Auf 150 Millionen Euro veranschlagt der erste CIO in der Linde-Geschichte die seit 2002 laufende SAP-Implementierung - mit folgenden Zielen: Ablösung von Individualsoftware und veralteter Standardsoftware, Prozessverbesserungen und neue Funktionen für die Geschäftsprozess-Unterstützung. "Es gibt wohl kein anderes DAX-30-Unternehmen, das seine Ausgaben für IT-Projekte in den letzten Jahre so drastisch erhöht hat wie Linde", sagt Wroblowski. Erste Ergebnisse sind die Reduzierung der Anzahl der Rechenzentren von 15 auf fünf und ein neues Corporate Network.
Anfang 2005 wird Linde einen Teil der IT-Aktivitäten in den neuen Unternehmensbereich LIS (Linde Infrastruktur-Services) ausgliedern, der Rechenzentren und Netze für die operativen Linde-Einheiten betreiben soll. Der neue Bereich untersteht direkt dem CIO und startet mit weltweit fünf Rechenzentren, 200 Mitarbeitern und einem Umsatz von 130 Millionen Euro - ausschließlich mit internen Leistungen, versichert der CIO: "Externe Umsätze sind nicht geplant."
Lokale Budget-Verantwortung
Die IT-Strategie ruht auf den Säulen integrierter Standardsoftware, Kostensenkung und Leistungserhöhung durch physische Konsolidierung und Standardisierung. Das soll erreicht werden mit einer globalen Matrix-Organisation, lokalen Budget-Verantwortungen und dem IT-Board als Entscheidungsgremium (Vorsitzender: Wroblowski). Außerdem beteiligt sich der CIO an den Steering-Komitees aller wichtigen Projekte, die jeweils mit Geschäftsführern, Bereichsvorständen und lokalen IT-Managern besetzt sind.
Die Basis für Investitionen ist die Strategie zur Entwicklung von Infrastruktur, Anwendungen und Organisation, in langen Diskussionen mit Business- und IT-Managern aus der Geschäftsstrategie abgeleitet und schriftlich fixiert. "Letztlich, so der CIO, "war die Diskussion ausgesprochen fruchtbar, weil die IT-Strategie jetzt von allen mitgetragen wird."