Das Schlagwort "Green IT" ist mittlerweile in der Fachwelt allgegenwärtig. Die Marktbeobachter von Datamonitor sehen sogar einen Zusammenhang zwischen der medialen Präsenz dieses Begriffs und Entwicklungen auf dem Markt für integrierte Kommunikation. Anbieter von Unified-Communications-Lösungen werden demnach ihre Produkte verstärkt unter dem Aspekt anbieten, dass sie den von Unternehmen verursachten Kohlendioxid-Ausstoß verringern: Wer Besprechungen als Videokonferenz abhält, kann sich und der Umwelt Geschäftsreisen über lange Strecken ersparen.
Mittlerweile gibt es Datamonitor zufolge mehrere sehr gut brauchbare Lösungen für Videokonferenzen. Auch wenn die hohen Kosten bisher manchen Betrieb von der Anschaffung abgehalten haben, seien die möglichen Kosteneinsparungen durch nicht notwendige Reisen mittlerweile ein gewichtiger Grund, Produkte wie Microsofts "Roundtable" oder "Telepresence" von Cisco einzusetzen.
Neben dem Trend zu Videokonferenzen sieht Datamonitor weitere Entwicklungen, die den UC-Markt beflügeln sollen. Dazu zählt auch die Nutzung von Software as a Service. Auch wenn die meisten IT-Budgets in diesem Jahr nicht wesentlich gekürzt werden dürften, würden dennoch viele Unternehmen aus finanziellen Gründen ihre IT-Strategien überdenken. Vor allem bei neuen Technologien sei zu erkennen, dass viele Firmen auf Managed Services setzen, meint Aphrodite Brinsmead von Datamonitor. Mehr Aufträge verzeichnen können demnach zum Beispiel Anbieter von gehosteten IP PBX-Anlagen.
Ein weiterer Treiber für den UC-Markt soll der veränderte Umgang der Mitarbeiter mit Informations- und Kommunikationsmedien sein. Privat arbeiten schon viele Menschen mit Instant Messengern, telefonieren über Skype oder nutzen soziale Netzwerke. Dieses Nutzerverhalten erobert zunehmend auch die Arbeitsplätze. Die Betriebe müssen diesem Druck nach Ansicht von Datamonitor nachgeben. Sorgen, dass die Produktivität der Arbeitnehmer unter ihrem Kommunikationsverhalten leide, gebe es zwar noch. Gleichzeitig sehen die Analysten aber die Chance, dass Unternehmen von den neuen Technologien profitieren - zum Beispiel, weil sich darüber unternehmensweit Informationen austauschen lassen. Diese Anwendungen in Unified Communications zu integrieren, stehe deshalb bei vielen ganz oben auf der Agenda.
Auch die zunehmende Mobilität zwingt Unternehmen, ihre Kommunikationskanäle auf einer Plattform zu vereinen. Das soll sowohl das Arbeiten unterwegs als auch von Zuhause aus erleichtern: Langes Pendeln ins Büro ist nicht mehr jeden Tag nötig, wenn auch Heimarbeiter über einheitliche Systeme an den Informations- und Kommunikationsfluss angebunden bleiben.
Die Einschätzung hat Datamonitor unter dem Titel "Trends to Watch 2008: Unified Communications" veröffentlicht. Konkrete Zahlen, wie sich der Markt entwickelt, werden darin nicht genannt. Die Thesen der Analysten basieren auf aktuellen Beobachtungen.