In einem GAO-Bericht an den Kongress heißt es, die installierten Lösungen seien vom Funktionsumfang überflüssig und mit bestehenden Systemen inkompatibel. Zudem erfüllen die Pilotprojekte wegen des geringen Leistungsumfanges nicht die Anforderungen der Navy. "Die Bemühungen können also als gescheitert angesehen werden, die investierten eine Milliarde Dollar wurden somit größtenteils verschwendet“, heißt es als Schlussfolgerung in dem Bericht.
Die Navy konsolidiert gerade in einem weiteren 800 Millionen Dollar-Projekt die Erfahrungen aus den Pilotprojekten. Das Ziel ist ein ERP-System zu entwickeln, das 2011 live gehen soll. Der Erfolg des Projektes stehe jedoch in den Sternen, solange sich das Militär den bestehenden Best Practices in diesem Bereich verweigere, heißt es in dem GAO-Report.
Diesen Aussagen widerspricht jedoch die Navy. Sowohl das Verteidigungsministerium als auch das Militär seien mit den Ergebnissen der Projekte zufrieden. Man habe dadurch das Wissen gewinnen können, dass benötigt werde um eine Unternehmenslösung im militärischen Umfeld einsetzen zu können, sagte ein Sprecher der US-Streikräfte.
An den Projekten waren zahlreiche Systemintegratoren wie IBM, EDS und Deloitte & Touche beteiligt. Mit den ERP-Piloten wollte die Navy ihre Beschaffung, die Buchhaltung, Lieferketten-Management und andere Prozesse modernisieren. Ein System wurde jedoch nach verschiedenen Tests wieder abgeschaltet. Die anderen seien noch in einem begrenzten Einsatz. Sie sollen 2011 von einer übergreifenden ERP-Lösung ersetzt werden.
Das neue System soll mehr als 90.000 Nutzer weltweit einbinden und für jeden Bereich der militärischen Seefahrt nutzbar sein. Es wird nach den bisherigen Planungen 280 Legacy Mainframe und Minicomputer-basierte Applikationen ablösen, von denen einige über 20 Jahre alt sind.