In Sachen energie-effiziente Rechenzentren stehen die Zeichen nur scheinbar auf grün. Zwar erklären 68 Prozent der CIOs, das Thema angehen zu wollen. Auf die Frage, wie Energie-Effizienz zu messen sei, machen jedoch 48 Prozent große Augen. Metriken? Nein, damit hätten sie sich noch nicht beschäftigt.
Das berichtet Rakesh Kumar, Research Vice President beim Marktforscher Gartner. Er bezieht sich auf eine Umfrage unter 130 Entscheidern sowie auf persönliche Gespräche, die er geführt hat. Kumars Fazit: Messung und Monitoring der Energieverbrauchs von Rechenzentren werden bis 2011 im jetzigen unreifen Stadium feststecken.
Darüber hinaus stellt Kumar fest, dass sich IT-Chefs bei der Beschaffung wenig Gedanken um die Umweltverträglichkeit von Produkten machen. Bei der Wahl von Herstellern und Lieferanten spielten "grüne" Kriterien kaum eine Rolle, so der Analyst.
Statt dessen stehen in der wirtschaftlich angespannten Situation Konsolidierung, Rationalisierung und Virtualisierung ganz oben auf der Liste. Was Kumar prinzipiell nicht falsch findet - Virtualisierung ist ja auch eine "grüne" Technologie.
Der Gartner-Analyst gibt IT-Entscheidern folgende Tipps mit auf den Weg:
1. Die Temperatur am Server Inlet Point sollte 24 Grad Celsius betragen. Die Wärme muss überwacht werden, um Hot Spots auszumachen.
Dashboards für den CIO und den Finanz-Chef
2. CIOs sollten ein Dashboard mit Metriken zur Energie-Effizienz entwickeln, das die IT ebenso wie den Finanzchef mit Informationen versorgt.
3. Die Standard Performance Evaluation Corporation (SPEC) will für Vergleichbarkeit im Server-Bereich sorgen und hat einen SPECpower-Benchmark vorgestellt, den CIOs nutzen können.
4. Bevor neue Rechenzentrumsfläche gekauft oder gebaut wird, können Konsolidierung und Virtualisierung helfen, die bestehende besser zu nutzen.
Gartner-Analyst Rakesh Kumar führt seine Thesen in dem Report "Data centers focus on green, but many neglect metrics" aus.