Was ein Direktvertrieb ist, wissen Deutsche spätestens seit Loriots legendärem Sketch "Vertreterbesuch": "Es bläst und saugt der Heinzelmann, ... ". Vorwerks Heinzelmann heißt seit 1930 "Kobold". Er wurde bereits rund 80 Millionen mal verkauft. Die Reinigerpalette ergänzte das Unternehmen aus Wuppertal mittlerweile um einen Bodenstaubsauger, den Polsterspezialisten "Polsterboy" oder den Hartbodenaufsatz "Pulilux". Aber nicht nur der Kobold sondern auch das Küchen-Wunderwerkzeug "Thermomix", die Kosmetikserie "Jafra", die asiatische Division LAP mit Wasserfilter und Luftfilter, die Teppichwerke, die akf Bank, der Gebäudespezialist Hectas und die eigene Produktion gehören zu dem Direktvertriebsspezialisten Vorwerk dazu.
Auf Vorwerks Kundenberater zielte denn auch die Bemerkung von Jury-Mitglied Friedrich Wöbking, dem langjährigen CIO im Vorstand der Dresdner Bank und Allianz-Gruppe, als er das "Vorwerk Integrated Architecture"-Projekt (VIA) beurteilte. "Mit VIA hat Frau Kemp eine nicht ganz alltägliche, aber wohl recht zukunftssichere IT-Architektur in 20 Ländern" aus dem Boden gestampft. Genau die sei "ein atemberaubender Gedanke, vergleichbar mit dem in den 1960er-Jahren sehr innovativen Vertriebswegen des Vorwerk-Staubsaugers.
Kemps IT-Architektur ist eine Kombination aus Standard-ERP- und CRM-Systemen, einem Enterprise Service Bus (ESB), einem Direktvertriebssystem auf Basis von Java mit Eigenentwicklungen aus Europa, USA und Asien sowie weiteren Standardanwendungen wie etwa Uniserve-Adress-Check und GEO-Systemen. Ihre Basis findet das Projekt in modulierten und harmonisierten Geschäftsprozessen, realisiert in der Geschäftsprozess-Managementsoftware "Adonis". Die gesamte Integration wird über einen ESB "Mule" mit eigenentwickelten "SOA-Light-"Services erledigt.
Neue Verfahren und Kontrollfunktionen
Kemp, so Wöbking, habe "maßgebliche Funktionen für das Unternehmen in allen relevanten Ländern entwickelt." Ihr sei es so gelungen, neue Verfahren für die Steuerung des Vertriebs und für dessen Anreizmodelle zu schaffen. Darüber hinaus führte sie, anerkennt Wöbking, "die dringend notwendigen Kontrollfunktionen im Rechnungswesen und Controlling ein."
Im Zuge des VIA-Projekts standardisierte Kemp ferner sowohl die IT-Infrastruktur als auch die Anwendungslandschaft. Außerdem entwarfen die Führungsfrau und ihr IT-Team aus 50 zentral und dezentral orientierten sowie 100 externen IT-Fachleuten Geschäftsanalysemöglichkeiten (Business Analytics) und ein damit verbundenes Ad-hoc-Reporting komplett neu.
Last, but not least wurden ein Multikanal-Vertriebskonzept wie eShop sowie ein Shop-Konzept incl. Flagship-Store implementiert. Alle Bestandteile dieses Multichannel-Systems kommen dem Vorwerk Kundenberater direkt oder indirekt zu Gute - schließlich betreut er in seinem Festgebiet die Kunden weiter.
Zur Person
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Name: Stefanie Kemp
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Position: Group Information Officer
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Sie sagt: "Ein CIO sollte niemals nur im jetzt und hier leben!"
Zum Unternehmen
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Name: Vorwerk
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Branche: Produktion, Consumer
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Produkt: Vorwerk Kobold, Vorwerk Thermomix, JAFRA Cosmetics, akf Gruppe, Vorwerk Teppich, HECTAS Gebäudedienste.
