Der italienische Autobauer hält 58,5 Prozent an Chrysler, die restlichen 41,5 Prozent liegen bei dem Veba-Gesundheitsfonds der US-Autogewerkschaft UAW. Marchionne möchte die Anteile übernehmen, um Chrysler voll kontrollieren zu können. Der Fonds hatte jedoch doppelt so viel Geld verlangt wie der Turiner Konzern bereit ist zu zahlen.
Technisch sei auch ein Börsengang von Chrysler bis zum Jahresende möglich, "wahrscheinlicher erscheint dies aber im ersten Quartal 2014", erläuterte der Fiat-Chef. Falls es zu einem Börsengang komme, könnte sich auch der zeitliche Ablauf für die Fusion verschieben.
Marchionne hatte vor diesen Äußerungen einen Besuch und Pressekonferenzen auf der Frankfurter IAA abgesagt. Er begründete dies am Freitag erneut damit, Arbeitsverpflichtungen hätten dies unmöglich gemacht.
Marchionne äußerte sich kritisch zu dem politischen Umfeld seiner wirtschaftlichen Tätigkeit im Heimatland Italien. Um voran zu kommen, sei Stabilität notwendig, erklärte er. "Wenn wir weiterhin alle sechs oder zwölf Monate die Regierung wechseln, dann ist das kein sehr ermutigendes Zeichen an die Investoren." Gleichzeitig kündigte er neue Alfa-Romeo-Modelle an, die zum geeigneten Zeitpunkt vorgestellt würden. (dpa/rs)