Der scheidende Regionalchef Stephan Wöllenstein sieht dafür gute Chancen. Im ersten Halbjahr habe man in der Volksrepublik mit "gewaltigen Schwierigkeiten" zu tun gehabt, sagte der Manager.
Im Gesamtkonzern rutschten die Auslieferungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um etwa ein Fünftel auf rund 1,47 Millionen Fahrzeuge ab. Aus heutiger Sicht gelte für die zweite Jahreshälfte: "Es sollte möglich und in Reichweite sein, zu einem ähnlichen Niveau der Verkäufe wie 2020 zurückzukommen und sie bei unseren ID-Modellen gegenüber 2021 zu verdoppeln." Beim Marktanteil liege die VW-Gruppe mit 15,5 Prozent weiter an erster Stelle.
Der Absatz der Elektroauto-Reihe war in China anfangs etwas unter den Erwartungen geblieben. Manche Kunden sollen sich beispielsweise spezielle oder erweiterte Software-Funktionen gewünscht haben.
Übernahmen von Tech-Unternehmen möglich
Bei der Vernetzung der Fahrzeuge und für die Vorbereitung des vollautomatisierten Fahrens werde viel investiert: "Wir stocken unser Personal massiv auf." Auch seien in diesem Zusammenhang weitere Übernahmen von Tech-Unternehmen möglich. "Cariad wird auch schneller", erklärte Volkswagens China-Chef. In der Software-Sparte des Konzerns gab es zuletzt etliche Verzögerungen in der Entwicklung einheitlicher Systeme. In China ist die Einheit mit einem eigenen Ableger vertreten.
Wegen des Mangels an Halbleitern und neuer Covid-Einschränkungen habe man in den vergangenen Monaten einen großen Teil der Nachfrage nicht bedienen können. Lieferengpässe und mehrere Werksschließungen seien die Folge gewesen. Die Probleme hätten sich dann vor allem auf das Jangtse-Delta mit der Metropole Shanghai ausgeweitet, sagte Wöllenstein. Zudem habe fast ein Drittel der Händler vorübergehend dichtmachen müssen. "Das war wirklich ein dunkler Abschnitt unserer jüngeren Geschichte in China."
Nun gebe es Anzeichen für eine Besserung, sagte Wöllenstein, der in Kürze vom bisherigen VW-Kernmarkenchef Ralf Brandstätter - mit China-Zuständigkeit auch im Konzernvorstand - abgelöst wird. Dies habe sich seit der zweiten Mai-Hälfte angedeutet. Im Juni habe man mit rund 340.000 Autos 27 Prozent mehr ausliefern können als vor einem Jahr. Im Mai hatte ein Minus von knapp 24 Prozent gestanden. Rund 17.600 ID-Modelle seien den Kunden übergeben worden. Audi und Porsche entwickelten sich gut. Skoda sei stabil. (dpa/rs)