Ein Gemeinschaftsunternehmen mit der KI-Firma Horizon Robotics könnte eine Investition von bis zu zwei Milliarden Euro bedeuten. Konzernkreisen zufolge wäre der Schritt ein zentraler Baustein in der Digitalisierungs- und China-Strategie von Europas größter Autogruppe. Der förmliche Beschluss steht noch aus.
In der Volksrepublik arbeitet VW bereits seit langem in der Fahrzeugproduktion und seit einiger Zeit auch in der Fertigung von Batteriezellen mit inländischen Anbietern zusammen. Das Joint-Venture würde Ankündigungen umsetzen, im Geschäft mit eigener Software und eigenen Elektroniksystemen ebenfalls lokale Expertise aufzubauen und unabhängiger von Lieferanten zu werden.
KI-Prozessoren und Algorithmen für das automatisierte Fahren
Horizon Robotics ist Partner weiterer Autohersteller und Zulieferer, darunter Continental. Der Dax-Konzern aus Hannover hatte im vergangenen Jahr die Gründung eines Joint-Ventures mit den Chinesen bekanntgegeben. Horizon Robotics selbst wurde 2015 gegründet und entwickelt KI-Prozessoren sowie Algorithmen für automatisierte Fahrfunktionen und Sicherheit im Straßenverkehr.
VW hatte in den beiden vergangenen Jahren Marktanteile in China verloren, was vor allem an der Chipkrise lag. Die Versorgung mit Halbleitern verbessert sich nach Einschätzung des Konzerns wieder. Ein Problem waren aber auch spezielle Kundenwünsche bei Entertainment-Systemen und sonstiger Bord-Software, die sich zunächst nicht bedienen ließen. Bei der zugehörigen Ausstattung gebe es klaren Nachholbedarf, hieß es zuletzt in Wolfsburg. Dazu gehöre das Ziel, mehr vor Ort zu entwickeln, um den chinesischen Ansprüchen besser nachzukommen. Die Software-Tochter Cariad hat dort schon einen regionalen Ableger. (dpa/rs)