VoIP-Anbieter erwartet harter Wettbewerb
Champagnerlaune dürfte bei den Anbietern VoIP-Lösungen angesichts der jüngsten Instat-Studie nicht aufkommen. Den rosigen Prognosen über die wachsende Verbreitung der Technologie zum Trotz, rechnet Instat mit einem harten Verdrängungs-Wettbewerb unter den Anbietern.
Dies liegt zum einen daran, dass die Kunden VoIP zurzeit vor allem als Ergänzung bestehender Kommunikationssysteme sehen. Angesichts hoher Kosten für die Umstellung scheuen sich viele Firmen, komplett auf IP-Telefonie umzusteigen. Derzeit läuft ein Zehntel der Telefonnetzwerke in US-Unternehmen auf VoIP. Mehr als ein Drittel der US-Firmen plant in diesem Jahr die neue Technologie einzuführen.
Anbieter müssen sich allerdings darauf einstellen, dass vor allem kleinere Lösungen nachgefragt werden. Zum einen, weil das Marktwachstum Instat zufolge stark von kleineren Unternehmen getragen wird. Zum anderen, weil auch die großen Firmen VoIP eher kleinteilig denn großflächig einsetzen.
Großes Potenzial für kleine VoIP-Netze
Eine wichtige Chance für die Anbieter sieht Instat deshalb bei kleinen IP-Netzwerken für 20 und weniger Nutzer. Im Schnitt betrieben Unternehmen mehr als 100 dieser Mini-Netzwerke. Darin liegt ein enormes Marktpotenzial, für dessen Erschließung sich die Anbieter allerdings kräftig ins Zeig legen müssen.
"Die Netzwerke in den Unternehmen werden immer fragmentierter", sagt Instat-Analystin Kneko Burney. "Das erhöht die Ansprüche der Kunden und die Komplexität beim Einsatz neuer Produkte."
Um im Markt zu bestehen, bräuchten Anbieter deshalb ein breit gefächertes Portfolio. Lösungen sollten sowohl für den Einsatz in kleinen Teilnetzwerken vorhanden sein, als auch für unternehmensweite Komplettinstallationen. Erfüllt werden müssen außerdem die hohen Ansprüche der Kunden hinsichtlich Service und Support.
Unternehmen prüfen Kosten genau
Zurzeit, so Burneys Fazit, könnten nur wenige Anbieter die Bedürfnisse der Kunden wirklich befriedigen. Hinzu kommt, dass in den Unternehmen noch immer Vorbehalte gegen die neue Technologie insgesamt bestehen.
Die größte Hürde beim Umstieg auf VoIP ist für die Firmen noch immer der Preis, wie Kneko Burney berichtet. Angesichts hoher Investitionskosten prüfen die Firmen genau, wie, wann und ob sich die Ausgaben für VoIP rechnen. Bedenken hinsichtlich der Sicherheit oder der technischen Komplexität bei der Implementierung spielen der Studie zufolge eine untergeordnete Rolle.
Für die Marktuntersuchung befragte Instat 1.600 US-Unternehmen, darunter rund 400 mit mehr als 1.000 Mitarbeitern.
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