Arbeitskultur Prio 1

Vor diesen 8 Herausforderungen stehen CIOs 2021

03.02.2021 von Paul Heltzel
Die Zukunft der Arbeit und sichere hybride Arbeitsumgebungen stehen an der Spitze einer Reihe von schwierigen, pandemie-bedingten Aufgaben, die IT-Verantwortliche in diesem Jahr bewältigen müssen.
Corona hat die Prioritäten der IT-Verantwortlichen völlig verschoben: Die Arbeitskultur steht im Fokus. Eine neue Arbeitswelt von zu Hause aus wird bald mit dem Wunsch kollidieren, wieder ins Büro zu gehen.
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Die Corona-Pandemie stellt IT-Fachkräfte 2021 vor Herausforderungen am Arbeitsplatz, die sie noch nie zuvor erlebt haben. Ohne ausgeklügelten Projektplan und oft von einem Tag auf den anderen wechselten viele Angestellte im Frühjahr 2020 vom Büro ins Homeoffice. IT-Abteilungen rechnen in diesem Jahr mit einer gestaffelten Rückkehr in eine hybride Umgebung - mit einem Mix aus Anwesenheit im Büro und Arbeit aus dem Home-Office. Doch wann das stattfinden kann und wird, ist aktuell nicht planbar.

Neben der technischen Basisarbeit für ganz neue Arbeitsumgebungen werden IT-Verantwortliche in diesem Jahr mit einer Reihe weiterer pandemie-bedingter Herausforderungen konfrontiert. Einige davon sind einzigartig in dieser Zeit der Zusammenarbeit auf Distanz und andere sind alte Bekannte, beispielsweise das Ausgleichen von Budgets und das Erreichen neuer Talente auf dem Arbeitsmarkt.

Corona hat die Prioritäten der IT-Verantwortlichen verschoben: Noch stärker als zuvor stehen seit dem Frühjahr 2020 die Einführung neuer Technologien, die digitale Transformation, der Einstellungsbedarf und die Arbeitskultur im Fokus.

Die Zukunft der Arbeit gestalten

Unternehmen überlegen, wie die Rückkehr zum Arbeitsplatz aussehen könnte und wie ihre Arbeitnehmer dabei gesund bleiben - physisch wie mental. Jeff McCarter, CIO von Northern Trust, sagt: Seine Firma habe gelernt, bei der Planung der Zukunft der Arbeit im Unternehmen flexibel zu bleiben.

"Im ersten Quartal 2020 hat unser Umzug in einen neuen offenen Arbeitsbereich begonnen. Als die Pandemie ausbrach, erschien uns das wie eine Katastrophe", sagt McCarter. "Aber inzwischen sehen wir, dass es für uns funktionieren wird. Die Büroräume bieten uns viel Flexibilität, von der wir gerade profitieren. Wir bringen zum Beispiel an einigen Wochentagen dort Teams zusammen, wenn sie zusammen sein müssen."

Joe Lennon, CTO der Workplace-Kommunikationsplattform Workvivo, sagt, dass Workvivo die Umstellung auf Remote-Arbeit auf absehbare Zeit fortsetzt. Die Arbeitssituation löst psychische Belastungen bei den Angestellten aus, die beachtet werden müssen.

"Die langfristigen Auswirkungen von Arbeit im Homeoffice treten gerade nach und nach an die Oberfläche", sagt Lennon. "Einige Menschen fühlen sich ausgebrannt, isoliert oder finden es schwierig, im Homeoffice eine Work-Life-Balance zu finden. Wir alle müssen Wege finden, um die Arbeitskultur und so etwas wie ein Bürogefühl online zu erschaffen, damit die Mitarbeiter sich verbunden und eingebunden fühlen. Wir möchten sicherstellen, dass die

