Die Top-Manager der Versicherungsbranche sind sich mittlerweile der Wichtigkeit einer Standardisierung von Leistungen und der Automatisierung von Prozessen durchaus bewusst. Mehr als die Hälfte stuft diese Punkte als sehr wichtig ein, ein weiteres Drittel hält sie für wichtig. Besonders weit vorangeschritten sind die Pläne zur Industrialisierung bei großen Assekuranzen sowie bei den Kfz-Versicherern. Hier sehen fast drei von vier Befragten die Industrialisierung als sehr bedeutend an, ein weiteres Fünftel immerhin noch als bedeutend.
Besonders dringenden Handlungsbedarf sehen die Entscheider bei der Bestandsführung. 60 Prozent meinen, dass das Industrialisierungspotenzial hier hoch oder sehr hoch sei. Auch im Dokumentenmanagement und im Controlling sehen die Top-Manager Chancen, durch standardisierte Prozesse die Arbeit schneller und billiger erledigen zu können.
Im Zuge der Reorganisation der Prozesse erhält auch das In- und Outsourcing wieder Auftrieb: Im Vergleich zum letzten "Branchenkompass Versicherungen" aus dem Jahr 2002 gibt es deutliche Zuwächse. Das steht im direkten Zusammenhang damit, dass die bisherigen Sourcingprojekte laut der Studie überdurchschnittlich gut gelaufen sind. Mehr als die Hälfte der Befragten ist beispielsweise der Meinung, beim Insourcing die Ziele vollständig erreicht zu haben.
Erheblich schwieriger gestaltet sich im Vergleich dazu der Branchentrend Bundling, also das Zusammenfassen einzelner Angebote etwa zu Baukastensystemen. Nicht einmal jeder vierte Top-Manager der Branche gibt an, dass die Bundling-Pläne seines Unternehmens in der Vergangenheit komplett aufgegangen seien.
Für den "Branchenkompass Versicherungen" wurden zum Jahreswechsel 100 Top-Entscheider aus 100 der größten deutschen Versicherungsgesellschaften nach ihren Investitionszielen und ihrer Marktpolitik bis 2006 befragt.
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