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Größe: 22 000 Mitarbeiter
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Zahl der IT-Mitarbeiter: 30 zentral und 100 dezentral
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IT-Budget: 68 Millionen Euro
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IT-Nutzer: 10 000
Zum Projekt
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Name: VIA Vorwerk Integrated Architecture & Jafra International Business System
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Projektbeschreibung: Roll out einer einheitlich IT Architektur über 4 Divisionen der Vorwerk Gruppe weltweit in 20 Länder. Dabei wurde eine flexible Anwendungs-Landschaft geschaffen die unterschiedliche unternehmerische Anforderungen (Geschäftszweck) abbildet aber im Bereich.
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Zeitrahmen: 2007 bis 2015
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Eingesetzte Produkte: Unter anderem SAP, NextWave, Salesfore.com, Java, Microsoft, Uniserve, Image Master, Mule, Adonis, c-Projects, Magento.
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Projektkosten: geschätzt 39 Millionen Euro
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Zahl der IT-Mitarbeiter im Projekt: Intern zentral und dezentral 50 und 100 extern.
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Besondere Herausforderungen: Prozesse zu harmonisieren und organisatorische Umstellungen durchzuführen, Kulturelle (insbesondere Italien, Portugal, Mexiko), Pilotierung zur Bestätigung der Architektur.
Top 10 im Bereich Großunternehmen
1. Platz: Dr. Peter Laukert, Commerzbank
2. Platz: Moritz Mathias, Bayer HealthCare
3. Platz: Heinz Laber, HypoVereinsbank - UniCredit Bank
4. Platz: Patrick Neaf, Emirates Group
5. Platz: Gerald Höhne, SMA Solar Technology
6. Platz: Edgar Aschenbrenner, E.ON IT
7. Platz: Martin Schallbruch, Bundesregierung
8. Platz: Stefanie Kemp, Vorwerk
9. Platz: Markus Bentele, Rheinmetall
10. Platz: Eric van der Berg, Geberit
Weitere Preisträger in alphabetischer Reihenfolge:
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Blauert, Clemens
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Deutschmann, Bodo
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Falck-Ytter, Jan
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Keil, Dr. Clemes
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Limpert, Martin
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Mehrtens, Prof. Dr. Matthias
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Moritz, Dieter & Pfeifer, Erich
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Ostermann, Dirk
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Pschierer, Franz Josef
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Rommel, Holger
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Schlegel, Helmut
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Schlößer, Dr. Dietmar
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Schoenfelder, Stefan
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Steiling, Thorsten
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Weißbeck, Ralf
Die Gewinner des Global Exchange Award
Platz 1: Patrick Naef, Emirates Group
Platz 2: Gerald Höhne, SMA Solar Technology AG
Platz 3: Stefanie Kemp, Vorwerk & Co KG
Top 10 im Bereich Mittelstand
1. Platz: Carsten Bernhard, AutoScout24
2. Platz: Dr. Lars Ludwig, DONNER & REUSCHEL
3. Platz: Dr. Michael Rödel, Bionorica
4. Platz: Andreas Igler, Warner Music Group
5. Platz: Walter Friedl, Adcuram Group
6. Platz: Knut Deimer, Berliner Flughäfen
7. Platz: Dominik Spannheimer, Tyczka Totalgaz
8. Platz: Niels Diekmann, Bartscher
9. Platz: Björn Brandes, H&D International Group
10. Platz: Andreas Jahn, Grunwald
Weitere Preisträger in alphabetischer Reihenfolge:
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Fischer, Thomas
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Haida, Thomas
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Heinz, René
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Ilka, Markus
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Kammer, Matthias
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Lügger, Björn-Christoph
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Lyhs, Dr. Wilfried
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Négaret, Cyrille
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Nyenhuis, Ralf
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Pawelczyk, Thorsten
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Renfer, Jürgen
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Ringbeck, Peter
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Rollig, Knut
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Schaaf, Sören
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Scheurmann-Kettner, Gerald
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Schulte, Jens
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Suhl, Uwe
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Thomas, Ingo
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Wittenberg, Reinhold