Tipps fürs Arbeiten im Homeoffice
So profitieren Arbeitnehmer und Arbeitgeber
Die Arbeit im Home-Office ist aufgrund der COVID-19-Pandemie für viele Arbeitnehmer und Arbeitgeber zur Arbeitsnorm geworden - gewollt und ungewollt. Die Bedingungen der Pandemie stellen Heimarbeiter vor besondere Herausforderungen, aber auch ohne die Corona-Einschränkungen gilt es, im Home-Office auf die mentale Stärke und Gesundheit zu achten. Folgende Tipps sollten Unternehmen und Angestellte beachten, um motiviert und produktiv arbeiten zu können.
Arbeitspensum im Blick behalten
Arbeitgeber sollten besonders die Wahrnehmung ihrer Mitarbeiter in Bezug auf ihr Arbeitspensum im Blick behalten. Nicht alle haben den Mut zu sagen, überfordert zu sein. Regelmäßige Einzelgespräche, in denen sich auf vertrauter Ebene nach dem Wohlbefinden und der Auslastung erkundigt werden kann, sind jetzt entscheidend. Das ist entweder im persönlichen Videogespräch oder über digitale Werkzeuge möglich. Hier können vor allem Feedback-Tools helfen, womit Angestellte idealerweise einmal in der Woche anonym Feedback geben können.
Zusätzliche Benefits für Angestellte anbieten
Gerade jetzt sollten Unternehmen darauf achten, dass die Benefits stimmen. Eine Möglichkeit wäre, die Urlaubstage zu erhöhen, sofern sich das einrichten lässt. So haben Angestellte als Ausgleich mehr Zeit für sich oder ihre Familie. Angefallene Überstunden eignen sich zudem, um nun für die Freizeit genutzt zu werden. Zusätzlich sollten Betriebe das Homeoffice ihrer Angestellten mit entsprechenden Büromöbeln und IT ausstatten, damit die Arbeit von zu Hause produktiv bleibt.
Home-Office vom Privatleben trennen
Beschäftigte sollten darauf achten, dass der Arbeitsbereich vom häuslichen Alltag abgegrenzt wird und der Arbeitsplatz nicht dort ist, wo auch der Feierabend verbracht wird. Der Computer sollte also, wenn möglich, in einen separaten Raum platziert werden, um zur Ruhe zu kommen. Dadurch gelingt es leichter in den Feierabendmodus zu wechseln. Und auch das Mittagessen sollte nicht vor dem Laptop eingenommen, sondern bewusst vom Arbeitsplatz abgegrenzt werden.
Bewusste Pausen einlegen
Die Mittagspause oder den Feierabend sollten Angestellte für einen Gang an die frischen Luft nutzen, um gedanklich von der Arbeit abzuschalten. Dafür können sie ihren Kollegen über die Statusanzeige in Chat-Programmen signalisieren, dass sie gerade zu Tisch oder in einer Pause sind. Es wäre auch möglich, mit Emojis kleine Codes vereinbaren: Ein Pizza-Emoji hinter dem eigenen Account-Namen steht für die Mittagspause, ein Computer-Emoji für die Arbeitsphase.
Feierabend ist Feierabend
Direkt nach Arbeitsende sollte der Computer ausgeschaltet werden, auch das Smartphone kann nach der Arbeit für eine gewisse Zeit auf Flugmodus gestellt werden, um einen bewussten Übergang von Arbeit und Feierabend sicherzustellen. Beschäftigte können auch hier ihren Kollegen über die Statusanzeige oder mit Emojis signalisieren, dass sie im wohlverdienten Feierabend sind. Manchmal kann es auch schon helfen, von den Arbeitsklamotten in eine Jogginghose zu wechseln, um geistig mit dem Arbeitstag abzuschließen.
Erwartungen anpassen
Sowohl als Chef als auch als Angestellter heißt es, Erwartungen an die neuen Umstände anzugleichen, Verständnis und Empathie zu zeigen, eigene Grenzen kennenzulernen und zu setzen - "business as usual" ist derzeit kaum möglich. Arbeitgeber, aber auch Angestellte sollten klare und faire Ziele vereinbaren. Hierfür hilft eine strukturierte Liste zu allen Arbeitsaufträgen, die priorisiert werden. Wenn es leichter ist, die Arbeit zu erledigen, nachdem die Kinder ins Bett gegangen sind, dann sollten Angestellte die Möglichkeit haben, die Arbeitszeiten an ihre Bedürfnisse und Lebensumstände anzupassen.
Kein schlechtes Gewissen, wenn nicht alles geschafft wurde
An manchen Tagen ist man produktiver als an anderen. Daher sollten sich Angestellte auf die wichtigen Projekte konzentrieren, wenn sie einen Tag mit wenigen Unterbrechungen haben. Kleinere Aufgaben sollten auf Tage mit weniger Konzentrationslast aufgeschoben werden, sofern möglich. Mitarbeiter sollten auch immer die Möglichkeit haben, ihre Kollegen anzusprechen und um Rat oder Unterstützung bitten zu können - denn jeder kennt solche Tage oder Aufgaben, in denen einfach der Wurm drin ist und nichts zu laufen scheint. Empathie und Verständnis ist also gerade jetzt das Gebot der Stunde - das sollte sich auch in der Unternehmenskultur niederschlagen, damit sich die gesamte Belegschaft gehört und inkludiert fühlt.

