Der Autokonzern Volkswagen erwägt den Bau einer neuen Produktionslinie im Stammwerk Wolfsburg. In der Halle solle das künftige Elektromodell Trinity montiert werden, berichtet das manager magazin. Konzernchef Herbert Diess hatte zuletzt wiederholt kritisiert, dass Logistik und Produktion in Wolfsburg nicht auf dem Niveau seien, das der große Rivale Tesla erreiche.
Der auf Elektrofahrzeuge spezialisierte US-Konzern produziert ab 2022 in einem neuen Werk im brandenburgischen Grünheide. Mit der neuen Anlage könne man das Tesla-Niveau erreichen, heißt es in der Volkswagen-Spitze. Eine Entscheidung über das Werk gebe es noch nicht, die Trinity-Modelle dürften nicht vor 2026 in Serie gehen.
Vorstandschef Herbert Diess und die Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo waren kürzlich heftig aneinandergeraten. Diess hatte Topmanagerinnen und -manager nach Informationen des manager magazins aufgefordert, Szenarien für den Abbau von 30.000 Stellen zu entwickeln. Cavallo und andere Aufsichtsräte hätten Diess daraufhin im Präsidium des Kontrollgremiums heftig kritisiert.
Die neue Fertigung könnte die Basis für einen Kompromiss bilden, heißt es im Unternehmen. Im Sommer hatte der Vorstand bereits 800 Millionen Euro für ein neues Entwicklungszentrum in Wolfsburg bewilligt. Kurz darauf hatte Herbert Diess einen neuen Vertrag als Vorstandsvorsitzender erhalten. (rs)