen - wir befinden uns in einem Spannungsfeld der Kulturen. Die grundsätzliche Anforderung an Führungskräfte, diese Diversität zu berücksichtigen, versuchen wir durch gesteigerte Kommunikation, flexible Prozesse sowie methodische Unterstützung und Coachings zu erfüllen. Das bedeutet unter anderem, Risiken einzugehen und sich auf Augenhöhe zu begegnen. Ich sitze daher auch im Großraum, fahre einen Mittelklassewagen, habe keinen reservierten Parkplatz, biete jedem das Du an und zeige auch, dass es in Ordnung ist, nicht immer gleich auf alles eine Antwort zu haben.

Dazu gehört auch eine ausgesprochene Feedback-Kultur. Dort haben wir bereits konkrete Ansätze implementiert, beispielsweise ein "Employee Engagement Tool". Mit den zwei- bis vierwöchigen Feedback-Runden liegen wir in einer viel höheren Frequenz als zuvor. Und wir gehen sehr transparent vor: Zum Beispiel hat sich gezeigt, dass Gehalt ein großes Thema ist. In der Folge wurde ein transparenter Benchmark mit externen Unternehmen entwickelt. Er zeigt uns, wie kompetitiv unsere Gehälter sind im Vergleich zu externen Wettbewerbern und anderen Branchen. Gehälter mit starker Abweichung nach unten wurden daraufhin erhöht.

Aus Fehlern schneller lernen

Wer den Wandel zu einer Fehlerkultur schaffen will, benötigt Ausdauer. Gewohnheiten ändern sich langsam. Bei Metronom dürfen die Mitarbeiter Fehler machen. Dazu gehört Mut und Selbstvertrauen. Wichtig dabei ist, die Auswirkungen der Fehler mit offenem Visier zu teilen, damit die Kollegen einen anderen Fehler begehen können. Dazu muss bei den Mitarbeitern ein großes gegenseitiges Vertrauen herrschen. Dieses Vertrauen ist auch die Basis für den Erfolg selbstorganisierter Teams, die ohne große Management-Unterstützung innovative Produkte entwickeln und betreiben.

Das wird letztendlich auch die Rolle der CIOs vom Lösungs­geber und Entscheidungsträger in Richtung interner Coach und externer Repräsentant verändern. Der Arbeitsplatz wird in Zukunft mehr als nur ein Arbeitsplatz sein. Ein Ort, an dem sich die Mitarbeiter wohlfühlen. Das betrifft nicht nur die Räumlichkeiten, sondern auch das Rollenverständnis jedes Einzelnen.

Wenn alle drei Faktoren der Erfolgsformel von ganz oben bis nach unten begriffen und umgesetzt werden, dann wird Ihr Unternehmen gestärkt durch eine Transformation gehen. Während sich die Ausführung und strategische Entscheidungen schneller bewerkstelligen lassen, muss die Kultur gehegt und gepflegt werden. Das geschieht nicht über Nacht. Aber es lohnt sich: Top, die Wette gilt.

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