Über 33.000 neue Mobilfunkmasten

Viele Funklöcher in Deutschland geschlossen

14.11.2021
Noch immer reißen Mobilfunkverbindungen in Deutschland ab oder können erst gar nicht hergestellt werden. Eine Studie zeigt aber, dass der Ausbau in den vergangenen zehn Jahren gut vorangekommen ist.
Mit inzwischen 70.000 Standorten für Funksysteme für Mobilfunk ist laut Ifo-Institut in Deutschland inzwischen "insgesamt eine gute flächendeckende Versorgung mit Mobilfunkdiensten" hergestellt.
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Das Mobilfunknetz in Deutschland ist nach einer Studie des Ifo-Institus besser als sein Ruf. In den vergangenen zehn Jahren seien über 33.000 neue Mobilfunkmasten gebaut worden, so dass inzwischen über 70.000 Standorte für Funksysteme genutzt werden können, heißt es in einem Aufsatz im Ifo-Schnelldienst. Dadurch seien viele Lücken im deutschen Mobilfunknetz geschlossen worden.

Die bessere Infrastruktur hat auch Auswirkungen auf die Nutzung: Zwar stieg im Untersuchungszeitraum 2010 bis 2020 die Zahl der Mobilfunkverträge pro 100 Einwohner nur noch gering von 109 auf 128. Dafür legte die Zahl der mobilen Datenverträge von 28 auf 91 pro 100 Einwohner stark zu. Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass mindestens neun Prozent der Bevölkerung keine mobilen Daten auf einem Smartphone oder anderen Geräten nutzen. Da manche Menschen mehr als einen Mobilfunkvertrag mit Datennutzung abgeschlossen haben, liegt der Anteil der Nichtnutzer vermutlich im zweistelligen Bereich.

Ein Drittel der neuen Masten wurde in ländlichen Gebieten errichtet, wo etwa ein Viertel der Bevölkerung lebt. So sei insgesamt eine gute flächendeckende Versorgung mit Mobilfunkdiensten hergestellt worden, auch wenn es immer noch Funklöcher gebe. Aus der Studie geht auch hervor, dass es zunehmend schwieriger wird, Standorte für neue Masten zu finden. Während im Jahr 2013 rund 13.500 neue Standorte erschlossen wurden, sank die Zahl danach deutlich.

Trotz vieler Verbesserungen in den vergangenn Jahren zeigt die interaktive Karte der Bundesnetzagentur zur Netzabdeckung immer noch viele "weiße Flecken" - wie hier im Steigerwald in Franken.

Die Erschließung neuer Standorte werde in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen. "Denn sie ist nicht nur für die Schließung verbleibender weißer und grauer Flecken wichtig, sondern auch bei der Versorgung mit dem 5G-Standard, für den eine deutliche Verdichtung des Mobilfunknetzes nötig sein wird", heißt es in dem Ifo-Papier.

Viele Grundstückseigentümer seien allerdings nicht bereit, Flächen bereitzustellen. Problematisch seien auch langwierige Genehmigungsverfahren. Lösungsansätze könnten eine frühzeitige Einbindung der lokalen Bevölkerung in die Standortsuche sowie eine weitgehende Digitalisierung und Vereinfachung der Genehmigungsverfahren sein. Die Bundesnetzagentur hält auf ihrer Webseite übrigens eine interaktive zur Karte zur Netzabdeckung bereit, die auch Such- und Fiterfunktion anbietet. (dpa/pma)