Schneller, breiter, tiefer, das war einmal. Deutsche Autofahrerinnen und Autofahrer wünschen sich im Jahr 2023 vernetzte Autos sowie KI-Lösungen für eine optimierte Verkehrsführung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Meinungsforschungsunternehmen Civey im Auftrag des eco-Verbands. Dazu wurden im Juli 2023 2.500 bundesdeutsche Autofahrer befragt.
vernetzte Autos
So stehen vernetzte Autos ganz oben auf der Wunschliste deutscher Pkw-Nutzer. 35,6 Prozent der Befragten wollen, dass Autos verstärkt mit anderen Fahrzeugen und der Außenwelt interagieren. Dazu zählt beispielsweise Informationen von anderen Verkehrsmitteln oder der Verkehrsinfrastruktur wie Ampeln, Baustellen oder Rettungsfahrzeugen zu empfangen und wiederum selbst Informationen an ihre Umwelt zu senden.
Intelligentes Routing mit KI-Hilfe
Ebenfalls hoch im Kurs stehen KI-Lösungen, die die optimale Route finden. Dies wünscht sich fast ein Drittel der Befragten, um etwa Staus zu vermeiden und eine bessere Routenauslastung zu erreichen. Die Fahrzeugdaten sollen aber nicht nur helfen, den Verkehr intelligent zu planen, sondern auch Emissionen reduzieren. Knapp 20 Prozent plädieren dafür, dass künftig künstliche Intelligenz eingesetzt wird, um CO2-Ersparnisse im Mobilitätssektor zu erzielen.
Ladenhüter Augmented Reality
Auf wenig Gegenliebe stoßen dagegen die Hype-Themen, die in den letzten Jahren im Zusammenhang mit intelligenten Fahrzeugen beziehungsweise Software Defined Vehicles diskutiert wurden. So stoßen etwa Augmented-Reality-Lösungen, wie sie bereits von vielen Herstellern angeboten werden, nur bei rund zehn Prozent auf Interesse.
Ungeliebtes autonomes Fahren
Auch das andere große Thema der letzten Jahre, das autonome Fahren, steht in der Gunst deutscher Autofahrer nicht weit oben. Nur 16,4 Prozent wollen künftig in autonomen Fahrzeugen unterwegs sein. Männer sind der Technologie gegenüber weitaus aufgeschlossener als Frauen. Etwa jeder fünfte Mann (21,6 Prozent) wünscht sich mehr selbstfahrende Autos, aber nur etwa jede zehnte Frau (11,3 Prozent).
Mit Digitalisierung CO2 sparen
Für Oliver Süme, Vorstandsvorsitzender vom eco Verband., unterstreichen die Ergebnisse die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Förderung von multimodalen Mobilitätsplattformen sowie datengestützter Verkehrsplanung. Zumal sich mithilfe vernetzter Mobilitätslösungen das CO2-Emissionsvolumen in Deutschland bis 2030 um 14 Megatonnen verringern ließe, so die Studie "Digital Transformation for More Sustainability: The Positive Impact of Digital Technologies and Infrastructures on the Carbon Footprint of Industry and Society" von Arthur D. Little im Auftrag des eco.
Notwendig hierfür sind aber nach Meinung von Süme, Investitionen in 5G-Technologie, leistungsfähige Rechenzentren sowie klare und verhältnismäßige Regeln für den Austausch von Daten. Zudem brauche es Anreize für Standardisierung und den Aufbau von Datentreuhändern, um Mobilität komfortabler, schneller und sicherer zu machen.