Digitale Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz für Felder und Ställe rücken nach Branchenangaben in der Landwirtschaft stärker in den Blick. Mit Einsatzmöglichkeiten dafür befasst sich derzeit fast die Hälfte der Höfe (47 Prozent), wie der Digitalverband Bitkom und die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) am Montag nach einer Befragung unter 500 Betrieben mitteilten. Knapp jeder zehnte Landwirtschaftsbetrieb (9 Prozent) setzt demnach bereits Künstliche Intelligenz ein.
Das größte Potenzial dafür werde in Klima- und Wettervorhersagen gesehen, aber etwa auch für die Ernte- und Produktionsplanung oder für Ertragsprognosen. Als mögliche Hilfe interessant seien Lösungen auch für die tägliche Büroarbeit. Die Landwirtschaft gehöre zu den Vorreitern der Künstlichen Intelligenz, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. DLG-Vizepräsident Till Meinel sagte, der Einsatz sei wegen Belastungen der Betriebsleiter zunehmend eine Notwendigkeit.
Weit verbreitet sind laut der Befragung unter anderem Landmaschinen mit GPS-Satellitensteuerung oder Systeme für die Zuchtplanung von Kühen oder Sauen. Im Einsatz sind auch bereits Anwendungen zum zielgenaueren Ausbringen von Dünger oder Pflanzenschutzmitteln. Befragt wurden im Februar und März 500 Betriebe mit mindestens 20 Hektar im Westen und 100 Hektar im Osten Deutschlands. (dpa/rs)