Das international operierende Unternehmen Sägewerk Pollmeier brauchte eine alternative Computerlösung für seinen modernen Produktionsbetrieb, in dem selbst eigens angefertigte Industrie-PCs den harten Betriebsbedingungen nicht dauerhaft standhalten konnten. Man beauftragte den US-Hersteller NComputing. Er installierte vor Ort virtuelle Desktops der L-Modellreihe, um die Zuverlässigkeit der Computer zu erhöhen und die Wartungskosten zu verringern.
Im Resultat kam es zu einer Senkung der durch den ständigen Instandhaltungsaufwand für die herkömmlichen Industrie-PCs bedingten Kosten und Ausfallzeiten.
Das im thüringischen Creuzburg ansässige Sägewerk Pollmeier ist im Vertrieb von hochwertigem Buchenschnittholz nach eigenen Aussagen weltweit marktführend. Kunden aus 60 Ländern kaufen jedes Jahr mehr als 500.000 Kubikmeter Schnittholz bei Pollmeier. Das Holz wird in modernen Sägewerken verarbeitet, die mit neuen Maschinen und Technologien ausgestattet sind. Die Überwachung der Maschinen, die Qualitätssicherung, die bildliche Prozessdarstellung und der Zugriff auf die SAP-Software in den Werken werden über Computer gesteuert.
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Das Werk ist zwar hochtechnisiert, die Betriebsbedingungen sind jedoch alles andere als computerfreundlich. Das allgegenwärtige Sägemehl verstopft die Festplattenlaufwerke und blockiert die Lüfter. Der Transport des Sägeguts und die schweren Maschinen verursachen ständig starke Vibrationen in den Werkshallen, die die Lebensdauer der Computer erheblich verkürzen. Außerdem bestehen im Verlauf der Produktionsstrasse hohe Temperaturunterschiede. Die Temperatur kann zwischen 0º und 45º Celsius schwanken.
Um diesen Belastungen entgegen zu wirken, versuchte es Pollmeier zunächst mit speziellen Industrie-PCs. Diese Computer wurden mit besonderen Schutzgehäusen umgeben, die sehr viel Platz benötigten, nur schwer zugänglich und obendrein kostspielig waren. Außerdem mussten die Staubfilter an den Gehäusen sehr oft ausgetauscht werden. Die Gesamtkosten pro Industrie-PC inklusive Schutzgehäuse beliefen sich auf durchschnittlich 2.000 Euro.
Robuste Computer mit Virtualisierung gegen harte Arbeitsbedingungen
Schließlich wechselte Pollmeier zu einem Virtualisierungskonzept, das sich für die besonderen Bedingungen des Sägewerks als tauglich erwies. Mit der Desktop-Virtualisierung von NComputing können jetzt mehrere Benutzer gleichzeitig auf einen einzigen, zentral aufgestellten Computer zugreifen. Pollmeier stellte zum Beispiel nur einige gemeinsam genutzte Computer im Gebäude der Hauptzentrale auf, die mit NComputing-Zugangsgeräten der L-Modellreihe im ganzen Werk verbunden waren.
Die Solid-State-Geräte des Herstellers sind im Vergleich zu anderen Produkten klein, robust und unempfindlich gegen die schwierigen Bedingungen, die in der Produktionsumgebung bei Pollmeier herrschen. Da die Geräte keine Lüfter haben, ist das Sägemehl kein Problem mehr, und es müssen auch keine Filter mehr ausgetauscht werden. Bei einer mittleren Betriebsdauer zwischen Ausfällen (MTBF) von mehr als 100.000 Stunden (sieben mal länger als bei einem bisher eingesetzten Computer) kann Pollmeier jetzt auf den regelmäßigen Austausch der IT-Geräte verzichten. Die Wartungskosten konnten ebenfalls gesenkt werden.
Die Virtualisierungssyteme von NComputing sind mehrfach ausgezeichnet worden, darunter von Deloitte ("Silicon Valley Technology Fast 50") und Wall Street Journal ("WSJ Innovation Award"). 2008 schaffte es der Hersteller in die Gartner-Liste der "Cool Vendors".
Die Analysten von Gartner sehen auch eine deutliche Steigerung der Zahl der virtualisierten Desktops von 500.000 (2009) bis auf 49 Millionen (2013) voraus. Bis jetzt kann jedoch von einem allgemeinen Trend auf diesem Sektor nicht die Rede sein. Vielleicht machen jedoch Nischenlösungen wie bei Pollmeier den Weg frei für einen Einsatz auch in anderen Unternehmen.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.