Mitarbeiter sich als Teil der Unternehmenskultur fühlen und sich an unseren Zielen orientieren, damit sie auch im Homeoffice effektiv arbeiten können und zufrieden sind. "

Eine sichere hybride IT-Umgebung

Mark Angle, CIO von OneStream Software, geht davon aus, dass virtuelles Arbeiten bei ihm im Unternehmen auch nach Ende der Corona-Pandemie ein wichtiges Thema bleiben wird. Die Herausforderung bestehe darin, die Daten des Unternehmens unabhängig vom Arbeitsort der Belegschaft zu sichern, ohne dass sich die Mitarbeiter blockiert oder überwacht fühlen.

"Wenn wir neue Lösungen entwickeln, fragen wir uns immer zuerst: Wie kann diese Lösung unsere Mitarbeiter dabei unterstützen, produktiv zu arbeiten? Wir denken seit Monaten über diese Themen nach und bemühen uns, den kommenden Ereignissen immer einen Schritt voraus zu sein", sagt er. "Alle IT-Verantwortlichen sollten zuerst darüber nachdenken, wie sie Umsatzgenerierung ermöglichen. Kosteneinsparungen dürfen erst an zweiter Stelle kommen. Wir müssen herausfinden, wie wir unseren Mitarbeitern helfen können, möglichst gut durch die nächste Zeit zu kommen und dabei unserer Konkurrenz einen Schritt voraushaben."

Peter Zornio, Chief Technology Officer bei Emerson Automation Solutions, beschäftigt das Thema Cybersicherheit - insbesondere die Schwachstellen einer hybriden Arbeitsumgebung, in der Angestellte im Homeoffice und im Büro arbeiten.

"2021 müssen Unternehmen sich ernsthaft mit der IT-Sicherheit im eigenen Unternehmen und ihrer Lieferkette auseinandersetzen", sagt Zornio. "In hybriden Arbeitsumgebungen erfordert der Schutz vor Ransomware und anderen Schadprogrammen besondere Aufmerksamkeit."

Wende der 80/20 IT-Landschaft

Laut Will Keegan, Chief Technology Officer bei Lynx Software Technologies, haben IT-Planer in der Zeit vor Corona etwa so kalkuliert, dass 20 Prozent ihrer Angestellten Remote-Ausstattung benötigen und die übrigen 80 Prozent im Büro arbeiten. Im Jahr 2020 haben sich diese Zahlen umgekehrt.

