Uwe Pöttgen war seit 2012 CIO der Malteser sowie einer der Geschäftsführer der SoCura-Gesellschaften, dem Shared Service Center des Malteser Verbundes. In dieser Rolle war er sichtlich aufgeblüht. Mit IT das selbstbestimmte Leben von Alten und Kranken zu erleichtern - diese Aufgabe hat ihn begeistert. Das Engagement der 47.000 ehrenamtlichen und 22.500 hauptamtliche Helfer bei Malteser hat ihn angesteckt. Gleichzeitig lobte er die Bereitschaft von Betroffenen und Angehörigen bei der häuslichen Pflege auch Geld für IT auszugeben. Da sei so viel mehr möglich als in den verkrusteten Strukturen von Krankenhäusern und -kassen, erklärte er bei einem unserer letzten Treffen.
Uwe Pöttgen war von 1996 bis 2001 Leiter IT/Controlling bei den Rotkreuz-Kliniken. 2002 übernahm er die Leitung des Konzernbereichs IT bei der Asklepios Gruppe. In seine Amtszeit fielen die Umstrukturierung und Standardisierung der Krankenhaus-IT sowie das wegweisende Innovationsprojekt Asklepios Future Hospital, das er zusammen mit Partnern aus Industrie und Forschung initiierte. 2012 wechselte Uwe Pöttgen zur SoCura, die für die Malteser Dienstleistungen aus den Bereichen Buchhaltung, IT und Personal-Service erbringt. Als Geschäftsführer der SoCura und CIO der Malteser war Uwe Pöttgen verantwortlich für die gesamte IT-Landschaft der Malteser in Deutschland.
Im Zuge des Projektes Restart.IT führte er ein Hybrid-Cloud-Konzept ein, das die Zusammenarbeit von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern fördert. Auf Basis der gesammelten Erfahrungen trieb Pöttgen auch die Wohlfahrt.Cloud voran, eines deutschlandweit betriebenen IT-Service, der auch anderen Trägern aus Wohlfahrt, Kirche und Gesundheitswesen offensteht. "Uwe Pöttgen war ein Glücksfall für die SoCura", betont Hölken, Geschäftsführerin der SoCura-Gesellschaften und Vorstandsmitglied der Malteser: "Mit seiner fachlichen Kompetenz, seinem Innovationsgeist und seiner fundierten Branchenkenntnis entwickelte er unser Unternehmen zu einem verlässlichen Partner für Buchhaltung, IT und Personal-Service mit Führungsanspruch."
Pöttgen genoss hohes Ansehen als Geschäftsmann mit unternehmerischer Weitsicht und einem treffsicheren Gespür für Trends und zukunftsfähige technologische Entwicklungen. Er war Mitglied in zahlreichen Gremien und Ausschüssen, so unter anderem als Vorstandsmitglied des Vereins Elektronische FallAkte e. V. sowie als Vertreter der katholischen Krankenhäuser in der Deutschen Krankenhausgesellschaft e. V. Hölken bringt die Persönlichkeit Uwe Pöttgens folgendermaßen auf den Punkt: "Er hinterließ Eindruck, obwohl er selbst nie das Rampenlicht suchte: Um die Sache ging es ihm, nicht um die eigene Person. Die Wohlfahrts- und Gesundheitsbranche verliert mit Uwe Pöttgen einen außergewöhnlichen Menschen."
Diesem Urteil schließt sich die Redaktion an.
Mit seiner visionären Kraft und positiven Ausstrahlung habe er die Richtung vorgegeben und das alltägliche Miteinander von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geprägt, sagt Hölken. "Wir sind zutiefst erschüttert und traurig über diesen großen Verlust. Unser Mitgefühl gilt seinen Hinterbliebenen, allen voran seiner Frau und seiner Tochter."