In der "Roadmap Digitale Transformation" legte die Volkswagen AG wesentliche Eckpunkte ihrer zukünftigen Strategie fest. Bis 2023 will das Management bis zu vier Milliarden Euro für eine groß angelegte Digitalisierung einsetzen. Das Ziel sei eine "schlanke und agile Organisation", heißt es in einer Pressemitteilung.
Maßnahmen wie agile Arbeitsweisen, optimierte Prozesse und Digitalisierung sollen Mitarbeiter entlasten und Abläufe beschleunigen. "Wir bauen neue Digital-Kompetenzen auf, stellen unsere Organisation in allen Bereichen schneller, schlanker und wettbewerbsfähiger auf", erklärt Ralf Brandstätter, Chief Operating Officer der Marke Volkswagen. "Zugleich schaffen wir neue, moderne digitale und agile Arbeitsplätze und verbessern unsere Produktivität".
SAP in der Verwaltung, Industrie 4.0 in der Produktion
IT-Lösungen wie SAP S/4 Hana für die Verwaltung, ein effizientes Einkaufssystem sowie neue Standardanwendungen im Personalbereich sollen bislang manuell durchgeführte Aufgaben vereinfachen.
In die Produktion sollen Gelder für den Ausbau der Industrie 4.0 fließen. Denn zur Absicherung der Wettbewerbsfähigkeit, so die Mitteilung, seien bis 2023 weitere Produktivitätssteigerungen von jährlich fünf Prozent erforderlich. Darin seien sich Unternehmen und Betriebsrat einig.
Beschäftigungsgarantie, aber weniger Mitarbeiter
Feststehe auch, dass sich die Neuerungen vor allem auf die Mitarbeiterstruktur auswirken werden. Bis zu 4.000 Stellen will VW nicht mehr nachbesetzen, wenn Aufgaben im Zuge der Transformation entfallen. Welche Aufgaben das genau betrifft, soll in Arbeitsgruppen bis Ende August 2019 definiert werden. Für die Jahrgänge 1962 bis 1964 sei nun außerdem die Altersteilzeit geöffnet.
Gleichzeitig garantiert der Wolfsburger Konzern den Mitarbeitern bis 2029 einen sicheren Arbeitsplatz. Betriebsbedingte Kündigungen schließt das Unternehmen in diesem Zeitraum aus. Zusätzlich sollen hauptsächlich am Standort Wolfsburg 2.000 neue Digitalarbeitsplätze entstehen, unabhängig von bereits zugesagten Stellen im Zukunftspakt. 1.000 qm Fläche werden zudem in agile Arbeitsplätze umgebaut.
Qualifizierende Aus- und Weiterbildung
Investieren will VW auch in die Qualifizierung der Beschäftigten. Insgesamt stehen laut den Angaben künftig 160 Millionen Euro, also 60 Millionen mehr als bisher, für Weiterbildungen für die von der Transformation Betroffenen zur Verfügung. Eine Online-Universität soll das Lernen über Online-Plattformen stärken. Ausbildungsinitiativen und Investitionen in Elektro- und IT-Labore sowie Projektwerkstätten an allen sechs Standorten sind bis 2021 geplant.