Der Konzern erwäge eine Zusammenarbeit über ein Joint Venture oder einen Kauf, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtete. Demnach wolle Verizon vor allem sein Angebot mit mobilen Internetvideos ausbauen und sei an der AOL-Technologie für Onlinewerbung interessiert. Ein konkretes Angebot gebe es aber noch nicht, eine Einigung sei nicht abzusehen. Gemessen am letzten Schlusskurs liegt die Marktkapitalisierung von AOL derzeit bei rund 3,5 Milliarden US-Dollar (2,9 Milliarden Euro). Im nachbörslichen Handel zog die Aktie von AOL am Montag (Ortszeit) um fast zwölf Prozent an.
AOL wurde vor allem mit Internetanschlüssen groß und gilt als Urgestein des Internet-Zeitalters. Auf dem Höhepunkt des Dotcom-Booms fusionierte das Unternehmen mit dem US-Medienkonzern Time Warner. Die wenig erfolgreiche Ehe wurde 2009 wieder geschieden - Facebook, Google und andere Technologie-Firmen hatten AOL abgehängt. Zu AOL gehören unter anderem die Onlinezeitung "Huffington Post" sowie die großen Technologieblogs "Engadget" und "TechCrunch".
Verizon ist in den USA der größte Mobilfunkanbieter, hinkt im Festnetz aber dem Telefongiganten AT&T hinterher. Derzeit versuchen Telekomkonzerne, sich für den weiter wachsenden Datenhunger zu rüsten und neue Geschäftsmodelle dafür zu entwickeln. (dpa/tc)