Die amerikanische Sicherheitsbehörde US-CERT warnt Blackberry-Nutzer vor einer Spionage-Software namens "PhoneSnoop". Mit der frei verfügbaren Applikation können Angreifer fremde Blackberrys als Wanze missbrauchen.
Damit "PhoneSnoop" auf einem Handy installiert werden kann, muss der Angreifer kurzzeitig in Besitz des Geräts gelangen. Das US-CERT warnt deshalb vor dem Verleihen von Blackberrys und ruft seine Besitzer auf, die Geräte mit einem Passwortschutz zu sperren. Die Software kann auch auf den Blackberry gelangen, wenn der Nutzer dazu gebracht wird, das Programm selbst zu installieren.
Ist "PhoneSnoop" auf dem Gerät installiert, genügt ein Anruf des Angreifers von einer vorher festgelegten Nummer. Wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik informiert, wird dadurch der Lautsprecher des Blackberrys aktiviert. So können dann etwa Gespräche mitgehört werden, die im Raum geführt werden.
Wie unsere Schwesterpublikation Tecchannel berichtet, wurde PhoneSnoop von seinem Entwickler Sheran Gunasekera bewusst zum freien Download zur Verfügung gestellt, um auf die Gefahren eines leichtsinnigen Umgangs mit dem Blackberry hinzuweisen. Der Entwickler wolle mit der Applikation die Blackberry-Benutzer für die Gefahren von Spyware sensibilisieren. Auf seiner Internetseite erläutert Gunasekera die genaue Funktion von PhoneSnoop, auch per Video.
So macht man den Wanzentest
Wissenschaftsjournalist Peter Welchering erklärte im Deutschlandfunk, dass prinzipiell alle Smartphones, alle Handys abgehört werden können. Gegenwärtig gebe es am Schwarzmarkt rund drei Dutzend Wanzenprogramme und Betriebssystemzusätze, mit denen das Handy zur Wanze wird.
Ist so eine Wanzen-Software installiert, kann sich das Gerät sogar vom Besitzer unbemerkt einschalten. Welcherings Ratschlag gegen Handy-Spionage lautet, den Akku zu entfernen. Der Wissenschaftsjournalist verrät zudem, wie sich testen lässt, ob der Blackberry oder andere Geräte verwanzt sind: Man legt das ausgeschaltete Handy mit eingelegtem Akku vor einen Lautsprecher. "So ein Handy sendet Mikrowellen aus", sagt Welchering im Deutschlandfunk. Wer sein Gerät ausgeschaltet hat und trotzdem etwas hört, sollte sehr skeptisch werden.