Wie Führungskräfte Teams im Homeoffice leiten
Tipps zur virtuellen Mitarbeiterführung
Seit der Pandemie gehört virtuelle Mitarbeiterführung zu den Standartaufgaben für jeden Vorgesetzten. Wir haben die wichtigsten Learnings aus dieser Zeit zusammengefasst.
Unterschiedliche Arbeits- und Lebensumstände anerkennen
Zu den größten Herausforderungen zählen die unterschiedlichen Voraussetzungen, womit Teammitglieder bei der Heimarbeit konfrontiert sind. Nicht jeder hat ausreichenden Raum für ein separates Home-Office. Dazu kommen Ablenkungen wie Kinder, Haustiere oder bei Singles ein Gefühl der Isolation. All das hat Einfluss darauf, wie und zu welchen Zeiten Mitarbeiter ihre Aufgaben am besten erledigen können. Vorgesetzte, die offen Verständnis für individuelle Situationen zeigen, schaffen die Grundlage einer vertrauensvollen Zusammenarbeit.
Stress-Level steuern
Permanenter Stress im Home-Office ist keine gute Voraussetzung, um kontinuierlich gute Arbeit zu leisten. Wer als Führungskraft vermittelt, dass es okay ist, nicht immer perfekt zu funktionieren, nimmt Mitarbeitern etwas den Druck in der Gewöhnung an die neue Normalität. Vielen fällt es mit dieser Gewissheit leichter, Deadlines einzuhalten und den Erwartungen zu entsprechen.
Regelmäßigen Kontakt pflegen
Ein tägliches Gespräch mit Chefin oder Chef - ist das nicht zu viel der Kommunikation? Nein, denn insbesondere bei der digitalen Mitarbeiterführung ist die Regelmäßigkeit des Austauschs entscheidend. Nur so lässt sich einschätzen, ob alles wie besprochen läuft und sich alle im Team den Anforderungen gewachsen fühlen. Missverständnisse und Fehler passieren - ähnlich wie im Büro - vor allem, wenn zu wenig kommuniziert wird.
Neue Technologien nutzen
Nur mit Personen, zu denen man regelmäßigen Kontakt pflegt, können Beziehungen entstehen. Das funktioniert im Zeitalter des digitalen Austauschs über zahlreiche Kommunikationskanäle. Moderne Videokonferenz-Tools wie Zoom, Teams, Google Meet etc. ermöglichen eine Kommunikation von Angesicht zu Angesicht und machen sichtbar, wie es allen Teammitgliedern geht.
Kommunikationsregeln festlegen
Dezentral organisierte Teamarbeit funktioniert am effektivsten, wenn sich alle über die Grundregeln der Kommunikation einig sind. Vorgesetzte können für klare Verhältnisse sorgen, indem sie Häufigkeit, Zweck und Timing des Austauschs und die dafür priorisierten Kanäle festlegen. Videokonferenzen sind in der Regel die erste Wahl für die tägliche Gruppenbesprechung. Gerade größere Gesprächsrunden lassen sich durch simple Tricks so strukturieren, dass auch Meetings mit hoher Teilnehmerzahl geordnet und effektiv ablaufen. Wenn es um dringliche Angelegenheiten oder Nachfragen geht, sind andere Kanäle wie Instant Messaging der bessere Weg. Unified-Communications-Plattformen ermöglichen eine Vielzahl von Anwendungen und Kommunikationskanälen.
Erwartungen definieren
Oft werden beim Übergang von der klassischen Büroarbeit ins Home-Office Aufgaben innerhalb eines Teams neu verteilt oder kommen neue hinzu. Damit Mitarbeiter diese erfüllen können, muss klar sein, was genau von ihnen erwartet wird. Manchen mag es außerhalb der gewohnten Büroatmosphäre anfangs schwerfallen, Aufträge zu priorisieren. Gemeinsam kann geklärt werden, welche Aufgaben Priorität haben und zu schaffen ist. Einfach davon auszugehen, dass jeder weiß, was zu tun ist, ist kontraproduktiv. Besser ist, von Anfang an eine Feedback-Schleife zu vereinbaren, um Erwartungen anzupassen und in den bekannten Applikationen zu dokumentieren.
Ein gemeinsames Ziel verfolgen
Teams funktionieren vor allem dann, wenn alle Mitglieder eine gemeinsame Mission verfolgen. Das dabei entstehende Gemeinschaftsgefühl hilft auch, Unsicherheiten zu überwinden und mit ungewohnten Arbeitssituationen umzugehen. Wenn jeder weiß, was er zum gemeinsamen Erfolg beiträgt, ist das die beste Motivation, Höchstleistungen zu erbringen. Erfolge sollten außerdem gewürdigt werden.
Auf die Ergebnisse konzentrieren
Wie lassen sich Engagement und Selbstverantwortung fördern? Indem Führungskräfte sich auf die gewünschten Ergebnisse konzentrieren und Teammitgliedern den Freiraum lassen, selbst einzuteilen, wie sie zum Ziel kommen wollen. Voraussetzung dafür ist ausreichend Zeit und zuvor aufgebautes Vertrauen. Ist das der Fall, lässt sich auf diesem Weg nicht nur die Kreativität der Mitarbeiter fördern, sondern auch kräftezehrendes Mikromanagement vermeiden. Virtuelle Brainstorms lassen sich beispielsweise in Breakout-Räume aufteilen. Kleinere Teams können dadurch in separaten Sitzungen arbeiten und ihre Ideen sammeln, die anschließend in der größeren Runde präsentiert werden.
Strikte Kontrollmechanismen vermeiden
Regelmäßige Kommunikation und klare Zielvorgaben sind wichtig. Sie dürfen aber nicht dazu führen, dass Mitarbeiter das Gefühl bekommen, im Home-Office überwacht zu werden. Vorgesetzte, die mehrmals täglich penible Rückmeldungen zu erledigten Arbeitsschritten einfordern, signalisieren damit fehlendes Vertrauen. Sie riskieren zudem, dass Teams den Fokus verlieren. Beratung und Betreuung sind besser als strikte Kontrolle.
Neue Team-Mitglieder integrieren
Als neues Mitglied in ein dezentral arbeitendes Team zu kommen, kann zur Herausforderung werden, weil sich die Dynamik einer Gruppe anfangs schwerer erspüren lässt. Umso wichtiger ist es, Neulingen zu Beginn ihrer Tätigkeit das Gefühl zu geben, Teil der Gruppe zu sein. Unternehmen, die bereits über längere Erfahrung in dezentralem Arbeiten verfügen, haben dies zum festen Bestandteil ihres Onboardings gemacht.
Das Wir-Gefühl stärken
Selbst in gut funktionierenden Arbeitsumfeldern kann es gelegentlich zu Unsicherheiten, Unzufriedenheit oder Ängsten der Mitarbeiter kommen. Die Aufgabe von Führungskräften besteht darin, Teams davor zu schützen. Das gelingt am besten, wenn auch die sozialen Aspekte der gemeinsamen Arbeit berücksichtigt werden. Dafür braucht es keine verpflichtenden gemeinsamen Kaffeepausen, aber von Zeit zu Zeit die Gelegenheit für einen lockeren Austausch, der Mitarbeitern das Gefühl gibt, trotz der Distanz wahrgenommen zu werden. Virtuell lässt sich der Teamgeist auch fördern, wenn zur Abwechslung mal eine Happy Hour, ein virtuelles Quizzen oder ein gemeinsames Essen per Videochat organisiert wird.

