Skepsis vor Künstlicher Intelligenz

Unternehmen tun sich mit KI sehr schwer

08.06.2020
Die Unternehmen in Deutschland schätzen mit großer Mehrheit die Künstliche Intelligenz als wichtigste Zukunftstechnologie ein.
Jedes vierte Unternehmen sieht der Umfrage zufolge Künstliche Intelligenz als eine Gefahr für das eigene Unternehmen.
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Doch nur jedes zweite Unternehmen ab 20 Mitarbeitern sieht KI als Chance für sich selbst. Das ist das zentrale Ergebnis einer Bitkom-Studie. Danach plant nur jedes siebte Unternehmen für das laufende Jahr mit Investitionen in diesem Bereich.

Bei der repräsentativen Umfrage sagten sechs Prozent der Befragten, dass sie im Unternehmen KI selbst einsetzen. Jedes fünfte Unternehmen (22 Prozent) plant die KI-Nutzung oder diskutiert darüber. Vor einem Jahr fiel der Anteil mit zwei Prozent KI-Nutzern und neun Prozent, die planen oder diskutieren, noch deutlich niedriger aus.

KI wird noch nicht für das eigene Geschäft genutzt

Bitkom-Präsident Achim Berg sagte, Deutschland habe bei Künstlicher Intelligenz kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem. "In den Unternehmen gibt es einen breiten Konsens über die herausragende Bedeutung der Technologie für die Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft. Aber die Mehrheit tut sich schwer damit, dieses Wissen für das eigene Geschäft zu nutzen." So gebe es beispielsweise in den Bereichen Logistik oder bei der vorhersehbaren Wartung von Maschinen große Potenziale, die mit Hilfe von KI gehoben werden könnten.

Jedes vierte Unternehmen (28 Prozent) sieht der Umfrage zufolge KI als eine Gefahr für das eigene Unternehmen. Ganze 17 Prozent sehen sogar ihre Existenz bedroht. Und acht von zehn Unternehmen (81 Prozent) erwarten, dass ausländische Digitalunternehmen durch ihre führende Stellung bei KI zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz deutscher Kernindustrien wie etwa der Automobilbranche werden.

Berg sagte, die große Stärke von Künstlicher Intelligenz sei, auch monotone Aufgaben ohne jede Ermüdungserscheinung erledigen zu können, etwa bei der Überprüfung von Werkstoffen oder der Analyse von Röntgenbildern. So könnten menschliche Fehler vermieden und Mitarbeiter entlastet werden. (dpa/rs)