Vier von zehn Deutschen setzen sich vor den Rechner und vergleichen online Preise und Leistungen, bevor sie sich für eine Versicherung entscheiden. Ob das an der wachsenden Medienkompetenz liegt oder am steigenden Zwang zum Sparen, sei dahingestellt. Klar ist: Die Entscheider in den Versicherungen wollen das Netz stärker als bisher für ihren Vertrieb nutzen. Das geht aus einer Studie des Hamburger Beraters PPI hervor.
Vertriebstechnisch gilt das Internet für Versicherer bisher als "nice to have". Das könnte sich ändern. Beispiel Schadens-Management: Einige Unternehmen bieten ihren Kunden bereits die Möglichkeit, einen Schaden unkompliziert online zu melden. Laut PPI wird das honoriert: 73 Prozent der Endverbraucher nennen eine schnelle und unbürokratische Schadensregulierung als wichtigstes Kriterium bei der Auswahl der Versicherung.
Dennoch: ein Viertel der befragten Unternehmen gibt an, die Internet-Angebote befänden sich noch in der Planungsphase. Ebensoviele prüfen, ob sich zusätzliche Investitionen rentieren.
Nichtsdestoweniger steht das Netz hoch im Kurs. Auf die Frage nach der Bedeutung dieses Vertriebskanals für die Branche äußern sich 73 Prozent der Entscheider positiv. 45 Prozent erwarten für dieses Jahr einen "Boom", 28 Prozent sehen 2009 als "Wachstumsjahr".
Dagegen glauben 16 Prozent, es sei bereits eine Sättigung erreicht. Zwölf Prozent wiederum stellen das andere Extrem dar: Für sie ist 2009 branchenweit gesehen erst die Startphase des Online-Vertriebs.
Versicherungen im Kampf um den Internetkunden
Die Autoren der Studie stellen denn auch fest, für den "Wettlauf und den Internetkunden" seien "nicht alle Unternehmen gleich gut aufgestellt". Dabei gehen sie davon aus, dass immer mehr Verbraucher das Netz als Informationsquelle nutzen werden.
Für das "Trendbarometer Versicherungen" hat der Hamburger Berater PPI gemeinsam mit dem IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung mehr als 200 Entscheider aus Versicherungen befragt.