Vieles haben die Firmen schon versucht: ADM in Niedriglohn-Länder ausgelagert, Projekt-Prämien neu verhandelt und die Provider streng an die Kandarre genommen. Trotzdem entfällt auf diesen Posten im Schnitt die Hälfte der IT-Budgets. Tendenz steigend.
Die Elite-Berater sagen wie stets, dass es auch anders geht, nämlich "lean". Schlankere Abläufe, so ihr Credo, sind nicht nur in der Produktion möglich, sondern auch bei den Dienstleistungen. Bei der ADM insbesondere. Um das zu veranschaulichen, zeichnen sie das Bild der Software-Entwicklung als Brachland.
Wobei man in diesem Fall besser das im Business so gängige Englisch verwendet. Denn in "wasteland" steckt "to waste" drin, "verschwenden". Und genau darin wurzelt das Übel: In dem sie ihre ADM schlecht organisieren, vergeuden die Firmen Ressourcen. Im "wasteland" ADM herrschen Über-Produktion und Über-Verarbeitung, doppelt erledigte Arbeiten, Verschwendung von Zeit, Intellekt, Kreativität und Kraft.
Jeder einzelne Punkt ein Problem, aber für jedes Problem hat McKinsey eine Lösung: fließende Prozesse, Belastung-Ausgleich, Standardisierung, Segmentierung, "Quality Ownership".
Für jede einzelne ADM-Stufe beziffern die Berater den nutzlosen Anteil der Aktivitäten: 50 Prozent beträgt er bei Erst-Kontakten, weil zweideutige oder unvollständige Forderungen nachträglich geklärt werden müssen. Ebenfalls wertlos ist die Hälfte der Tests: weil sie nicht gebündelt werden und wegen unspezifischer Qualitäts-Zusicherungen.
Es bedarf meist einer neuen Unternehmens-Kultur
Nötig ist nach McKinsey ein umfassender Wandel, und das nicht nur bei den technischen Abläufen, sondern im gesamten Verhalten und bei den Instrumenten des Management. Business und IT sollten Projekt-Anforderungen genauer miteinander abstimmen, die Mitarbeiter vom Sinn der Veränderungen überzeugen und durch neue Anreize und Maßstäbe einen zusätzlichen Schub erzeugen. Bis sich die Firmen-Kultur gewandelt hat, muss das Management womöglich über Jahre am Ball bleiben.
Drei Leit-Prinzipien nennen die Berater:
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Erstens: Besser fließende Abläufe, die beispielsweise mit einem klar rhythmisierten Zeitplan und regelmäßigen Treffen von Business und IT zu erreichen sind.
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Zweitens: Eine ausgeglichene Belastung in den Arbeitsgruppen, die flexibel zusammengestellt sind - mit wechselseitig geschulten und deshalb nach Bedarf einsetzbaren Entwicklern und Testern.
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Drittens: Aktives Management während des gesamten Prozesses, um Fehlentwicklungen sofort entgegen steuern zu können.
Zu überwinden gilt es dabei das Misstrauen und Beharrungsvermögen der Mitarbeiter. Eng gefasste Prinzipien sind durch allgemein gültige zu ersetzen, eine geeignete Anreizstruktur ist herauszufiltern. Ein anspruchsvolles Programm also, aber schließlich geht es um bis zu 40 Prozent mehr Produktivität.
Für "Applying lean to application development and maintenance" suchte McKinsey den Dialog mit 30 Unternehmen.