Um die Teamarbeit stärker zu unterstützen, planen mehr als zwei Drittel der deutschen Firmen Collaboration-Lösungen im kommenden Jahr stärker zu nutzen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie des Marktforscher Kelton Research, die im Auftrag des Beratungsunternehmens Avanade erstellt wurde. An der Befragung beteiligten sich mehr als 500 Vorstände, Manager und IT-Entscheider.
Betriebe fördern die Zusammenarbeit von Mitarbeitern um Kosten zu senken und um die täglichen Aufgaben effizienter zu lösen. Die Studie zeigt: Während IT-Budgets in der Wirtschaftskrise eher geschrumpft sind, ist das Interesse an neuen Technologien wieder gewachsen. So bestätigen 78 Prozent der deutschen Unternehmen, dass sie offener für Innovationen geworden sind. Mehr als ein Viertel der Betriebe weltweit finden Neuerungen wichtiger, als Kosten zu sparen.
"Die Studie zeigt, dass der tiefste Punkt der Krise überwunden ist; Unternehmen schauen aktiv nach Innovationsmöglichkeiten", sagt Tyson Hartmann, Global Chief Technology Officer bei Avanade. Collaboration-Lösungen seien wichtige Werkzeuge, um die unterschiedlichen Ressourcen zu verbinden.
Das scheinen auch die Befragten so zu sehen. Mehr als zwei Drittel der deutschen Umfrageteilnehmer geben an dass mittels Collaboration die besten Arbeitsresultate erzielt werden. Nur 13 Prozent sagen, dass die Lösungen die Arbeit eher verzögern.
Die Befragten nutzen Collaboration-Tools vor allem, um Kosten zu sparen, die Produktivität zu erhöhen und Zeit zu sparen. 22 Prozent greifen zu den Tools um weniger reisen zu müssen und 28 Prozent, weil die Kunden es von ihnen erwarten. Nur neun Prozent nutzen Collaboration, um sich von Wettbewerbern abzuheben.
Trotz der positiven Einschätzungen haben mehr als ein Drittel der deutschen Befragten auch Bedenken davor, Collaboration einzuführen. Der wichtigsten Gründe, die dagegen sprechen sind der Kosten- und Zeitaufwand sowie Datenschutz- und Nutzerhürden. So sieht die Hälfte der Befragten den Einsatz von Collaboration als problematisch für den Datenschutz an. 28 Prozent finden den Schulungsaufwand zu hoch.
Bemerkenswert ist, dass 35 Prozent der Manager und IT-Entscheider in Deutschland fürchten, dass Collaboration zu viel Zeit und Energie erfordert. Weltweit sind es weniger als ein Viertel. Laut der Untersuchung zeige sich allerdings, sobald die Lösungen genutzt werden, dass vereinfachen sich auch die Prozesse.
Nachholbedarf bei Videokonferenzen und Communities
Online-Kommunikationstechnologien sind in deutschen Firmen heute selbstverständlich. So sehen 82 Prozent die Kommunikation per E-Mail als wichtigen Bestandteil der Zusammenarbeit an. Mehr als die Hälfte räumen Unternehmensportalen und Intranets eine wichtige Bedeutung ein. Zwei Drittel erachten online Arbeitsräume, die den einfachen Zugriff auf Daten und Dokumente und die gemeinsame Arbeit daran unterstützen, als wichtig.
Die Ergebnisse zeigen, dass Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern in einigen Bereichen auch noch Nachholbedarf haben. So werden Tools wie Videokonferenzen, Wikis, Instant Messaging, Blog und Online Communities eher selten genutzt, obwohl die Befragten den Einsatz dieser als wichtig für den geschäftlichen Erfolg erachten.