Äußerungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in diesem Sinne seien "ein Irrweg", sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, der Deutschen Presse-Agentur. "Technischer Fortschritt und meine selbstbewusste Entscheidung, was mit Daten geschieht, schließen sich nicht gegenseitig aus." Viele künftige Internet-Anwendungen mit großen Datenmengen (Big Data) seien auch mit anonymen Daten möglich.
Merkel hatte beim CDU-Parteitag Anfang Dezember in Essen gesagt: "Die Idee, dass man sparsam mit Daten umgeht, gehört ins vergangene Jahrhundert." Wer sich nicht daran beteilige, die Vielzahl der Daten etwa in Medizin, Mobilität und Wirtschaft zum Wohle des Menschen zu nutzen, werde zurückfallen und nicht Arbeitsplätze der Zukunft haben.
Verbraucherschützer Müller sagte: "Frau Merkel hat ja schon einmal geäußert, dass das Internet für sie Neuland ist." Hier irre sie. Datensparsamkeit bedeute, dass Nutzer gefragt werden müssten, wenn Unternehmen Daten für weitergehende Zwecke nutzen wollten. "Das ist eine Frage des Anstandes." Aus Verbrauchersicht gelte: "Wenn man mich fragt, dann kann ich auch gerne zustimmen. Aber über meinen Kopf hinweg sollte sich diese Entwicklung nicht beschleunigen." (dpa/ad)