Im deutschen Gesundheitswesen ist man ausgesprochen diskussionsfreudig. Manche Beobachter meinen sogar, dass sich diese Diskussionsfreude, die sich in unzähligen Kongressen, Messen oder Foren niederschlägt, umgekehrt proportional zu den eher schneckenmäßigen Fortschritten im Gesundheitswesen verhält – siehe zum Beispiel die Stagnation bei der "elektronischen Gesundheitskarte“. (CIO-Artikel dazu: "Nach Chaos bei der Gesundheitskarte“.)
Im Juni findet zum fünften Mal der diesjährige "Gesundheitsökonomische Kongress“ unter der Zielsetzung "Prozessoptimierung, eHealth & Vernetzung“ statt. Unter dem Leitthema „Stillstand oder Aufbruch – verpasst Deutschland den technologischen Anschluss?“ treffen sich unter der Federführung von BDI, BITKOM, ZVEI, Hartmannbund und dem Verband der Krankenhausdirektoren über 300 Experten des Gesundheitssektors, der Industrie, der Politik und der Wissenschaft. Ihr Ziel sei es, so die Veranstalter, in Deutschland die Gesundheitswirtschaft zu stärken und notwendige Entwicklungen sowie Kooperationen anzustoßen.
Die Veranstalter scheuen auch nicht vor kritischen Tönen zurück: "Die Gesundheitsversorgung in Deutschland rückt nicht zuletzt bedingt durch die Folgen der Wirtschaftskrise und die damit verbundene Verschlechterung der Einnahmesituation (bei gleichzeitig weiter steigenden Ausgaben!) wieder in das Zentrum der öffentlichen Diskussionen. Die Koalition aus CDU, CSU und FDP hat sich dabei zum Ziel gesetzt, dass das deutsche Gesundheitswesen innovationsfreundlich, leistungsgerecht und demographiefest gestaltet werden soll. Dabei ist es in Deutschland trotz großer Ankündigungen bisher nicht einmal gelungen, die Vision einer flächendeckenden Telematikinfrastruktur umzusetzen.“
Deren praktische Vorteile – insbesondere mit nutzenorientierten Geschäftsmodellen, die zugleich Einsparpotenziale in sich bergen – seien bisher den Leistungserbringern und Kostenträgern nicht so zu vermitteln gewesen, dass daraus "eine neue Dynamik im Interesse der Patienten, der Selbstverwaltung und auch der Wirtschaft“ entstehen könne.
Thematisch sollen in Berlin diese Schwerpunkte gesetzt werden:
- eHealth und Politik
- Telemedizin & Praxis
- Prozessoptimierung & Strategie
- Vernetzung & Technologie
- Recht & eHealth
Termin: 17. Juni 2010 in Berlin
Weitere Informationen: www.wegweiser.de/downloads/Gesundheitsoekonomischer_Kongress.pdf