VDEB-Chef Oliver Grün erklärt: "Mit einer solch hohen Zahl nicht-versicherter Unternehmen habe ich nicht gerechnet. Kleinere Software-Hersteller ignorieren das Risiko gerne, da sie den Einfluss ihrer eigenen Software unterschätzen, doch dies grenzt schon an Fahrlässigkeit."
Seine Worte scheinen nicht überall Gehör zu finden: Jeder dritte Studienteilnehmer verneinte die Frage, ob er Interesse an einem maßgeschneiderten Versicherungsschutz gegen IT-Vermögensschäden für den IT-Mittelstand habe.
Von denen, die einen Vertrag abgeschlossen haben, sichern fast 80 Prozent Datenverlust ab, 65 Prozent auch Programmierfehler. Alle anderen Punkte bleiben unter der 50-Prozent-Marke. Immerhin knapp 40 Prozent schützen sich jeweils vor Schäden aufgrund nicht reproduzierbarer Fehler, zugesicherten Eigenschaften und Schäden in Erwartung ordnungsgemäßer Leistung.
Ein Blick auf die Deckungssummen zeigt, dass 44 Prozent eine Schadensdeckung von mehr als zwei Millionen Euro gewählt haben. 27 Prozent haben allerdings nur eine Deckung bis 500.000 Euro vereinbart. In der Regel gibt es eine Selbstbeteiligung, so dass die Prämien nicht ausufern.
Meist sind die Unternehmen mit ihren Versicherern zufrieden. 37 Prozent geben an, die Betreuung sei gut, 35 Prozent halten sie für befriedigend.
Dreizehn Prozent der Studienteilnehmer mussten schon einmal auf ihre Versicherung zurückgreifen, dabei wurden im Schnitt 5.128 Euro beglichen. Die höchste Summe lag bei 15.000 Euro. Die gleiche Menge an Befragten hat allerdings angegeben, Schäden nicht geltend gemacht zu haben. Wegen der geringen Höhe sei das nicht nötig gewesen.
Der Verband der EDV-Software und -Beratungsunternehmen hat für die Studie "Mittelständische IT-Unternehmen leben gefährlich" 116 Firmen befragt.