Auf der Konferenz "Citrix Synergy" in Barcelona kündigte der Virtualisierungs-Anbieter Ende Oktober eine neue Generation von virtuellen Desktops an, die weniger als ihre physischen Vorläufer kosten sollen. Das "Zero-Client"-Gerät soll für weniger als 100 Dollar zu haben sein, sagte Wes Wasson, Marketing-Chef von Citrix.
Laut Wasson ist es gelungen, die Herstellungskosten für solche Geräte drastisch zu senken. Möglich sei dies vor allem durch ein neues "System-on-a-Chip" mit Namen HDX, dessen Design von Citrix entwickelt wurde. HDX wird von Texas Instruments produziert und in Geräten von NComputing und anderen Herstellern verbaut.
Der Referenz-Chip kann in verschiedenen Geräten verwendet werden, von Zero-Client-Boxen in der Größe von Zigarettenpackungen bis zu Monitoren, Tastaturen oder Set-Top-Boxen für Fernseher. Einen Teil solcher kleinen Geräte könnte man zum Beispiel in Krankenhäusern auf Rollwägen einsetzen, die für Diagnoseaufgaben von Zimmer zu Zimmer geschoben werden. Sie eignen sich auch für Überwachungsaufgaben in Fabrikhallen.
HDX-Chip ersetzt teure Chips
Der HDX-Chip soll andere, teuere Chips ersetzen, die normalerweise auf Motherboards implementiert sind. Und er soll speziell für virtuelle Desktop-Umgebungen optimiert sein, besonders was Performance und Bandbreite der Datenübertragung angeht.
Gerade an solchen Punkten sind traditionelle Thin-Client-Installationen oft gescheitert. Das so erzeugte negative Image macht den neuen Ansätzen von Desktop-Virtualisierung noch immer zu schaffen: Viele potenzielle Anwender sind misstrauisch, weil sie Probleme bei der Leistungsfähigkeit und der Geschwindigkeit im Netz befürchten.
Collaboration mit virtuellen Desktops
Citrix kündigte in Barcelona weitere Neuheiten an, darunter Data Sharing für den Collaboration Service "GoToMeeting", basierend auf der ShareFile-Technologie. Innerhalb eines von Citrix "Follow-me Data Fabric" genannten Netzes sollen so verschiedene Geräte einschließlich Smartphones und Tablets in die Lage versetzt werden, unter einander Daten zu teilen, zu suchen, zu synchronisieren oder zu verschlüsseln. Noch in diesem Jahr soll die Technologie auch für die Client-Software "Citrix Receiver" erhältlich sein.