Erste Beispiele für die anstehende Entwicklung findet Forrester unter anderem bei Amazon. Das als Buchhändler gestartete Unternehmen hat sich zu einem regelrechten Internet-Kaufhaus entwickelt. Doch Amazon geht noch darüber hinaus und hat die eigenen Prozesse in Web Services abgebildet. Diese Dienste stellt der Online-Händler auch anderen Anbietern wie Toys"R"Us zur Verfügung und ermöglicht dem Spielzeughändler so den Zugriff auf das eigene Know how.
Die Vorteile der "organisch" verwobenen Unternehmen sieht Forrester in größerer Kundentreue, effizienteren Zulieferern und einem schlanker werdenden Unternehmen. Indem Kunden Zugriff auf bislang nur umständlich erhältliche Informationen bekommen, können sie mögliche Variationen der eigenen Vorstellungen besser durchspielen. Gleichzeitig lernen die Anbieter die Wünsche ihrer Kunden besser kennen. In dem Maße, in dem Zulieferer genauer den Bedarf ihrer Kunden abschätzen können, werden sie auch präziser liefern können. Sowohl Kunden wie Lieferanten sollten sich nach Möglichkeit selbst mit den Daten versorgen können, die sie brauchen. Letztlich gelten Web Services auch als Möglichkeit die eigenen Anwendungen und Systeme zu integrieren. Überflüssige Soft- und Hardware könnte dadurch entsorgt werden.
Mit der Abbildung der Geschäftsprozesse in Web Services soll zugleich eine höhere Transparenz der IT einhergehen. Jeder Dienst kann für sich betrachtet und der zugrunde liegende Aufwand am Ertrag gemessen werden. Damit erhalten CIOs eine Messinstrument für die Kosten einzelner Dienste.
Der Weg zum organischen Unternehmen führt nur über Investitionen. Konsolidierung und weitgehende Automatisierung sollen die Einsparungen bringen, die dann dem Aufbau organischer Prozesse dienen können. Dazu empfiehlt Forrester Investitionen in eine Service-orientierte Architektur und Software für das Business Process Management.
2002 hatte Forrester den Begriff "Organic IT" ins Spiel gebracht. Die Analysten verbanden damit Rechenleistung on demand, durch Web Services integrierte Software, virtualisierte Speicher und redundante Netzverbindungen. Einzelne Komponenten der damaligen Vision befinden sich, wie etwa das Grid Computing, bereits im produktiven Einsatz. Mit der Erweiterung der Vision auf "Organic Business" dürfte es noch etwas Zeit haben.
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