EU-Kommissionspräsidentin

Von der Leyen schlägt Weltrat für KI vor

11.09.2023
Angesichts der Gefahren durch Künstliche Intelligenz (KI) hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Einrichtung eines neuen globalen Beratungsgremiums vorgeschlagen.
Den Weltklimarat nannte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen als Vorbild für ein mögliches neues KI-Gremium.
Foto: EU Kommission

Ein Organ, das dem Weltklimarat (IPCC) ähnele, könnte sich mit den gesellschaftlichen Risiken, aber auch mit den möglichen Vorteilen der Technologie beschäftigen, erklärte die Deutsche am Sonntag zum Abschluss des G20-Gipfels der führenden Industrie- und Schwellenländer in Indien. Gemeinsam mit Partnern solle Europa einen globalen Regelungsrahmen entwickeln.

"Die entscheidende Frage lautet, wie wir eine sich rasant entwickelnde Technologie nutzen", sagte von der Leyen. Es sei bezeichnend, dass selbst die KI-Erfinder und -Entwickler von der Politik eine Regulierung forderten.

Über die möglichen Gefahren von Künstlicher Intelligenz wird seit Monaten weltweit intensiv diskutiert. Für viel öffentliches Aufsehen sorgen unter anderem der Text-Automat ChatGPT, Googles Konkurrenz-Software Bard sowie Programme, die Bilder auf Basis von Textbeschreibungen erzeugen können. Dabei gibt es zum Beispiel Sorgen, dass ihre Fähigkeiten etwa für die Produktion und Verbreitung von Falschinformationen genutzt werden könnten.

Zeit für Sicherheitsstandards

Etliche Tech-Experten wie Tesla-Chef Elon Musk und Apple-Mitbegründer Steve Wozniak hatten im März ein mindestens sechsmonatiges Moratorium bei der Entwicklung leistungsstarker künstlicher Intelligenz vorgeschlagen. Dieses solle der Branche Zeit geben, Sicherheitsstandards für die Entwicklung von KI festzulegen und mögliche Schäden durch die riskantesten KI-Technologien abzuwenden, hieß es damals.

Der Weltklimarat, den Ursula von der Leyen als Vorbild für ein mögliches neues KI-Gremium nannte, gilt als enorm einflussreich. Für die UN-Institution in Genf tragen Fachleute den wissenschaftlichen Kenntnisstand zum Klimawandel alle fünf bis sieben Jahre zusammen. Zudem zeigen sie Handlungsoptionen und ihre jeweiligen Konsequenzen auf. Die IPCC-Berichte sind die wichtigste Grundlage für politische Entscheidungen zur Eindämmung des Klimawandels. (dpa/rs)