Geht es nach den Ergebnissen einer aktuellen Umfrage des Pew Research Centers unter Erwachsenen, sind soziale Netzwerke zu großen Teilen Wohlfühlräume. 85 Prozent der Umfrageteilnehmer erklärten den Meinungsforschern, dass der Umgang auf den Seiten ein freundlicher wäre. Einen überwiegend unfreundlichen Umgang der Nutzer miteinander beobachten nur fünf Prozent der Befragten.
Die Umfrageergebnisse deuten auch an, dass soziale Netzwerke gut fürs Selbstbewusstsein sein können. Denn 68 Prozent der Nutzer hatten bei Facebook und Co. schon einmal ein Erlebnis, durch das sie sich gut gefühlt haben. 61 Prozent haben sich durch ein Erlebnis in einem sozialen Netzwerk einer anderen Person näher gefühlt.
Die Umfrageteilnehmer berichten, dass gutes Verhalten in ihren Kreisen in sozialen Netzwerken überwiegt. 39 Prozent erleben regelmäßig, wie andere Nutzer freundlich und hilfsbereit sind. Weitere 36 Prozent erleben es manchmal. Knapp ein Fünftel der Befragten bemerkt so ein freundliches und hilfsbereites Verhalten in sozialen Netzwerken nur ab und an, fünf Prozent erlebt es nie.
Ein Drittel mit schlechten Erfahrungen
Ein knappes Drittel der Befragten berichtet von mindestens einem negativen Erlebnis in sozialen Netzwerken. Knapp die Hälfte beobachtet zumindest gelegentlich gemeines oder sogar grausames Verhalten von Nutzern anderen Personen gegenüber. Immerhin 13 Prozent geben an, dass sich in den vergangenen zwölf Monaten jemand ihnen gegenüber in einem sozialen Netzwerk fies oder grausam benommen hat.
Für jeden vierten Umfrageteilnehmer hatte ein Erlebnis bei Facebook oder einem anderen sozialen Netzwerk schon einmal negative Folgen auf sein reales Leben. Diese Folgen waren im Einzelnen:
Was bei Facebook Ärger bereitete
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15 Prozent der Befragten haben nach einem Erlebnis in einem sozialen Netzwerk eine Freundschaft beendet.
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Bei zwölf Prozent endete das unangenehme Erlebnis in einem persönlichen Streit.
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Elf Prozent schildern, dass sie nach einem unangenehmen Erlebnis in einem sozialen Netzwerk Probleme mit ihrer Familie hatten.
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Drei Prozent hatten einen realen Schlagabtausch mit jemandem, mit dem es zuvor im sozialen Netzwerk Probleme gab.
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Bei weiteren drei Prozent hat ein unangenehmes Erlebnis in einem sozialen Netzwerk zu Schwierigkeiten im Job geführt.
Männer und Frauen reagieren verschieden
Die Umfrageergebnisse zeigen auch, wie unterschiedlich Männer und Frauen auf unfaires Verhalten in sozialen Netzwerken reagieren. Frauen greifen eher ein, 26 Prozent von ihnen gehen regelmäßig dazwischen und weisen jemanden zurecht, der andere in einem sozialen Netzwerk schlecht behandelt. Nur 19 Prozent der befragten Männer verhalten sich so. 41 Prozent der Männer sagen, sie würden in einem sozialen Netzwerk nie dazwischen gehen, wenn sie unangemessenes Verhalten beobachten. Bei den Frauen würden sich nur 29 Prozent nie einmischen.
Ähnlich verhält es sich bei den Antworten nach der Frage, ob man jemanden verteidigt, der in einem sozialen Netzwerk angegriffen wird. 28 Prozent der Frauen verteidigen nach eigenen Angaben regelmäßig jemanden, dagegen nur 19 Prozent der Männer. Ein Drittel der Männer sagt, sie würden nie jemanden verteidigen, der in einem sozialen Netzwerk schlecht behandelt wird. Bei den Frauen würden sich nur 25 Prozent nie einschalten.
Das amerikanische Marktforschungsinstitut Pew Research Center hat für den Report "The tone of life on social networking sites" 2260 Personen telefonisch befragt. Das Mindestalter der Umfrageteilnehmer war 18 Jahre.