"IT-Verantwortliche müssen neben funktionierenden VPN-Verbindungen dafür sorgen, dass ihre Unternehmensnetzwerke sicher sind. Auch dann, wenn die Mehrheit oder teilweise auch alle Angestellten von zu Hause aus arbeiten", sagt Keegan.

Die Arbeit im Homeoffice hat zu einer stärkeren Vermischung von persönlichen und Unternehmensdaten auf Remotecomputern geführt. Hacker haben dies ausgenutzt. Den Schutz dieser gemischten Systeme sieht Keegan 2021 als zentrale Aufgabe.

"Unternehmen wünschen sich Geräte - Laptops, Tablets und Smartphones -, bei denen sich zwischen geschäftlichen oder persönlichen Themen trennen lässt. Und die IT-Verantwortlichen möchten in der Lage sein, diese Systeme fernzusteuern", sagt Keegan. Das erfordert Systeme, die sensible Daten vor Bedrohungen schützen. Damit dies gewährleistet ist, helfen Remote-Backups, Upgrades und die Möglichkeit, gefährdete Remote-Umgebungen zu deaktivieren.

Beschleuniger digitaler Roadmaps

Laut Kim Huffman, CIO des Technologieunternehmens Elastic, hat die Pandemie als Beschleuniger im Unternehmen gewirkt. Mit der Umstellung auf Remote hat die IT überdacht, wie sie die technologischen Bedürfnisse der Mitarbeiter zu erfüllen und zu ihrem Wohlbefinden beitragen kann. Dies war ein gemeinsames Thema für IT-Verantwortliche im vergangenen Jahr und wird 2021 die digitale Transformation weiter beschleunigen.

"2021 fokussiert die Innovation digitaler Geschäftsmodelle auf Geschwindigkeit, Flexibilität und Agilität", sagt Huffman. "Die schnelle Migration in die Cloud und die Konzentration auf Wertschöpfung haben die Anforderungen verändert, die IT-Verantwortliche an neue Mitarbeiter stellen. Im Jahr 2021 wird neben dem technischen Fachwissen gefordert, dass Mitarbeiter in der Lage sind, Wandel zu fördern und gestalten."

IT-Budgets überprüfen

Kris Singleton, CIO bei Enseo, sagt, dass sie 2021 die Kosten für Tools für die Kollaboration genauer untersuchen wird. Außerdem wird ihr Unternehmen prüfen, ob einige Cloud-basierte Systeme ins Unternehmen verlagert werden sollten.

