Mit einer guten Nachricht macht Capgemini dieses Mal auf seine jährliche IT-Trends-Studie aufmerksam. Diese erscheint zwar erst im Februar 2010, aber das wohl wesentlichste Ergebnis machten die Berater schon jetzt bekannt: Steigende IT-Budgets sind nicht mehr die Ausnahme, sondern wieder die Regel. Schon für das kommende Jahr, aber auch darüber hinaus.
Die CIOs haben also Grund zur Freude, und zwar nachhaltig: Im kommenden Jahr gehen 41 Prozent davon aus, über mehr Geld als 2009 zu verfügen. Für 2011 rechnen 45 Prozent mit einem steigenden Budget, für 2012 sogar 47 Prozent.
28 Prozent der IT-Chefs haben gleich bleibende Ausgaben budgetiert. Weniger Geld erhalten 2010 nur noch 27 Prozent. Dazu prophezeit Capgemini allerdings eine bemerkenswerte Entwicklung. In zwei und drei Jahren liegt der Anteil der Firmen mit sinkenden IT-Budgets nämlich bei jeweils 30 Prozent und damit höher als im folgenden Jahr. Es zeichnet sich also eine immer schärfere Polarisierung zwischen Gewinnern und Verlierern ab, während der Anteil stabiler Budgets schwindet.
"Nachdem die IT im Laufe dieses Jahres zunächst teilweise harte Budgetschnitte erleiden musste, beginnen nun viele IT-Verantwortliche mit dem Umbau ihrer Abteilungen", sagt Peter Lempp, Deutschland-Geschäftsführer von Capgemini und einer der Autoren der Studie. Die Unternehmen seien derzeit dabei, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.
Positiv auf die Gemütslage der CIOs wirkt sich aus, dass sich für viele 2009 als nicht ganz so schlimm wie befürchtet erwies. Laut Capgemini nahm jedenfalls die Sorge ab, dass Budgetkürzungen das Tagesgeschäft und die Konkurrenzfähigkeit gefährden könnten. Die Lage wird mehrheitlich also gelassener beurteilt als vor einem Jahr, als der Einbruch der Krise für existenzielle Verunsicherung sorgte.
36 Prozent fließen in die Infrastruktur
Den größten Batzen ihres Budgets geben die befragten CIOs für das Management ihrer Infrastruktur aus. 36 Prozent des Budgets entfallen darauf im Durchschnitt. Jeweils ein gutes Viertel des Geldes wird in Entwicklung und Betrieb von Anwendungen investiert. Der Rest fließt ins Management von Geschäftsprozessen.
In jüngster Zeit hatte es zu den IT-Budgets noch weniger positive Studien gegeben. Capgemini-Geschäftsführer Lempp verweist als Grund für den Widerspruch auf die hohe Aktualität der Umfrage im bewährten Panel seines Hauses. "Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass viele IT-Budgets bereits fest geplant sind", so Lempp. Aktuelle Veränderungen seien indes nie ausgeschlossen.
Capgemini befragte für die Studie im November die IT-Verantwortlichen aus 133 Großunternehmen im deutschsprachigen Raum.