Mysteriöse Ankündigung

VMware und Salesforce.com verbünden sich

26.04.2010 von Hartmut  Wiehr
Auf der Webseite heißt es lediglich, dass Salesforce.com-CEO Marc Benioff und VMware-CEO Paul Maritz am 27. April in einem Webcast ein gemeinsames Produkt vorstellen wollen, das für die "Zukunft des Cloud Computing“ entscheidend sein soll.
Paul Maritz, CEO der VMware.

Alle reden von Cloud. Dabei bleiben aber viele Fragen offen. Zum Beispiel die nach Sicherheit und garantierten Service Levels, wenn ein Unternehmen – ähnlich wie im klassischen Outsourcing – die ganze IT oder zumindest einige Applikationen durch einen externen Dienstleister abwickeln lässt.

Der Charme solcher Angebote besteht jedoch darin, dass sich ein Unternehmen nicht mehr ständig selbst mit den Kosten für den ganzen Hardware- und Software-Stack auseinander setzen muss, vor allem dann, wenn es sich selbst in einem kontinuierlichen Wachstumsprozess befindet. Wachstum ist schön und gut, aber auch mit vielen Unwägbarkeiten behaftet.

Cloud Computing könnte auch als die Königsdisziplin der IT bezeichnet werden – handelt es sich doch hier um mehr als Outsourcing oder Hosting. Wer seinen Hardware- und Software-Park vorübergehend in anderen Räumlichkeiten als Gast (Hosting) unterbringt oder seine IT-Infrastruktur in die Hände eines externen Dienstleisters (Outsourcing) übergibt, ist in der Regel für bestimmte Zeiträume und umfassend gebunden. Anders als bei Cloud Computing – egal ob "private" oder "public": Hier geht es um begrenzte Vergabe von Rechenleistungen oder Workloads einzelner Anwendungen, möglichst genau definiert und im einzelnen abgerechnet.

Der Servicepartner kann sich im Prinzip irgendwo auf dem Globus befinden. Solange die angemieteten Rechen- oder Speicherressourcen (zum Beispiel bei Amazon) oder die Anwendungen (zum Beispiel E-Mail oder Office bei Google) ihren Dienst tun, überwiegen die Vorteile für den Kunden. Der eigene IT-Infrastruktur- und Managemenaufwand reduziert sich, und es wird nach Verbrauch und vereinbarten Service-Levels abgerechnet.

Das Geheimnis soll am 27. April gelüftet werden

Bis jetzt ist wenig bekannt über die Produktankündigung, die am 27. April auf der neuen Webseite www.vmforce.com mit einem Webcast stattfinden soll. Auf der Webseite heißt es in einem Statement lediglich, dass Salesforce.com-CEO Marc Benioff und VMware-CEO Paul Maritz ein gemeinsames Produkt vorstellen wollen, das für die "Zukunft des Cloud Computing“ entscheidend sein soll.

Neben der CRM-Software, die komplett in einem Rechenzentrum bei Salesforce.com läuft und den Kunden nur über einen Internet-Zugang zur Verfügung steht, bietet das Unternehmen auch die Entwicklungsumgebung "Force.com“ an, um weitere Marktsegmente zu erschließen. VMware wird auf dem hart umkämpften Markt für Server-Virtualisierung und Hypervisoren zunehmend bedrängt von Microsoft und Citrix und hat sich mit den Akquisitionen von SpringSource und Zimbra bereits in Richtung Cloud Computing bewegt.

Beide Bündnispartner teilen das Interesse an Expansion, jenseits des jeweiligen Kernproduktes. Wie weit die Partnerschaft über eine gegenseitige Nutzung der Technologie hinausgehen wird, wird sich erst am 27. April aufklären. Bisher schwirren nur unbestätigte Gerüchte in der Blogger- und Twitter-Welt herum.