CIOs im Home Office
Thomas Zimmerer, Interim Manager CIO/CDO
Für Zimmerer (derzeit für einen Konzern im Nahen Osten tätig) und sein Team ist insbesondere Microsoft Teams aktuell das Tool, das vor allem für Chat, Videokonferenzen, Shared Sessions am PC, Notebook, iPad und iPhone den ganzen Tag im Einsatz ist.
Thomas Zimmerer, Interim Manager CIO/CDO
Sein Tipp für geplante Tages-Workshops: Spaltet man diese in mehrere kleinere Videokonferenzen von 1-2 Stunden auf, ist dies sogar effektiver, da die Teilnehmer nicht so sehr ermüden und man zwischen den Terminen die Ergebnisse bereits einbauen kann.
Thomas Siekmann, VP IT & Digitalization Senvion Deutschland GmbH
Siekmann bietet den Senvion-Mitarbeitern im Homeoffice einen „doppelten“ Zugang zu den Ressourcen: Genutzt werden VPN-Zugänge und - parallel für viele Nutzer - VDIs auf Basis von VMWare.
Thomas Siekmann im Home Office
Er selbst setzt im Home-Office ebenfalls auf redundante Zugänge: Alle Geräte sind neben dem Wifi-Zugang auch LTE-fähig.
Dirk Altgassen, CIO bei der Etex Group
Neben der Office-365-basierten Arbeitsumgebung und diversen IT-Tools unterstützen Altgassen und sein Team das Business auch bei einem neuen „way of working“, wie zum Beispiel dem Aufsetzen „virtueller Kaffeeküchen“, in denen man sich zwischendurch trifft.
Dirk Altgassen im Home Office
Das Lieblings-Gadget des Etex-CIOs im Home Office ist sein „Jabra“.
Christian Ammer, CIO und Head of Digital Transformation bei der Kanzlei Noerr
Für Ammer hat sich im Homeoffice die Arbeit an zwei Rechnern am besten bewährt: Cloud-Tools und Remote-Apps wie Office 365 (vor allem Microsoft Teams), Dokumentenbearbeitung- und -Sharing (via Nextcloud) und den Großteil der Kommunikation (Audio und Video-Konferenzen) kann er über den eigenen Heim-PC durchführen. Über das Firmen-Notebook (per VPN oder mit Virtual Desktop) läuft nur noch ein Teil der Kommunikation via E-Mail/Outlook.
Christian Ammer im Home-Office
Sein Top-Tipp (neben einer 2-Geräte-Strategie): Audio möglichst nur per Freisprechung. Das macht die Dinge schneller, einfacher und unkomplizierter als mit Headsets und Kopfhörern zu hantieren.

"Wir müssen bewerten, welche Auswirkungen SaaS-Tools wie Slack und Zoom haben und ob der ROI die Abonnements wert ist", sagt Singleton. "Wir haben auch einige unserer Tools aus der Cloud zurück ins Unternehmen geholt, um Kosten zu senken oder erhöhte Cloud-Nutzungskosten in anderen Bereichen auszugleichen. Eine große Frage, die wir in den kommenden Monaten beantworten müssen, betrifft den Hybridansatz. Wir werden die Kosteneinsparungen gegen den erhöhten Wartungsaufwand abwägen."

CTO Zornio von Emerson hält es für an der Zeit zu sehen, welchen tatsächlichen Wert Investitionen in Spitzentechnologien wie KI bringen.

"Es gibt keinen Platz für Technologie um der Technologie willen. Alle Technologien müssen eingesetzt werden, um bestimmte Probleme zu lösen, und Mitarbeiter müssen befähigt und in der Verwendung dieser Programme geschult werden. "

24/7 Verfügbarkeit

Nach einem Jahr voller Unsicherheiten fordern viele Menschen mehr Stabilität in den Systemen, die sie für die Remote-Arbeit benötigen, sagt Rob Zelinka, CIO von Jack Henry and Associates. 2021 wird sein Unternehmen mehr denn je auf diese Systeme bauen.

"Wir leben in einer 24/7-Welt, in der erwartet wird, dass Systeme zu 100 Prozent verfügbar sind", sagt Zelinka. "Es gibt keine Bonuspunkte für 100 Prozent Betriebszeit."

Burnout bekämpfen

IT-Teams haben ein schwieriges und ermüdendes Jahr hinter sich, ihre einzige Konstante bestand oft in einem anspruchsvollen Arbeitsumfeld, sagt Jon Check, Senior Director für Cyber-Schutzlösungen bei Raytheon. 2021 wird sich die Situation vermutlich verschlechtern. Selbst wenn einige Personen ins Büro zurückkehren, werden die meisten Unternehmen weiterhin mehr IT-Unterstützung für verteilte Mitarbeiter fordern. IT-Verantwortliche sollten sich um die Bedürfnisse ihrer Kollegen kümmern, da diese weiterhin unter hohem Druck stehen.

