Wer von Datenverlust spricht, meint in der Regel nicht, dass er System- oder Software-Dateien verloren hat, sondern selbst erstellte Dokumente, Präsentationen, Tabellenkalkulationen, Bilder, Musik und Videos. Da Sie die Dateien häufig selbst angelegt oder zumindest bearbeitet haben, sind sie einzigartig und für Sie unersetzbar. Deshalb können Sie sie auch nicht wie x-beliebige Software wieder aus dem Netz herunterladen und neu einrichten. Wer seinen Ordner "Eigene Dateien" verliert, für den bricht unter Umständen eine Welt zusammen, vor allem, wenn kein aktuelles Backup vorhanden ist. Was aber bleibt zu tun, wenn die Daten nun mal weg sind?
Daten retten mit Photorec: Wenn Sie den Datenverlust frühzeitig bemerken, haben Sie gute Chancen, gelöschte Dateien mit dem kostenlosen und portablen Rettungs-Tool Photorec aus dem Archiv Testdisk wiederherzustellen. Der frühe Zeitpunkt ist deshalb so wichtig, weil jede weitere Datei-Operation auf Ihrem Rechner freien Speicher auf Ihrer Festplatte überschreiben kann. Ist das erst einmal passiert, sind die Dateien endgültig verloren, die ursprünglich an der jeweiligen Stelle gespeichert waren. Nachdem Sie den Verlust bemerken, sollten Sie deshalb umgehend unsere CD/DVD einlegen und das Testdisk-Archiv auf einer Partition entpacken, auf der Ihre verlorenen Dateien sich zuvor nicht befanden.
Photorec einsetzen: Nachdem Sie das Archiv entpackt und Photorec aus dem Unterordner "Win" gestartet haben, erscheint zunächst eine Liste mit allen Laufwerken. Wählen Sie die Festplatte, auf der Ihre gelöschten Daten ursprünglich lagen, und drücken Sie ‹Return›. Im nächsten Schritt wählen Sie den Typ der Partition, auf der Ihre Daten gespeichert waren. Falls die zuvor gewählte Festplatte nicht in mehrere Partitionen aufgeteilt war, ist hier natürlich der Partitionstyp des gesamten Laufwerks gefragt. Da Photorec Partitionstypen selbst ermittelt, können Sie in der Regel den Standard beibehalten. Im folgenden Schritt markieren Sie entweder die Partition mit den verlorenen Daten oder eben das gesamte Laufwerk ("Whole Disk") und gehen auf "Search".
Nun müssen Sie gegebenenfalls noch auswählen, unter welchem Dateisystem die Dateien zuvor abgelegt wurden (normalerweise NTFS oder FAT32). Auch hier können Sie in der Regel den Standard beibehalten. Im letzten Schritt suchen Sie sich dann noch ein passendes Zielverzeichnis aus, in das die wiederhergestellten Daten geschrieben werden sollen.
Bei den geretteten Daten stimmen häufig die Dateinamen nicht mehr. Die Dateitypen und die Inhalte sollten jedoch vollständig vorhanden sein.
Quelle: PC-Welt