Der Ex-CIO von Premiere (heute Sky) ist stolz auf das Gelingen der Wanderung, mit der er seit Jahren liebäugelte. Absichtlich sei er allein unterwegs gewesen, erzählt Weinrauch. "Ich wollte mein eigenes Tempo setzen und auch einmal die absolute Ruhe der Berge genießen", sagt er.
Mitgebracht von seiner Reise hat er viele Erlebnisse und Gelassenheit. "Wenn man lange Jahre das Gleiche gemacht hat, bekommt man einen Tunnelblick. Durch so eine Wanderung öffnet man seinen Horizont wieder ein Stück", sagt Weinrauch. Das entdeckt er gerade auch auf beruflicher Ebene. Nach knapp fünf Jahren hat der 47-jährige CIO das Medienunternehmen Premiere Ende September auf eigenen Wunsch verlassen.
Mit einem neuen Management bekam Premiere im vergangenen Herbst einen neuen Führungsstil. Einen, der Weinrauch nicht zusagte. "Es gab viele Entscheidungen, die ich nicht so ganz vertreten konnte", sagt er. Weinrauch betont aber, dass er das Unternehmen im Guten verlassen habe. Er lobt den Teamspirit des Münchner Medienunternehmens und die Dynamik der gesamten Branche. "In den Medien tickt alles viel schneller. Anfang der Woche entsteht eine Idee, und Ende der Woche muss sie umgesetzt sein", sagt er.
Zu seinen großen Veränderungen zählen die Umgestaltung der Premiere-IT in Richtung einer Service-orientierten Architektur und die Auslagerung der operativen IT-Aufgaben an externe Dienstleister. 2006 und 2008 wurde Weinrauch bei der Wahl zum CIO des Jahres Zweiter in der Kategorie Mittelstand. Während seiner Zeit bei Premiere achtete er sehr auf Stabilität der Systeme: "Das Spannende an unserem Umfeld ist, dass man unsere Fehler im Fernsehen sehen kann." Die Dynamik gefiel ihm. "Ich wollte keinen Job, der nach starren Regeln verläuft. Das passte auch dazu, dass ich vorher lange Jahre in der Beratung tätig war", sagt er.
In die IT sei er eher aus Versehen geraten, erzählt Weinrauch. Seine Beratungstätigkeit für den IT Dienstleister American Management Systems brachte den studierten Ingenieur nach einem MBA-Studium in den USA in die Branche und in mehrere Länder: in die USA, die Schweiz, nach Portugal und Ägypten. "Ich habe mir immer die schönen Sachen rausgezogen", sagt er im Rückblick auf die Auslandsaufenthalte. Nun sei er gerade dabei, Kontakte für einen neuen Aufgabenbereich aufzubauen, verrät Weinrauch. Ob das eine Festanstellung oder eine freiberufliche Tätigkeit sein wird, lässt er noch offen. Man darf gespannt sein, welcher Aufgabe er sich in Zukunft widmet.