Auch erfolgreiche Firmen wie VMware oder Salesforce.com stoßen an ihre Grenzen – die Grenzen ihres wirtschaftlichen Wachstums. Denn auch für sie gelten die ökonomischen Grundgesetze: immer mehr verkaufen, immer größere Marktanteile erreichen oder immer mehr Wertzuwachs für die Shareholder erzielen. Partnerschaften sind ein erprobtes Mittel, aus einer gefühlten oder tatsächlichen Wachstumsklemme auszubrechen.
VMforce, die angekündigte gemeinsame Plattform, die noch in der zweiten Jahreshälfte 2010 verfügbar sein soll, richtet sich zunächst an Java-Entwickler. Diese können ihre Software auf der Entwicklungsplattform schreiben, ohne in eigene IT-Infrastruktur und Software investieren zu müssen – ein klassischer Fall für Cloud-Computing. Bereits jetzt nutzen viele Java-Entwickler die Programme von SpringSource, die letztes Jahr von VMware gekauft worden war, und von Force, der Entwicklungsumgebung von Salesforce.com.
CEO Benioff verwies auf der Web-Konferenz vom 27. April (vgl. auch: "VMware und Salesforce.com verbünden sich") auf die zunehmende Zahl von Apps, die für mobile Geräte entwickelt werden. Und von diesem Kuchen wollen sowohl Salesforce.com als auch VMware etwas abhaben. Die neue Plattform wird auf den Rechenzentren von Salesforce.com angeboten.
Doch auch weitere Cloud-Anbieter kümmern sich mit eigenen Angeboten um die zahlreichen Entwicklergemeinden – darunter Microsoft, Amazon oder Google. IBM und Oracle halten sich bisher aus dem Cloud-Markt für Java-Entwickler heraus. Umso mehr könnte VMforce ein Einfallstor für die beiden Konkurrenten bedeuten, die sich nun verbündet haben. Denn weiter wachsen müssen sie – so oder so. Am besten noch bevor die beiden ganz Großen diese Marktnische für sich entdecken.