Zuletzt liefen über das margenschwache Geschäft mit 3600 Mitarbeitern und 900 Millionen Euro Umsatz nur noch Endverhandlungen mit dem US-Finanzinvestor Wilbur Ross. Der stellte jedoch kurz vor Toresschluss so viele Nachforderungen, dass Siemens vor einigen Tagen die Reissleine zog. "Jetzt herrscht Funkstille", hieß es bei einem Beteiligten. Dass die Verhandlungen wieder aufgenommen würden, sei wenig wahrscheinlich. Ein Siemens-Sprecher kommentierte die Informationen nicht.
Eigentlich war Kaesers Ziel, mit Ankündigung seiner neuen Strategie am 7. Mai auch für den Verkauf der Post- und Flughafenlogistik Vollzug zu melden. Dies misslang, doch zeigten sich die Beteiligten damals optimistisch, noch im Mai zu einem Abschluss zu kommen.
Der Verkauf wird damit für das ohnehin schwierige Geschäft mit Anlagen für die Brief- und Gepäcksortierung zunehmend zur schädlichen Hängepartie - woran der Konzern nicht unbeteiligt ist. "Siemens neigt bei Spartenverkäufen stets dazu, zu überoptimieren", heißt es in Investorenkreisen.
So waren 2013 schon einmal Verhandlungen mit dem deutsch-schwedischen Investor Triton weit gediehen. Doch dann erschien Siemens Wilbur Ross doch als der aussichtsreichere Käufer. Dabei ist Ross in der Investorenbranche dafür bekannt, am Ende gerne mal nachzuverhandeln. (rs)