Die 4 Typen von Mitarbeitern
Erfolgreiche Projektarbeit
Damit ein Projekt erfolgreich sein kann, müssen alle Mitarbeiter an einem Strang ziehen. Die Trainerin Mareike gr. Darrelmann hat uns die vier Typen von Mitarbeitern erklärt. Alle vier sind wichtig fürs Projekt - aber oft sind sie schwierig unter einen Hut zu bringen.
Der Lösungstyp
Der Lösungstyp schaut aufs große Ganze. Er weiß, wo es hingeht - dabei ignoriert er schon mal die schwarzen Wolken am Horizont. Der Lösungstyp ist perfekt im Brainstormen, aber vielleicht nicht so geeignet, auf Probleme hinzuweisen. Aber dafür gibt es ja den Kritiker.
Der Kritiker
Er ist als Nörgler verschrien, der stets bremst und nichts Konstruktives zum Thema beibringt. Dabei ist der Nörgler für ein Team sehr wichtig: Er weist immer auf Schwachstellen, etwa in der Planung oder im Budget. Ein Chef sollte dem Team kommunizieren, dass er fürs Nörgeln zuständig ist, damit das Projekt nicht scheitert. So fühlt sich der Kritiker wertgeschätzt.
Die Führungskraft
Auch wenn es nicht so klingt: Die vier Typen können sehr gut zusammenarbeiten. Dafür ist die Führungskraft zuständig, die den Überblick behalten muss. Der Teamleiter sollte seine Mitarbeiter ihren Stärken entsprechend einteilen. Denn das ist das Geheimnis erfolgreicher Projektarbeit ...
Jeder hat seine Stärke
Die Unterschiede zwischen den Mitarbeitern sind keine Schwachpunkte, sondern Potenzial. Hat jeder Mitarbeiter seiner Stärke enstprechend seine Rolle, gelingt das Projekt. Und der Chef ist der Moderator.
Der Analysetyp
Er kennt die Zahlen, Fakten und vergangenen Projekte ganz genau: Der Analysetyp. Bevor er loslegt, dauert es, denn er macht sich sehr viele Gedanken zum anstehenden Projekt. Das passt dem Aktionstypen aber gar nicht, ...
Der Aktionstyp
... denn er steht schon zu Beginn des Projekts in den Startlöchern. Gibt man ihm nichts zu tun, wird er unruhig. Der Aktionstyp sollte schon kleinere Aufgaben bekommen, bevor das Projekt ganz losgeht. Er ist außerdem ein gutes Warnsignal: Wenn er zu aktiv ist und auf Loslegen pocht, hat man sich wohl zu sehr an einem Thema aufgehalten.

"Um diese absehbare Erschöpfung in allen Teams zu bekämpfen, müssen sich IT-Experten Mentoren aus verschiedenen Abteilungen an die Seite holen. So können sie ein Support-System schaffen, das die Zusammenarbeit fördert", sagt Check. "Abteilungsleiter sollten sich immer wieder bei ihren Mitarbeitern melden und sie darin bestärken, ihre eigene persönliche und mentale Gesundheit zu priorisieren."

Sicherheit und Innovation verbinden

Craig Williams, Vice President und CIO bei Ciena, überlegt bei den Planungen für 2021, welche Tools benötigt werden, damit die Belegschaft sicher zusammenarbeitet und Innovationen in einer hybriden Arbeitsumgebung möglich sind.

"Wir müssen neue Tools für die Zusammenarbeit identifizieren, um unsere Remote-Anforderungen für Produktentwicklung und Kundenbindung zu erfüllen, beispielsweise im virtuellen IT-Support", sagt Williams. "Wir werden auch beobachten, dass Unternehmen Augmented Reality-Tools nutzen, um Vertriebs-, Service- und Supportfunktionen zu ermöglichen. Da diese bisher nicht Teil des Technologiestacks des Unternehmens waren, sind umfangreiche Recherchen und Tests erforderlich, um die richtigen Ergebnisse zu erzielen."

Williams glaubt auch, dass wir neue Tools sehen werden, die speziell darauf ausgerichtet sind, Menschen das Arbeiten in einer sicheren Arbeitsumgebung zu ermöglichen.

