Um die Einschränkungen ihres "Offshore Trackers" wissen die kooperierenden Verbände "Alliance of Technology Workers" und "Techs Unite": Derartige Informationen sind schwer zu bestimmen. Da die Unternehmen nicht verpflichtet sind, über die Zahl der ins Ausland verlagerten Arbeitsplätze Buch zu führen, dienen vorerst Medienberichte als Grundlage der Zahlen. Doch die Basis der Schätzung soll durch Informationen von Angestellten in den Firmen weiter ausgebaut werden.
Eines steht bereits jetzt für die Gewerkschaften fest: "Wir wissen, dass wir deutlich zuwenig zählen - aber immerhin liefern wir eine Zahl", sagt Gewerkschaftsökonom Tony Daley. Den Grund für die zu niedrige Angabe sieht er in der Politik vieler Unternehmen, die über ihre Auslagerungsaktivitäten gerne Stillschweigen bewahren.
Nach der Berechnung der Gewerkschaften sind in den letzten drei Jahren 160785 Arbeitsplätze aus den USA ins Ausland verlegt worden. Im Rahmen des Outsourcings gingen in den USA 99556 IT-Arbeitsplätze verloren. Bislang hatte in der Debatte regelmäßig eine Schätzung von Forrester als Grundlage gedient. Dabei gingen die Marktforscher von bislang 400000 verlagerten Arbeitsplätzen aus.
Die "Top 10 der Übeltäter", wie es auf der Website heißt, führen die IT-Dienstleister Accenture mit 25100 und EDS mit 17600 Stellen an. Dahinter folgt der Call-Center-Spezialist Convergys mit 11000 Arbeitsplätzen. Den ins Ausland verlagerten Stellen steht selten die gleiche Zahl an verlorenen Arbeitsplätzen gegenüber. So weist die Liste den Computer-Hersteller Dell mit 6000 verlagerten Arbeitsplätzen durch die 5700 in den USA verloren gingen. Nach anderen Angaben hat Dell 2003 7000 neue Arbeitsplätze geschaffen, von denen 1000 in den USA entstanden. Der Stoff für Diskussionen wird also nicht ausgehen.
Weitere Meldungen:
Outsourcing-Debatte aktiv angehen
Bildungsproblem ist Schuld am Offshore Outsourcing
Offshore Outsourcing als Wahlkampfthema