Bitkom

USA und China hängen Europa bei ITK-Wachstum ab

28.10.2019
Der Markt für Informationstechnik und Telekommunikation wächst dem Digitalverband Bitkom zufolge in der Europäischen Union zwar stabil, aber langsamer als noch im Vorjahr.
Bitkom-Präsident Achim Berg warnt, dass Deutschland in eine Außenseiterrolle geraten könnte.
Foto: Bitkom

Die USA und China seien den europäischen Ländern mit deutlich höheren Wachstumsraten weit voraus, sagte Bitkom-Präsident Achim Berg am Montag. Die Umsätze in der sogenannten ITK-Branche würden dieses Jahr voraussichtlich um 2,4 Prozent auf 653 Milliarden Euro zunehmen - im vergangenen Jahr verzeichnete der Markt demnach ein Plus von 2,9 Prozent. In Deutschland gehen die Analysten von einem Wachstum um plus 2,3 Prozent auf 134,4 Milliarden Euro aus, 2018 waren es noch 2,7 Prozent auf 131,3 Milliarden Euro.

In den USA wächst der ITK-Gesamtmarkt zwar ebenfalls nur um 2,4 Prozent, dabei falle die Wachstumsrate im IT-Teilmarkt mit 3,9 Prozent jedoch höher aus, der Telekom-Markt schrumpft dagegen um 0,1 Prozent. In China legt der Gesamtmarkt um plus 3,3 Prozent zu, wobei der IT-Markt besonders dynamisch mit plus 9 Prozent zulegt. Weltweit werden die ITK-Umsätze laut Prognose um 2,8 Prozent auf 3,2 Billionen Euro steigen.

Digital-Gipfel der Bundesregierung in Dortmund

Vor dem Start des Digital-Gipfels der Bundesregierung, der an diesem Montag in Dortmund beginnt, warnte Berg davor, dass Deutschland in eine Außenseiterrolle geraten könne. "Deutschland ist die weltweit viertgrößte Volkswirtschaft, aber bei der Digitalisierung spielen wir nicht mehr vorne mit", sagte Berg der "Rheinischen Post". Die Gesundheitskarte sei mehr oder weniger gescheitert. "Wir wollen flächendeckenden Mobilfunk, aber möglichst ohne Masten", kritisierte Berg.

Der Bitkom stützt sich bei seinen Angaben zum Wachstum in Europa auf eine aktuelle Studie des European Information Technology Observatory (EITO). Demnach entwickelt sich das IT-Geschäft in den EU-Ländern besser als der Telekom-Markt. Unter den Nord- und westeuropäischen Staaten liegen den Prognosen zufolge Irland (plus 6,6 Prozent), Finnland (plus 4,1 Prozent) und Schweden mit plus 4 Prozent vorn, in den östlichen Ländern die Tschechische Republik (plus 6,6 Prozent), Bulgarien (plus 6,5 Prozent) und Kroatien (plus 5,2 Prozent). (dpa/sa)