"Unternehmen werden die erforderlichen Gesundheitstechnologien etablieren, von Informationen wie Kontaktverfolgung bis hin zu Thermometern, um das Führen von Protokollen sicherzustellen", sagt er. "Diese Gesundheitsscans werden möglicherweise sogar in Tools wie Slack oder Teams integriert, um sicherzustellen, dass jeder Mitarbeiter über die Informationen verfügt, die er benötigt, um gesund zu bleiben."

Mark Angle, CIO von OneStream Software, sieht auch eine Herausforderung darin zu ermitteln, wer bereit ist, ins Büro zurückzukehren, und wer nicht.

"Eine neue Arbeitswelt von zu Hause aus wird bald mit dem Wunsch kollidieren, wieder ins Büro zu gehen. Es wird nicht das eine oder andere sein, es wird ein umfassender Bedarf an Technologien sein, die die Arbeit von Heimarbeitern nahtlos in die Arbeit der Mitarbeiter im Büro integrieren."

Soft Skills in der Praxis: So gelingt gute Zusammenarbeit
Ulrike Stahl
Jeder kann kommunikative und kooperative Stärken zeigen, ist das Credo von Ulrike Stahl. Sie coacht Führungskräfte und gibt neun Tipps für eine gute Zusammenarbeit.
Spielen Sie auch Golf?
An gemeinsamen Hobbys lässt sich gut anknüpfen. "Wenden Sie zuvor etwas Zeit auf, um eine persönliche Gemeinsamkeit mit dem Verhandlungspartner herauszufinden und diese zu benennen", rät Stahl. Dadurch machen Sie sich sympathisch.
Tipp 2: Finden Sie eine gemeinsame Ausdrucksweise
Wichtig ist, dass sich jeder Projektbeteiligte klar und direkt ausdrückt. Dass jeder höflich bleibt, ist eine Selbstverständlichkeit.
Tipp 3: Zeigen Sie den Nutzen auf
Was habe ich davon? Was sind die Ziele der Kooperationspartner, vor welchen Herausforderungen stehen sie? Wer kann wen wie unterstützen und welche Zahlen und Daten belegen das?
Tipp 4: Vorbild Chef
Chefs sollten im eigenen Team gute Zusammenarbeit vorleben. Denn Kooperation funktioniert nur auf Augenhöhe. "Wünschen Sie sich Mitarbeiter, die aktiver mitgestalten, lautet der Schlüssel Gleichheit und Anerkennung der Mitarbeiter", so Ulrike Stahl.
Tipp 5: Betonen Sie die Gemeinsamkeiten
Ulrike Stahl empfiehlt, gemeinsame Erfolge zu feiern und so das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken. Auch sollte eine Führungskraft immer das gemeinsame Ziel und die Bedeutung der Arbeit des Teams hervorheben.
Tipp 6: Austausch der Mitarbeiter
Gerade wenn die Kollegen an unterschiedlichen Projekten arbeiten, sollte in wöchentlichen Meetings jeder berichten, was er tut. "Ermöglichen Sie, dass Teammitglieder in solche Meetings Fragen einbringen, bei denen die anderen mit Ideen unterstützen können, auch wenn sie nicht komplett mit der Materie vertraut sind."
Tipp 7: Transparenz der Ziele
Neben übergeordneten Firmenzielen können sich für Mitarbeiter konkurrierende individuelle Ziele ergeben. So etwas ist Gift für ein kooperatives Klima, weiß Stahl. Die Gegenmaßnahme lautet Transparenz hinsichtlich der individuellen Ziele. "Diese ermöglicht es den Mitarbeitern, sich widersprechende Ziele selbst zu identifizieren, und der Führungskraft, diese nachzubessern."
Tipp 8: Teambildungsmaßnahme
Setzen sich Teams aus sehr unterschiedlichen Menschen zusammen, kann ein Teambuilding helfen. Dabei geht es Stahl nicht unbedingt um gemeinsame Trips in die freie Natur. Für IT-Teams bieten sich analytische Auseinandersetzungen nach wissenschaftlich fundierten Persönlichkeitsmodellen an.
Tipp 9: den eigenen Chef verstehen
"Auch Chefs sind eher gewillt, die zu unterstützen, von denen sie den Eindruck haben, dass sie ihn unterstützen", sagt Stahl. Das Beste sei also, selbst Kooperationsbereitschaft zu beweisen. "Letztlich weiß jeder Chef, dass sein Erfolg vom Erfolg seiner Mitarbeiter abhängt."